Weil das Land Verzugszinsen auf eine verzögerte Rückzahlung von Staatsanleihen nicht beglichen habe, sei ein “Failure to Pay Credit Event” eingetreten, teilte das Investoren-Komitee CDDC am Mittwoch mit. Dadurch können Käufer von Zahlungsausfall-Versicherungen ihren Schaden bei Anbietern dieser sogenannten Credit Default Swaps (CDS) geltend machen.

Zuletzt verspätet bezahlt

Im konkreten Fall ging es um 1,9 Millionen Dollar. Das Land, das wegen westlicher Sanktionen als Reaktion auf den Einmarsch in die Ukraine nur eingeschränkt Devisengeschäfte tätigen kann, hatte einen Anfang April fälligen Bond erst kurz vor Ablauf der Nachfrist am 2. Mai zurückgezahlt.

Wer profitiert finanziell vom Krieg in der Ukraine?

Da die genannten Verzugszinsen darin nicht enthalten waren, hatten Gläubiger den Fall dem CDDC vorgelegt. Das Gremium will die Causa Russland den Angaben zufolge am Montag erneut verhandeln.

Zahlungsausfälle wegen US-Ausnahme

Einige Investoren bezeichnen laut „Wiener Zeitung“ weitere Zahlungsausfälle Russlands als unvermeidlich, da eine Ausnahme-Regelung der USA, die dem Land die Bedienung seiner Auslandsschulden ermöglichte, Ende Mai ausgelaufen ist. Das Volumen russischer Fremdwährungsanleihen beläuft sich auf etwa 40 Milliarden Dollar.

Milliarden pro Woche verdient

Russland verfügte kurz vor Russlands Angriff auf die Ukraine über Devisen- und Goldreserven von knapp 650 Milliarden Dollar. Außerdem verdient es mit Rohstoff-Exporten weiterhin jede Woche Milliarden – der eXXpress berichtete ausführlich.