Verhaftet: Schmuggler lieferte von Hamburg aus US-Waffen an Russland
Es könnte das Drehbuch eines Agenten-Thrillers sein: Von Deutschland aus sollen US-Waffen-Technologien an sanktionierte Unternehmen in Russland geschmuggelt worden sein. So wurde der Kreml mit Halbleitern und Prozessoren für Raketen und Kampfjets beliefert.
Ermittler des FBI wollen mehrere Russen überführt haben, die von Hamburg aus US-Militärtechnologie an die russische Armee geliefert haben. Der Hauptbeschuldigte O. (42) wurde laut US-Justizministerium bereits in Deutschland festgenommen. Er soll an die USA ausgeliefert werden.
Strohmänner eines sanktionierten Oligarchen
Auch in den USA und in Italien klickten Handschellen. Dort ist der Sohn eines kremlnahen russischen Gouverneurs festgenommen worden, der gemeinsam mit den andren Verdächtigen eine Firma in Hamburg besitzt. Sie sollen aber hauptsächlich als Strohmänner für einen unter Sanktionen stehenden Oligarchen im Aluminiumgeschäft agiert haben. Wir “T-Online” und US-Medien berichte, deutet vieles auf den in Österreich bestens bekannten Oleg Deripaska.
Auch sanktioniertes Öl aus Venezuela verschifft
Einige der brisanten Waren wurden mutmaßlich noch nach der Invasion aus Deutschland nach Russland verschifft. Teile gleichen Ursprungs und gleicher Bauart wurden den Angaben zufolge in russischen Waffensystemen auf dem Schlachtfeld in der Ukraine gefunden.
Die beiden Hauptbeschuldigten unterhielten laut der Anklage ein in der Welt weitverzweigtes Netz aus Firmen und Briefkastenfirmen mit Ablegern in der Schweiz, Dubai und Malaysia. Mit ihnen sollen sie die wirklichen Abnehmer der Lieferungen verschleiert haben. Zentrale Schaltstelle der Operation soll aber das Unternehmen an der Rothenbaumchaussee in Hamburg gewesen sein. Von hier aus sollen sie nicht nur Waffenteile, sondern auch ebenfalls sanktioniertes Öl aus Venezuela im Wert von mehr als 30 Millionen US-Dollar verschifft haben.
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