
Ruth Pauli: Ach, wir hässlichen Österreicher!
Der Nationalfeiertag: Einst wurde er von einem Unterrichtsminister zum Wandertag erklärt. Heute feiert sich das Bundesheer – corona-bedingt nur virtuell. Ein paar Grundwehrdiener werden angelobt und das teure Gerät wird den interessierten Bürgern vorgeführt. Und am Abend gibt’s nach der Zeit im Bild ein paar salbungsvolle Worte des Bundespräsidenten, was in den letzten Wochen ohnehin ein inflationärer Programmpunkt war. Ach ja: Es gibt natürlich auch Verkehrsbehinderungen, weil Anti-Corona-Demos die Bundeshauptstadt lahmlegen. Das war er dann, der 26. Oktober. Wirklich?
Es muss weder ein Tag des Chauvinismus sein, noch einer des überschäumenden Nationalismus. Das Gefühl der „Grande Nation“ Frankreich, wenn sie sich am 14. Juli feiert, ist natürlich ein anderes. Aber es lohnt vielleicht darüber nachzudenken, welches Bild wir unseren Kindern von diesem Österreich weitergeben. Muss es wirklich das Resultat von Sadomasochismus und Geschichtsklitterung sein?
Was sich über die Jahre nicht geändert hat, sind die – manchmal falschen – Gründe, warum wir auf unser Land stolz sind. Da ist einmal die Schönheit der Landschaft, die freilich nicht unser Verdienst ist. Und Österreicher mit stolzgeschwellter Brust sind wir auch, wenn wir glauben, der Glanz eines Ski-Sieges fällt auf uns (beim Fußball sind diese Anlässe eher selten). Aber sonst?
Die Polit-Szene gibt keinen Anlass, stolz auf Österreich zu sein. Aber wo tut sie das schon? Unsere einstmals große Errungenschaft, die Sozialpartnerschaft als Garant des sozialen Friedens, manövriert sich seit Jahren in die Bedeutungslosigkeit.
O Du mein Franz-Josef-Land
Und Österreich die Kulturnation? Die Kulturszene hat sich zur moralischen Lehranstalt entwickelt, die nicht müde wird, den bösen Nazi in uns zu entlarven – die Aufführung eines Klassikers ohne wenigstens ein paar Hakenkreuze und viele erhobene Zeigefinger gibt es nicht mehr (wobei die Klassiker es längst nicht mehr auf die Bühne schaffen, die braucht man ja für die Lesung von Chats, die die WKStA zur Verfügung stellt).
Aber auch bei der Erzählung der weiter zurückliegenden Geschichte tun sich Abgründe auf. In letzter Zeit hat sich die große türkische Community beschwert, dass sie sich von den vielen meist steinernen Erinnerungen an die Türkenbelagerungen beleidigt fühlt. Die Antwort darauf sind Schulbücher, die die Zeltstadt der osmanischen Belagerer als bunten Multikulti-Erlebnispark für die eingeschlossenen Wiener schildern. Was für ein Welcome-Blödsinn da gelehrt wird: Wozu hätten europäische Heerscharen die Österreicher sonst unterstützen sollen, die Invasion der islamischen Macht abzuwehren, wenn das eine derart vergnügliche Angelegenheit war?
Denkmäler werden beschmiert, Straßennamen abgeschafft, weil heute die Geschichte vom hohen Ross der Nachgeborenen bewertet und durch die ideologische Brille betrachtet wird. Die herrschende Moral ersetzt historisches Wissen.
Und jetzt suchen natürlich auch woke Uni-Historiker unermüdlich, ob sie nicht doch ein Indiz finden, auch diesem Österreich endlich die böse Kolonialismus-Fratze anzuhängen. O Du mein Franz-Josef-Land. Aber wir machen eben bei jeder Mode mit, die zu uns herüberschwappt. Und wenn wir ein modisches Problem gar nicht haben, dann finden sich trotzdem seine Auswirkungen: Österreich ist voll von Rassismus – deshalb muss der Meinl-Mohr weg und Othello darf nicht mehr geschminkt sein. Aus dieser bösen rassistischen Grundeinstellung heraus verschweigen wir sicher auch die afrikanischen Gene des Herrn Beethoven…
Vielleicht sind wir gar nicht so schlimm
Aber vielleicht ist es ja nur das veröffentlichte Österreich-Bild, das uns zum Zerrbild eines Pariah Europas macht. Je mehr man auf dieses Land und seine bösen Vorurteile hinhaut, umso mehr Publizität bekommt man. Nur: Vielleicht sind wir gar nicht so schlimm, wie wir uns ständig vorwerfen lassen. Dann sollten wir aber rasch unseren Kindern ein anderes Österreich-Bild vermitteln. Nicht nur am Nationalfeiertag.
Kommentare
Also die Schönheit der Landscchaft ist wohl schon der Verdienst von Österreichern. Gestrüpp mit Hügeln wäre keine schöne Landschaft.
Die Wähler wählen ihre Politiker und die Politiker sind Ergebnis des Wandels in der sich massiv verändernden Bevölkerungsstruktur (siehe Großstädte). In Graz ist eine KPÖ stärkste Partei – die Bezirke
wo die KPÖ stark sind – alles klar!!!
