Reichsbürger im Hungerstreik: Gericht erlaubt Zwangsernährung
Seit 18. April befindet sich der inhaftierte Reichsbürger und ehemalige Elite-Soldat Maximilian E. (63) in einem Gefängnis-Spital im Hungerstreik, um seine Freilassung zu erzwingen. Der Bundesgerichtshof gab jetzt grünes Licht für eine Zwangsernährung.
Ex-Oberst Maximilian E.; Festnahme von Prinz Reuß.
Ex-Oberst Maximilian E. aus dem Bayerischen Wald soll zum Führungszirkel jener mutmaßlichen Reichsbürger zählen, die bei einer großen Razzia Anfang Dezember festgenommen wurden. 3000 Polizisten waren aufgeboten worden, um einen angeblichen Putschversuch zu vereiteln. Wie vom eXXpress berichtet, werden dem adeligen Prinz Heinrich XIII. Reuß Umsturzpläne in Deutschland vorgeworfen. Maximilian E., der Ex-Elite-Soldat der Krisen Spezialkräfte (KSK), sei für die Führung von 130 Heimatschutzkompanien vorgesehen gewesen.
Zum engeren Zirkel der mutmaßlich terroristischen Vereinigung soll auch der Spitzenkoch Frank Heppner, künftiger Schwiegervater von ÖFB-Star David Alaba, gehört haben. Heppner war in Kitzbühel festgenommen und erst nach mehr als zwei Monaten aus der U-Haft entlassen worden.
Er feuchtet nur noch seinen Mund mit Wasser an
Maximilian E. wurde als letzter der Hauptverdächtigen auf seiner Flucht in einem italienischen Hotel verhaftet. Kurz zuvor hatte er noch auf Telegram gepostet: “Es wird sich demnächst alles drehen: Die bisherigen Staatsanwälte und Richter werden sich bald auf der Anklagebank in Nürnberg 2.0 wiederfinden.”
Der Ex-Stabsoffizier wurde ins Hochsicherheitsgefängnis Straubing eingeliefert, wo er in den Hungerstreik trat. “Er feuchtet nur noch seinen Mund mit Wasser oder Fruchtsaft an. Damit will er seine Freilassung erzwingen oder in Haft sterben”, sagt sein Anwalt Ralf Dalla Fini. Als es mit der Gesundheit seines Mandanten bergab ging, wurde der frühere Oberst zunächst in ein Bezirkskrankenhaus und schließlich ins Gefängnis-Spital der Justizanstalt München-Stadelheim verbracht.
Anwalt: "Keine Aussage, lieber stirbt er."
Inzwischen hat der Bundesgerichtshof auf Antrag entschieden, dass der mutmaßliche Reichsbürger auch gegen seinen Willen zwangsernährt werden darf. Ihm soll eine Magensonde gelegt werden. Ziel ist es, Maximilian E. in dem Verfahren zu einer Aussage zu bewegen: “Doch er wird sich nicht äußern, lieber stirbt er”, sagt der Anwalt.
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Kommentare
Auch ohne Kenntnis von Personen und Umständen erlaube ich mir zu sagen:
Es ist sehr unschön für einen Blog, der etwas auf sich hält, schon in der Überschrift als “Reichsbürger” einen Menschen zu bezeichnen, der von sich behauptet, nicht einmal den Begriff zu kennen.
Umgekehrt hätte ich etwas mehr Text darüber erwartet, was davon zu halten ist, wenn (Ihre Zitate) “3000 Polizisten […] aufgeboten” werden, um eine Rollator-Guerilla einzusammeln mit Max E., der “für die Führung von 130 Heimatschutzkompanien vorgesehen” sei – von denen aber jede Spur fehlt.
Stattdessen wäre es evtl. für zukünftige Entwicklungen nützlich gewesen, dass ein Hauptvergehen des Angeklagten darin bestand, hochrangige Politiker des offenen und organisierten Kindesmissbrauchs und Kindermordes zu bezichtigen. Selbst der Wegfall dieser Klagepunkte wäre m.E. berichtenswert.
Ich dachte, Zwangsernährung fällt unter Folter und ist aufgrund der Menschenrechte verboten.
Man sollte seine Entscheidung respektieren und ihn in Ruhe gehen lassen. Welch Grausamkeit ihn jeglicher Freiheit zu beraubt.