Der Radsport trauert um Gino Mäder! Der Schweizer kam bei der Tour de Suisse schwer zu Sturz (eXXpress berichtete). Mäder stürzte bei der fünften Etappe bei hoher Geschwindigkeit und verletzte sich dabei schwer. Der Rad-Profi musste anschließend reanimiert werden und wurde daraufhin in ein Krankenhaus gebracht. Am Freitag folgte schließlich die schockierende Nachricht: Gino Mäder ist seinen schweren Verletzungen erlegen.

Sein Team Bahrain Victorious gab die Nachricht am Freitag bekannt. “Gino, danke für das Licht, die Freude und das Lachen, das du uns allen gebracht hast. Wir werden dich als Fahrer und als Person vermissen. Heute und jeden Tag werden wir für dich fahren,” hieß es auf Twitter.

Nach dem Sturz bei der fünften Etappe wurde auch der Amerikaner Magnus Sheffield ins Krankenhaus gebracht. Am Donnerstagabend wurden nähere Details bekanntgegeben. Beide Abfahrer seien bei hoher Geschwindigkeit gestürzt. Binnen zwei Minuten sei der Rennarzt eingetroffen. Sheffield war ansprechbar. Der Amerikaner konnte sogar selbstständig den Berg hochsteigen. Er wurde mit Prellungen sowie einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht.

Doch bei Mäder sah die Situation anders aus.  Der Schweizer Rad-Profi lag sogar regungslos im Wasser. Er wurde sofort reanimiert und daraufhin mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Zunächst war das Ausmaß der Verletzungen nicht abzuschätzen. Die Fahrer wurden auf der Abfahrt vom Albulapass mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h pro Stunde gemessen.

Trauer und Schock

“Wir sind durch den Verlust unseres außergewöhnlichen Fahrers, Gino Mäder, am Boden zerstört. Sein Talent, seine Hingabe und sein Enthusiasmus waren eine Inspiration für uns alle”, sagte Team-Manager Milan Erzen in einem Statement. Das Team werde ihm zu Ehren fahren. Die Mitglieder lagen sich vor dem Start der 6. Etappe in Chur in den Armen und trauerten. In der Schweiz nicht dabei sind die beiden Österreicher Rainer Kepplinger und Hermann Pernsteiner, die ebenfalls für Bahrain fahren.

Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und auch einen Zeugenaufruf gemacht. Die Organisatoren der Tour haben in Absprache mit Mäders Team und seiner Familie derweilen entschieden, das Rennen fortzusetzen. Nach Mäders tödlichem Sturz wurde die sechste Etappe am Freitag aber abgesagt. Stattdessen absolvierte das Feld eine Gedächtnisfahrt über die letzten 30 Kilometer des geplanten Teilstücks. Team Bahrain gab bekannt, sich aus der Tour zurückzuziehen. Der Osttiroler Felix Gall geht als Zweiter mit acht Sekunden Rückstand auf den im Gelben Trikot fahrenden Dänen Mattias Skjelmose ins Wochenende.

Zu den Fahrern, die wegen der Streckenführung Kritik an den Organisatoren übten, zählte auch Weltmeister Remco Evenepoel. Es sei keine schlaue Idee gewesen, das Ziel einer solchen Etappe nach einer Abfahrt zu platzieren, sagte der Belgier dem “Blick” zufolge. “Aber man braucht offenbar immer noch mehr Spektakel. Es muss wohl einfach etwas passieren, damit man reagiert”, meinte Evenepoel noch vor der traurigen Nachricht.