Typen wie Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy oder wie der leider bereits verstorbene frühere Wehrsprecher der SPÖ Otto Pendl sind durchaus sympathisch: Bodenständig, normal geblieben, keine doofen Null-Sätze  wie “die Menschen da draussen brauchen …”, eben authentisch.

Wenn einer wie Nevrivy dann einmal “Heisln” zu allen Kritikern des Bürgermeisters sagt, dann ist das zwar ein bisserl Prolo, aber kein Drama. Und: Quod licet Nevrivy, licet sriptori. Was dem Nevrivy erlaubt ist, darf auch der Schreiber hier – und ich darf jene, die uns noch immer keine großen Pläne gegen große aktuelle Krisen liefern können, einmal so richtig aufwecken: Was ist mit euch, ihr Heisln?

Sorgte mit Heisln-Sager für etwas Aufregung: Ernst Nevrivy (SPÖ)

Geld zur Krisenbekämpfung fließt für noch mehr Impfstoff

Johannes Rauch, der dritte Grüne, der sich in nur zwei Jahren als Gesundheitsminister verkleiden darf, könnte sich dabei durchaus angesprochen fühlen: Er lässt weiter Impfstoff um aberwitzige Summen einkaufen und lagern, obwohl längst nicht klar ist, ob diese Pharmaprodukte im Herbst irgendeinem Corona-Infizierten helfen können. Er verprasst dafür ungehindert Steuergeld, das längst für die Abfederung der neuen Armutswelle gehortet werden müsste. Beim Kampf gegen die nun erst beginnende Wirtschafts-, Teuerungs- und Job-Krise wird fehlen, was Rauch hier vergeudet.

Leonore Gewessler darf natürlich nicht als “Heisl” tituliert werden, aber sie könnte ebenfalls langsam aufwachen: Mit unserem Steuergeld kauft die grüne Energieministerin aktuell Gas zum Höchstpreis ein. Die Millionenausgaben sollen nun ihren schweren politischen Fehler vertuschen,  im Vorjahr trotz konkreter Warnungen nicht ausreichend für eine Gasbevorratung gesorgt zu haben.

Die Stahlindustrie ist bereits extrem besorgt, die Papierindustrie fordert Notfallpläne, die Nahrungsmittelindustrie steht ohne Gas vor dem Ruin – und uns allen würden bei einem Gas-Stopp durch Russland sehr rasch Jobs, Papier und Brot fehlen. (Nur zur Erinnerung: Nevrivy nannte bei seinem aktuellen Heisln-Sager konkret die Grünen …)

Sie kauft jetzt teuer ein, was sie im Vorjahr weit günstiger haben konnte: Leonore Gewessler

Drei Ministerien mit etwas Handlungsbedarf

Und noch einer im Regierungsteam könnte endlich ein bisserl flotter handeln: Die “verschärften Grenzüberwachungen”, die der ÖVP-Innenminister aktuell befohlen hat, können nur als Scherzerl bezeichnet werden – noch nie zuvor kamen mehr Ausländer in unser Österreich. Unregistriert. Und nicht nur aus der Ukraine.

Wenn Gerhard Karner seine Polizisten nicht einmal dazu animieren kann, vier amoklaufende ukrainische Schläger, die sogar ihr Kennzeichen vor dem Hotel Bristol filmen lassen, binnen vier Tagen auszuforschen, dann bringt das für die Ermittler nicht wirklich den Sprung ins Finale zum “Polizisten des Jahres 2022”. Zeitgleich prügeln, vergewaltigen und rauben diverse afghanische Dauergäste, weil sie nicht abgeschoben werden können – also, man will eh, aber irgendwie geht das dann doch wieder nicht.

Dramatische Wurschtigkeit beim Verprassen von Steuergeld im Gesundheitsministerium, offen gezeigte peinliche Inkompetenz im Energie- und Umwelt-Ressort, dazu gepflegte Dauer-Ratlosigkeit im Innenministerium: Wir haben aktuell nicht nur drei große Krisen, sondern auch ein gewaltiges Niveauproblem in der österreichischen Innenpolitik.

