Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser (56) muss für vier Jahre ins Gefängnis. Nach dem Urteil des Obersten Gerichtshofs wird er seine Strafe voraussichtlich in der Justizanstalt Innsbruck absitzen.

Vom jüngsten Finanzminister zum Häftling

Einst schillernder Polit-Star und Ehemann der Swarovski-Erbin Fiona, steht Grasser nun vor einem drastischen Lebenseinschnitt – hin zu Gefängniszelle und Arbeitsdienst.

Grassers neues Zuhause: die Justizanstalt Innsbruck.APA/EXPA/JOHANN GRODER

Arbeitspflicht hinter Gittern

In der Justizanstalt Innsbruck gilt: Wer arbeiten kann, muss arbeiten. Die Häftlinge werden in verschiedenen Werkstätten wie Schlosserei, Tischlerei oder Druckerei eingesetzt. Für die geleistete Arbeit gibt es eine geringe Entlohnung, von der ein Teil für die Haftkosten einbehalten wird. Wenn wer in einer Buchbinderei oder bei der Möbelmontage arbeitet, fließen 75 Prozent des Einkommens an das Gefängnis.

Fiona Swarovski und Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser: Vorerst dürfte man sie nicht mehr auf Society-Events sehen.APA/HANS KLAUS TECHT

Kontakt zur Außenwelt: limitiert

Maximal drei Besucher dürfen Grasser einmal pro Woche mindestens eine halbe Stunde lang besuchen – getrennt durch eine Glasscheibe oder unter Aufsicht an einem Tisch. Berührungen bleiben tabu. Nur bei genehmigten „Langzeitbesuchen“ können Häftlinge mit ihren Familienangehörigen – zum Beispiel den eigenen Kindern – in eigens eingerichteten Zimmern abseits des Gefängnisumfelds reden.

Der häufigste Kontakt zur Außenwelt erfolgt via Telefon, aber nur mit genehmigten Nummern und überwacht. Auch Videotelefonie ist möglich – aber sicher kein Zoom-Meeting im Maßanzug.

Freizeit mit Einschränkungen

Die Freizeitmöglichkeiten sind begrenzt: Sport, Zugang zur Gefängnisbibliothek und Bildungsprogramme stehen auf dem Plan. Täglich ist eine Stunde Hofgang an der frischen Luft erlaubt. ​

Grasser darf sich überdies weiterbilden, immerhin gehören auch Fernlehrgänge zum Programm.

Der Kontakt zur Außenwelt wird für Häftlinge der Justizanstalt streng reglementiert.APA/ZEITUNGSFOTO.AT

Vergünstigungen nur bei gutem Benehmen

Wer sich anpasst, bekommt mehr Spielraum: Ein eigenes Musikinstrument, ein technisches Gerät oder ein Sportgerät – aber nur bei guter Führung.

Kritik an Haftbedingungen

Die Justizanstalt Innsbruck stand in der Vergangenheit bereits in der Kritik. Berichte über lange Einschlusszeiten von bis zu 23 Stunden täglich und Überbelegung sorgten für Schlagzeilen. Ob sich die Bedingungen in der Zwischenzeit verbessert haben, ist nicht bekannt.

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Kommentare

  • Gretl sagt:

    Und die Mittwisser??

  • Poigner sagt:

    Die österreichische Justiz geht einen äußerst bedenklichen Weg, wertet eine lange Verfahrensdauer, die vor allem auf der besonderen Heimtücke und Aufwändigkeit [Auslands(Verschachtelungen) ua] als Milderungsgrund, statt deswegen als erschwerend die “ausgeprägte schädliche Neigung” zu werten.

    1. Mathilde sagt:

      @Poigner

      Das gleiche hab ich mir auch gedacht, nur wegen seiner Millionen konnte er das Verfahren so lange hinziehen, unsereins wäre schon nach einem Jahr zu acht Jahren ver urte ilt worden und hätte wahrscheinlich sechs Jahre sitzen müssen. EINE FREC HHEIT. Aber bei Herrn Grasser müssen sogar die Mensch enrechte herhalten, ich glaube nicht, dass ihm auf Capri jemand nahe gekommen und viell sogar beleidi gen konnte!!!!

