In Zusammenhang mit den laufenden Waffenlieferungen an das Regime in Kiew habe man sich für einen “schwerwiegenden Schritt” entschieden. In sozialen Medien in ganz Russland wird Präsident Putin mit einer unmissrverständlichen Ansage zitiert.

Beginn einer "Full-Scale-Invasion"

Bereits am 24. Februar habe er den Westen davor gewarnt, sich in die “Spezialoperation” einzumischen und dem “Nazi-Regime” in Kiew zu helfen. Bisher sei in der Ukraine nur ein unbedeutender Teil des Militärkontingents Russlands aufgestellt. Mit dem 27. August soll sich das nun ändern.

NATO verweigerte Errichtung einer No-Fly-Zone

Eine derartige Massierung von weiteren Kampfjets und Helikopter lässt auf einen Wechsel in der Strategie im Kommando der russischen Armee schließen: Mit dramatisch verstärkten Luftangriffen auf befestigte Stützpunkte, Artilleriestellungen und Munitions-Lager könnte die ukrainische Armee sehr rasch kolabieren – bisher hat Moskau diesen Trumpf der Luftüberlegenheit noch nicht kriegsentscheidend ausgespielt.

Das Fehlen eigener starker Luftstreitkräfte – die Ukraine dürfte nur noch über einige wenige MiG-29-Kampfjets verfügen – ist das größte Manko in der Verteidigung des Landes: Die russischen Kampfbomber können jederzeit alle Ziele nach Wunsch angreifen, allein die tragbaren Raketen der ukrainischen Infanteristen und die nicht in Masse vorhandenen weitreichenden Boden-Luft-Raketen gefährden diese Einsätze.

Die Einreichung einer No-Fly-Zone über der Ukraine verweigerten die NATO-Staaten bisher aus einem nicht unwesentlichen Grund: Kommt es zu einer – sehr wahrscheinlichen -Konfrontation von NATO-Jets mit russischen Kampfflugzeugen, wäre ein direkter großer Krieg in Europa die unvermeidbare Folge.

Die russischen Streitkräfte verfügen im Westen über mehr als 1400 Kampfjets.

Die Ukraine berichtete zuvor, dass Moskau nun 400 Kampfjets und 360 Kampfhubschrauber in direkter Nähe der Grenze startbereit hält. Sollen nun massive Luftschläge zu einem Kollaps der ukrainischen Armee führen?

Moskau unter Bedingungen zu Verhandlungen bereit

Doch es gibt auch andere Signale aus Moskau: Russlands Ex-Präsidenten Dmitri Medwedew sieht Russlands Regierung “unter bestimmten Bedingungen” zu Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bereit. Das erklärte Medwedew laut russischen Nachrichtenagenturen im französischen Fernsehsender LCI, ohne konkrete Details zu nennen. Russland werde seine “militärische Spezialoperation” aber fortsetzen, bis es seine Ziele erreicht habe, bekräftigte der aktuelle Vize-Vorsitzenden des russischen Sicherheitsrats.

Medwedew zufolge würde jedoch auch ein offizielles Nein der Ukraine zu einem NATO-Beitritt den Krieg in der Ukraine nicht beenden. “Der Verzicht auf einen Beitritt zur nordatlantischen Allianz ist jetzt von absolut entscheidender Bedeutung, reicht aber nicht aus, um Frieden zu schaffen”, sagte er demnach und rechtfertigte den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. “Es wird eine militärische Spezialoperation durchgeführt, damit es nicht zum Dritten Weltkrieg kommt”, nannte der jetzige Vizechef des nationalen Sicherheitsrats in dem viertelstündigen Gespräch das Vorgehen in der Ukraine “maximal schonend und gemäßigt”.