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Kommentare

  • Alma sagt:

    Lach, diese “Ahnenforschung” wird hierzulande nie passieren, sonst kommt dass rauss was eh schon jeder nachlesen kann: der verstorbene “Österreicher” war ein Deutscher aus Augsburg, lach!

  • lenau sagt:

    Hoffentlich sind wenigstens Bio Häusln
    gemeint . Soviel Zeit muss sein.

  • Chesterfield sagt:

    Weiß man jetzt schon wer das größte Heisl ist?

  • Encolpius sagt:

    Genau die richtigen Themen und den richtigen Ton getroffen 🙂 Wenn es nur nicht so traurig wäre, dass diese Politiker und Innen Österreich unsicher machen 🙁

  • Heinz sagt:

    Ich setze mal meinen Alu-Hut auf und erinnere in feinster “Verschwörungstheoretiker-Manier” an die Zeitleiste im Plan zum “Great Reset”. Vielleicht sind Österreichs Politiker gar nicht so grottenschlecht wie gedacht…vielleicht arbeiten sie nur für die falsche Sache?

  • Gurkentaler sagt:

    SG.Hr Schmitt Ich werde Sie aufgrund ihrer treffend formulierten Zeilen Vorschlägen zur Halbjahresbilanz die Rede zur Nation ab zu halten. Und danach würde ich mir wünschen das All diese Heisl’n von Black abwärts endend bei Grün ihren Rücktritt bekannt geben. Damit nach den Neuwahlen wieder Ordnung herrscht in dieser Bannenabsrudistan Rep.

  • Hannelore Krcal sagt:

    Ich muss der Lobhudelei über Nevrivy vehement widersprechen. Dieser Nevrivy ist seinen Bezirksbürgern in keinster Weise behilflich. Er äußerte sich derart präpotent, Sagern wie “dafür bin ich nicht zuständig. Wenden sie sich an xy.” Da gäbe es noch eine längere Liste. Nicht nur mich selbst, sondern auch liebe Freunde von mir. Ich finde es halt sehr traurig. Vor Jahren war ich von der SPÖ überzeugt, mit jedem Jahr wurde es weniger. Seit den Maßnahmen in den Jahren 2020-bis jetzt gehört sie , wie auch alle anderen Parteien, zu den letztklassigsten Politiker-Sekten. Sie fügen uns Österreichern bloß schaden zu. Dazu gehört für mich absolut auch Herr Nevrivy dazu.

    1. Erwin Tripes sagt:

      Na ja, Herr Schmitt, sehen Sie sich doch Typen wie Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy auf Werbefotos beim Spatenstich an; dann sehen Sie, der Bodenständige hat noch nie eine Schaufel in der Hand gehabt.

  • Chesterfield sagt:

    Der Hendlfriedhof sollte besser die Heisln in der Parteizentrale putzen. Ein bisserl Bewegung, ein paar Kilo weniger … und alles wird gut!

  • gerhard mikulasch sagt:

    Ein hoher SPÖler bezeichnet alle SPÖ Kritiker als Schei… Heisln, der Wiener Bürgermeister lacht dazu weil er es offensichtlich super findet und nix passiert. Aber bei irgendwelchen Chatformulierungen der ÖVP rumort es sofort in der linken ORF/Twitterblase. Verlogener gehts gar nicht mehr. P.S. Bin kein SPÖ Wähler und fühle mich daher jetzt von Hrn. Ludwig persönlich angegriffen.

    1. AutochToni sagt:

      persönlich angegriffen???.. ich würde mich deshalb nicht gleich als Schei..Heisl tituliert fühlen, nur weil Sie kein SPÖ Wähler sind. Aber wie Sie meinen…Auch würde ich weniger auf Twitterblasen geben.

  • Hans H. sagt:

    Ein sehr guter Kommentar, dem man nur zustimmen kann. Für das Abschieben der afghanischen Dauergäste wären allerdings die “Heisln” in der Justiz zuständig. Die mutmaßliche Copy/Paste Doktorandin, die in diesem Ressort Ministerin spielen darf, ist allerdings der nächste peinliche Totalausfall in dieser Regierung.

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