Eine Polizistin aus dem Saarland steht im Verdacht, Impfausweise gefälscht und zusammen mit ihrem Lebensgefährten verkauft zu haben. Die Wohnung und die Diensträume der in Neunkirchen beschäftigt gewesenen 32-jährigen Beamtin seien durchsucht worden, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Saarbrücken mit. Es seien Blanko-Impfpässe, ein gefälschter Impfpass sowie elektronische Geräte sichergestellt worden. Gefälschte Pässe soll das Paar zu einem Einzelpreis von 100 Euro verkauft haben.

Nicht mehr im Dienst

Die Dienststelle “Besondere Ermittlungen und Korruption” des Landespolizeipräsidiums führe nun unter Leitung der Staatsanwaltschaft Saarbrücken die Ermittlungen wegen des Verdachts der Urkundenfälschung. Nach Angaben der Polizei würden beamten- und disziplinarrechtliche Schritte geprüft. Die Beamtin sei nicht mehr im Dienst.

Das Böse ist immer und überall.

Die Impfpass-Szene ist vornehmlich in Messenger-Gruppen aktiv. Hauptsächlich auf Telegram. Doch die Behörden sind in ihrem Kampf gegen Fälscher nicht alleine. Immer mehr verlassen können sich Ermittler auf Denunzianten aus der Bevölkerung. „Es wird mittlerweile wahnsinnig viel vernadert“, erzählt Markus Angerer, Leiter der Abteilung für Geld- und Dokumentenfälschung. Der ungeimpfte Nachbar geht zum Friseur, die coronakritische Tante sitzt beim Wirten. Da greifen viele Österreicher zum Hörer und verständigen die Polizei. Den Durchblick dabei zu behalten ist schwierig. “Wir werden oft auch mit Müll an Infos zugeschüttet”, sagt Angerer.

Impfpass-Fälscher finden sich unter Jugendlichen, Uniprofessoren, Mechanikern und Verkäuferinnen. eXXpress berichtete.