Professor Sergej Karaganow (70) gilt als enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin und ist als Leiter des Rates für Außen- und Verteidigungspolitik einer der einflussreichsten russischen Experten für das internationale Geschehen.

Jetzt ließ der Politologe mit einem Beitrag für das Magazin “Profile” aufhorchen. So schreibt er, “der Wille des Westens, die Kiewer Junta anzustacheln und zu unterstützen” müsse gebrochen werden. Und das könne nur durch den “Einsatz von Atomwaffen” geschehen.

Mehr noch: Der Einsatz von Atomwaffen könne “die Menschheit retten”. Und: Die Atomschläge Russlands müssten sich auf jene Länder richten, die das Kiewer Regime “direkt unterstützen”.

Er behauptet in dem Artikel außerdem, dass die westlichen Länder die “Angst vor der Hölle” oder dem atomaren “Armageddon” verloren hätten. Und weiter: “Der Feind muss wissen, dass wir zu einem präventiven Vergeltungsschlag für alle seine gegenwärtigen und vergangenen Aggressionen bereit sind.”

Ziel solcher Vergeltungsschläge sei es, den Westen zum “Rückzug” zu zwingen, hindere dieser doch Russland und den Rest der Welt daran, “sich weiterzuentwickeln”.

Sergej Karaganow (70)Getty

Karaganow: Russische Invasion in der Ukraine ist bisher gescheitert

Karaganow räumt in seinem Zeitungsbeitrag überraschend auch ein, dass die russische Invasion in der Ukraine bisher gescheitert sei und Tausende von Menschenleben gekostet habe.

Er schreibt: “Wir können noch ein, zwei oder drei Jahre kämpfen und dabei Tausende und Abertausende unserer besten Männer opfern und Zehn-, ja Hunderttausende Menschen zermalmen, die in eine tragische historische Falle getappt sind, die jetzt Ukraine heißt.”

Diese “Militäroperation” kann laut Karaganow “nicht mit einem entscheidenden Sieg enden”, ohne den Westen zu einem strategischen Rückzug oder gar zur Kapitulation zu zwingen.

Der Politikwissenschaftler wörtlich: “Wir müssen den Westen dazu nötigen, den Versuch aufzugeben, die Geschichte zurückzudrehen und sein Streben nach globaler Vorherrschaft aufzugeben.” Sein Fazit: “Wir müssen die Glaubwürdigkeit der nuklearen Abschreckung wiederherstellen.”