
Richtungsstreit in der SPÖ: Wiener Gebührenerhöhung noch nicht fix
Die Teuerung spaltet auch die SPÖ. Während die rote Chefin Pamela Rendi-Wagner die Gebühren senken will, erhöht ihr Parteigenosse, der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig die Kosten für die Bürger enorm. Doch die geplante Wiener Gebührenerhöhung für das kommende Jahr ist noch nicht in trockenen Tüchern. Nicht nur die Opposition läuft dagegen Sturm.
Das Valorisierungsgesetz regelt in der Hauptstadt die Erhöhungen der Kosten für Müll, Wasser und Parken. Angesichts der derzeit hohen Inflation, wären Preisanstiege eigentlich angesagt. Doch der Wiener Finanzstadtrat Peter Hanke wird mit dem Bürgermeister darüber beraten, ob man tatsächlich erhöht. Die Stadtregierung kann das Gesetz nämlich auch aussetzen.
Schwenk auf die Linie der Parteichefin?
Hanke hatte für die Stadt Wien am Montag am Energiegipfel der Bundesregierung teilgenommen. Wien fordert etwa eine Reduktion der Steuer auf Lebensmittel des täglichen Bedarfs. Man setze aber auf Zusammenarbeit und wolle der Regierung einmal Zeit für Vorschläge lassen, so Hanke. „Es ist eine klare Aussage der Bundesregierung gewesen, dass über diese Energiepreisbremse bis Ende August ein klares Konzept am Tisch liegen wird. Von dem gehen wir auch aus“, wird er im “ORF zitiert”.
Mit der Ankündigung das Wiener Valorisierungsgesetz doch ausgesetzt werden könnte, schwenkt SPÖ-Finanzstadtrat Hanke in Sachen Teuerung langsam aber doch auf den Kurs seiner Bundeschefin Pamela Rendi-Wagner ein. Denn während Rendi-Wagner auf Bundesebene ständig Gebühren- und Mietpreissenkungen fordert, hat ihr eigener Bürgermeister Ludwig diese in Wien massiv erhöht und das Leben für die Wiener unleistbar gemacht. “Es ist zu hoffen, dass Hanke seinen Teuerungsbürgermeister Ludwig zur Räson bringt. Die FPÖ bietet Hanke im Kampf gegen Ludwigs Politik der sozialen Kälte gerne Unterstützung an“, so der Wiener FPÖ-Chef, Stadtrat Dominik Nepp, in einer Reaktion auf die aktuellen Entwicklungen.
FPÖ fordert: 600 Euro für jeden Wiener
Nepp fordert einen Gebührenerhöhungsstopp, eine Mietsenkung in den Gemeindebauten sowie die Rückgabe der Gewinne der Unternehmen des roten Wiens an die Wienerinnen und Wiener. „Während die Menschen von der Wiener SPÖ ausgesackelt werden, haben Wien Energie und Stadtwerke im Jahr 2021 unfassbare 1,2 Milliarden Euro Gewinn gemacht. Dies ergibt 600 Euro für jeden Wiener, die rasch und unbürokratisch ausbezahlt werden müssen. Dieses freiheitliche Forderungspaket liegt am Tisch und wir hoffen, dass es in der SPÖ vernünftige Kräfte gibt, um diese Maßnahmen rasch beschließen zu können“, betont der Wiener FPÖ-Obmann.
Spätestens nach dem #zib2 Interview von @rendiwagner ist bei der SPÖ Wien Feuer am Dach. Es gibt immer mehr internen Widerstand gegen die Teuerungspolitik von @BgmLudwig. Jetzt schwenkt mit Hanke der erste mächtige Wiener SPÖ-Politiker auf Rendi Kurs ein. https://t.co/XBah2hs6bp
— Dominik Nepp (@DominikNepp) August 3, 2022
Kommentare
…..ein Bild sagt mehr als 1000 Worte..😝
Welches Bild wurde angesprochen? Das mit dem adiposen Fressschweinchen drauf?
Wenn es um Gebühren geht, da sind die Genossen immer dabei. Und jetzt drücken sie allen die nicht unter der Brücke wohnen – mit der GIS – eine Fenstersteuer aufs Aug.
Hallo ihr Wiener merkt euch endlich diese Politik der SPÖ könnte ja sein das aus taktischen Gründen sich etwas zum positiven ändert.
Vor der Wahl begibt man sich gerne auf die Stufe der Bürger . Nach der Wahl kommt alles wieder was vorher die Bevölkerung belastet hat.
bei der Vorstellung einer Bundeskanzlerin PRW samt ihren Wirtschaftsaussagen gruselts mir. Diese Fauxpas (wie untenstehend zu lesen) sind peinlich.
Ein Foto wie aus der “Adams Family”.
Gott sei Dank gibt es in der Wiener SPÖ noch Politiker, die wirklich sozial denken, danke Herr Stadtrat Hanke!!! Herr Bürgermeister Ludwig hat die Menschlichkeit leider vergessen und tritt schon bald in die Fußstapfen der ÖVP/Grünen, kein guter Ansatz in der schon sehr schwierigen Zeit!
Eine Zerreißprobe für die SPÖ wird auch noch die geforderte Neuwahl.
Soll man eine Ampelkoalition eingehen oder lieber doch eine Koalition mit der ÖVP?
Ich bin überzeugt, dass PRW das nicht überstehen wird. Ihre angesagten Überschriften in der ZIB 2 haben ihre Bildungslücken in der Wirtschaft deutlich gezeigt.
Ich erinnere mich an einen ZIB 2 Auftritt von PRW in dem sie den Unterschied von Brutto- zu Nettolohn nicht erklären konnte.
Ich erinnere mich an ein Interview auf oe24 am Beginn der
Pandemie wo sie das Tragen von Masken angezweifelt hat: “im Gegenteil, da fährt man sich öfter ins Gesicht” war ihre Antwort.
Ich bin kein Freund von R Fußi aber seine Einschätzung von PRW auf oe24 teile ich vollkommen.
Und leider gibt es noch immer Menschen die SPÖ wählen. Aber das sind ohnehin nur die, die ohnehin für nichts bezahlen. Also die ganzen sozialschmarotzer . Alle anderen sollen zahlen bis sie nicht mehr weiter wissen. Sehr traurig 😢
Die Mieten in den Gemeindebauten wurden bei uns 2x erhöht!