  • GEH BITTE sagt:

    Geh bitte der wird einen Fakejob in Wien bekommen. Anstalt Simmering 5* Pension und darf ab dem 1.Tag dort “arbeiten” gehen und erst abends wieder ins Hotel einchecken.
    Wenn 12 Monate vorbei sind geht er mit einer Fussfessel nach Hause zu seiner Fiona.Und die Hälfte der Stafe wird erlassen.
    Schönes Österreich wo sichs die mit Kohle richten können.
    Ein anderer vergammelt 4 Jahre im Häfen.
    Ich glaub der Westi ist wegen wesentlich weniger einsitzen gegangen……………………………….

  • Maxl+ sagt:

    Hätte er die gleiche Lobby wie SPÖ und ÖVP hinter sich, wäre er ein freier Mann. Parteilos steht er ziemlich alleine da.

  • Alex sagt:

    Ein Spruch hat sich jedenfalls nicht bewahrheitet: “Sagst du ja, bleibst du da, sagst du nein, gehst du heim”.

  • Sanel duss sagt:

    Wers glaubt wird selig. Die Eliten fallen immer weich. Der wird es zu Hause in seiner Luxusvilla mit _Fußfesseln ordentlich krachen lassen 😂

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  • Mad Max sagt:

    Jetzt weiss er was Steuern bezahlen bedeutet.Das Gefängnis behält 75% seines Lohnes ein.So geht es jedem Vollzeitarbeiter,vielleicht denken auch einige aktuelle Politiker mal darüber nach,wenn sie wieder Steuergeld ohne Gegenleistung verschenken.

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  • straight outta ghetto vienna (real Ghetto) sagt:

    Wie hier manche KHG verteidigen (aktiv/passiv). Der Typ war in der höchsten Position für unser Geld! Er hat österreichisches Gut billigst verscherbelt. Der sollte mind. 10 Jahre Netto absitzen. Und alle anderen adäquat dazu. Aber 4 Jahre sind ein Witz für jeden Steuerzahler.

    Aber es wird klarer und klarer, warum wir da sind wo wir sind. Armer KHG… what the … .

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    1. Erwin Tripes sagt:

      Es geht doch nicht alles bei uns…meint Rauscher im Standard vom 26.3.25.
      Na ja, vielleicht es kommt drauf an, ob man eher der linken Gesinnungshälfte anhängt oder nicht.
      Zeigt das von ihm angeführte Beispiel, wie Androsch, ein Politiker ohne jedes Blendwerk und kein überhaupt kein sunnyboy, nach der Politik ein erfolgreicher Unternehmensgründer hat werden können dies auf ?
      Der szt. Finanzminister Androsch wurde 1983 rechtskräftig wegen Steuerhinterziehung (Schwarzgeld ist ein rechtswidrig erlangter Vermögensvorteil. durch rechtswidrige Taten oder, indem legal erworbenes Vermögen nicht gegenüber öffentlichen Stellen angezeigt wird, um zumeist der Besteuerung zu entgehen) und zusätzlich 1988 wegen falscher Zeugenaussage vor dem AKH-Untersuchungsausschuss in der Folge der Schmiergeldaffäre beim Bau des neuen Allgemeinen Krankenhauses der Stadt Wien (AKH)verurteilt.
      Geldstrafe von umgerechnet rd. 65.000 Euro !
      Verurteile SPÖ-Granden erhielten bekanntlich regelmäßig keine Haftstrafen.
      Ohne Kriminelles zu beschönigen, blieb dem Grasser obiger Erfolgsweg allerdings versagt.
      Kommt es also auf den ideologischen Hintergrund oder auf harte Facts an?

  • Beidlfraunz sagt:

    Jetzt steht er da wie ein begossener Pudel häst dich halt nicht aufgeführt wie eine wildsau beim schweinetrog

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  • DoPro sagt:

    So ergeht es jemanden, wenn er nach Meinung der Guten zur falschen Partei wechselt.

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