
Rechnungshof-Kritik: Missbrauch bei Kurzarbeit wurde fast nie kontrolliert
Von März 2020 bis März 2021 nahmen 1,25 Millionen Beschäftigte bei 113.771 Unternehmen die Kurzarbeit in Anspruch. Das kostete insgesamt 7,8 Milliarden Euro Steuergeld. Das Problem: Ein Modell zur Kontrolle von Missbrauch wurde nie entwickelt. Das ergaben Untersuchungen des Rechnungshofs.
Es war die kostenintensivste Corona-Maßnahme – und zweifelsohne eine wichtige: Die Covid-19-Kurzarbeit dürfte hunderttausende Menschen vor der Arbeitslosigkeit bewahrt haben. Allerdings war der Anreiz zum Missbrauch von Anfang an groß. Nun zeigt sich: Inwiefern Missbrauch überhaupt stattgefunden hat, wurde so gut wie nie kontrolliert. Wie der Rechnungshof herausgefunden hat, fehlten schlicht die Instrumente, um feststellen zu können, ob Missbrauch überhaupt vorliegt.
Den Unternehmen wurden die Kosten der Ausfallstunden abgegolten
Von März 2020 bis März 2021 – jenem Zeitraum, den der Rechnungshof geprüft hat – waren 1,25 Millionen Beschäftigte bei 113.771 Unternehmen in Kurzarbeit. Dafür wurden insgesamt 7,8 Milliarden Euro Steuergeld ausgezahlt. Bis Ende 2021 stiegen die Auszahlungen auf 9,2 Milliarden Euro.
Das Modell war sehr großzügig: Den Unternehmen wurden die Kosten der Ausfallstunden voll abgegolten. Die Arbeitnehmer erhielten hohe Ersatzraten ihres Nettoentgelts und ein deutlich höheres Einkommen als in der Arbeitslosigkeit. Das war ein für Arbeitgeber wie Arbeitnehmer attraktives Modell.
"Kein Kontrollkonzept zur Aufdeckung von Missbrauch"
Das Problem: “Es gab kein Kontrollkonzept zur Aufdeckung von unrechtmäßigem Förderbezug und Fördermissbrauch”, kritisiert nun der Rechnungshof. “Insbesondere die Frage einer gezielten Kontrolle zu unrecht abgerechneter Ausfallstunden war ungelöst.” Das zuständige Arbeitsmarktservice (AMS) führte nie Vor-Ort-Kontrollen durch. Damit fehlte ein zentrales Element um die Höhe der Auszahlung überhaupt zu überprüfen. Arbeitszeitaufzeichnungen wurden nur in Ausnahmefällen angefordert.
Dabei war klar: Hier sind Kontrollen höchst wichtig. Die häufigsten Verdachtsfälle von Betrug nämlich, die dem AMS gemeldet wurden, betrafen zu Unrecht verrechnete Ausfallstunden. Der Rechnungshof empfiehlt die Entwicklung eines Kontrollkonzepts, um die unrechtmäßig erhaltenen Förderbezüge zu erfassen.
Das war nicht das einzige Manko.
AMS hat nie überprüft, ob Fördervoraussetzung besteht
Um in den Genuss der Kurzarbeitshilfe zu gelangen, mussten sich Unternehmen in vorübergehenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten befinden, die nicht saisonabhängig waren. Keinen Anspruch hatten Unternehmen, die bereits vor Covid-19 wirtschaftliche Schwierigkeiten hatten. Hier erhebt der Rechnungshof nun einen weiteren Kritikpunkt: Das AMS hat nie überprüft, ob diese Fördervoraussetzung grundsätzlich vorliegt oder nicht. Es wurden gemeinsam mit dem Arbeitsministerium keine Kriterien entwickelt, um zu bestimmen, wie plausibel die vorgelegten Angaben sind, um zu wissen, ob die Fördervoraussetzung überhaupt besteht.
Fakt ist: Ob eine wichtige, aber teure Corona-Maßnahme wirklich nur jenen zugute kam, die sie gebraucht haben, darf bezweifelt werden. Möglicherweise wurden da einige Summen zu viel ausgegeben. Der Leidtragende war in diesem Fall dann der Steuerzahler.
Kommentare
Was für eine Schlamperei, das könnte man doch schon im Vorfeld riechen.
Hauptsache man weiß wie man Arbeitslose sperrt
Vor-Ort Kontrollen bei Homeoffice, es darf gelacht werden.
Stundenaufzeichnungen sind ebenfalls nicht unfehlbar.
Mit den 3T Coronabonus wurde den Dienstnehmern, die voll gearbeitet haben aber in Kurzarbeit waren, der Verdienstentgang abgegolten.
Auch der Ausfallsbonus hat seine Tücken, es kommt immer darauf an, wann die Rechnung gelegt wird und da sind viele Dienstleister flexibel, speziell kleine Unternehmen (Bitte erst nach dem 16. überweisen).
Die ÖVP & Grüne Regierung hat total jeden Überblick verloren, Österreich befindet sich außer Kontrolle.
Mit jeden Tag was die im Amt sind wird alles nur noch katastrophaler, die fahren Österreich total an die Wand. Van da Bellen war nie ein Präsident für uns, er ist ein Sympathisant der grünen Partei. SPÖ & NEOS sind Statisten dieser Regierung, machen alles nur wegen ihren Geld und Macht. Die fehlenden 500 Mio. bei Coronahilfen sind nur ein Teil, wie viele Millionen Steuergelder fehlen noch?
Die Parteien werfen mit Milliarden um sich, Geld was Österreich und die Steuerzahler nicht bezahlen können. Eine Desaster was diese Parteien den Bürger bereits alles angetan haben.
Aus Solidarität zur Republik sollte diese Regierung zurücktreten nur um noch mehr Schaden zu vermeiden.
Bei intelligenter Diplomatie mit Präsident Putin hätten wir keine Problem mit Gaslieferung oder Preiserhöhung. Leere Gastanks und Preissteigerung – werden kommen – sind die Kosten für fehlende politische Intelligenz.
Wo soll das noch enden gibt es überhaupt noch fähige Politiker?
Die sorgfältige Aufarbeitung der äusserst dilettantischen Umsetzung im Rahmen der irrwitzigen Massnahmen und Verordnungen zur Bewältigung der Corona-Krise wird noch einige haarsträubende Fakten zu Tage fördern.
Ich weiss schon, dass man im Nachhinein immer “klüger” ist als zuvor, aber es ist wirklich nicht von der Hand zu weisen, dass regierungsseitig leider einige echte Ignoranten an den Schalthebeln gesessen haben.
Manche von ihnen wurden spät aber doch ausgewechselt bzw. verliessen das sinkende Schiff aus freien Stücken, aber nachweislich besser wurde es dadurch in keinem Fall.
Wenn jemand nicht in der Lage ist, die widmungsgemäße Verwendung von Steuergeldern als Fördermaßnahme zu organisieren/kontrollieren , dann ist er fehl am Platz ! Fristlose Entlassung wäre die logische Folge ! Weiters wären die Vorgesetzten (Politik) einer Befragung vor Gericht zu unterziehen, danach ebenfalls Urteil und Entlassung sowie Wiedergutmachung oder Haftstrafen !!
Wenn das OHNE Strafe durchgeht, ist das ein Freibrief für ALLE Zukunft ! 🙁