Die Grünen werden trotz Wahlspruch – Österreich im Herzen, Scheiße im Hirn und ein BP trotz Scheibenwischer für den Gegenkanditaten vor laufender Kamera – gewählt!! Allen wird das „Mir Wurscht“ vergehen, wenn die Zuwanderer eigene Parteien etablieren – da wird LBQT eine differenzierte Priorität bekommen…..
Früher war ich stolz Österreicher zu sein…das Leben war noch halbwegs lebenswert…doch mit dieser Regierung…schäme ich mich Österreicher zu sein…die Regierung spaltet das Land statt miteinander zu sein…bereichert die Reichen und schickt den Mittelstand seiner Bürger in die Armut…statt Schutz über die Regierung bringt sie nur Unterdrückung und Zwang…Meinungsfreiheit existiert gar nicht mehr und Freiheit auf den eigenen Körper ist unserer Regierung ebenso egal…auch wenn die Bürger offensichtlich in die Krankheit getrieben werden…ob psychisch oder körperlich…die Gehirnwäsche der wir gerade über die Regierung ausgesetzt sind ist ihnen schon gelungen…wenn ich heute die Österreich Fahne sehe ist dass wie ein Hohn über unser Volk…ich kann beim besten Willen und mit Tränen in den Augen NICHT MEHR STOLZ SEIN AUF ÖSTERREICH…All jenen Dank die in der Regierung sitzen…
Upsi………so geht’s mir auch……..eine Entoesterreichisierung findet schrittweise schon seit geraumer Zeit statt…..der multikulturelle Einheitsbrei ist leider nicht aufzuhalten …. federführend beteiligt waren auch einige Vorgänger- Regierungen .Es ist leider so,dass jede Regierung immer nur bis zur nächsten Wahl blickt und die Langzeit-Folgen ihres Tuns sind ihnen vollkommen wurscht! Hauptsache sie standen einmal im Rampenlicht 💰
Danke für dieses perfekte Beispiel österreichischen Selbsthasses. Kein Italiener, Franzose, Engländer, Pole oder Amerikaner würde sagen, er sei nicht mehr stolz auf sein Land, bloß weil ihm gerade die Regierung nicht passt. Aber das sind auch Länder, deren Bürger ein gewisses Selbstbewusstsein mitbringen anstelle destruktiver Minderwertigkeitsgefühle.
hoffentlich ist Dr. dort auch drin wo Dr .Freud drauf steht…….ist aber egal…jeder sucht sich seine eigenen Wahrheiten 😎
Im Selbsthass sind die Österreicher leider absolute Weltmeister. Ich kenne kein anderes Land, dass sich so intensiv darum bemüht, sich vor aller Welt schlecht darzustellen, sich immer kleinzumachen, von vornherein den Verlierer zu geben, sich als lächerlich darzustellen und immer nur die Nachteile hervorzukehren. Nur in Österreich wird der unwichtige Außenminister eines Mini-Staats namens Luxemburg regelmäßig vor die Kamera geholt wird, damit er dort über Österreich herziehen kann – niemand in Dänemark oder Tschechien würde sich für dessen Gelaber interessieren oder diesem Provinzkasperl noch zu Medienpräsenz verhelfen. Was das alles bringen soll, weiß ich nicht. Vielleicht liegt das am Alkohol, der in Österreich etwas zu sehr genossen wird, und der Depressionen verstärkt und nicht mildert.
Meines Wissens sind der Selbsthass und Selbstabscheu in Deutschland wesentlich stärker und wirksamer als in Austria.
Jetzt baut Erdogan so “lustige Zeltstädte” in Syrien und in Libyen. Wie dekadent kann man nur. Das waren Mörderbanden die geplündert gefoltert und gemordet haben.
Wos wüst mochn – lächeln, wäust as ned….?
In welchem Land werden Blackhawks des Heeres, die dringend zur Brandbekämpfung gebraucht werden, zu Dekozwecken der Ministerin am Boden gelassen?
Heute am Nationalfeiertag eine ORF-Doku über NS-Österreich, Adolfs Helfer aus Braunau und neuen Rechtsextremismus in Ö, wäre doch etwas zu viel des Guten. Aber dem ORF zuzutrauen.
Dann schon lieber Sissis Schicksalsjahre einer Kaiserin, mit Romy Schneider.
Und morgen fragen wir ehrfurchtsvoll und unterwürfig die von der „Süddeutschen Zeitung“, was ihnen an unserem Nationalfeiertag gefallen hat und was eher nicht.
Die Meinung dieser Mensch*innen aus dem Ausland sollte uns schon etwas wert sein, gerade am Nationalfeiertag!
LG 🌼
Hauptsächlich unsere brillentragenden, nach der Schrift redenden Fräuleins gehen zu den „Kultur“-Veranstaltungen und verkünden die beschriebenen Weisheiten.
Und wählen die „grüne“ Zukunft,
Weit sind wir gekommen…
Großartiger Kommentar zum Nationalfeiertag! Nur eine winzige Ergänzung, die wunderschönen Almen unseres Landes sind tatsächlich der Verdienst und die Schöpfung von Jahrhunderte lang fleissig arbeitenden österreichischen Bauern. Dafür können wir was 🙂
Wir leben eine gepflegte Dekadenz weil wir es uns leisten können. Es geht uns gut wir haben alles was wir brauchen und schauen abfällig auf jene Generation welche eigentlich den Grundstein dazu legte.
Selbstvernaderung ist das Credo der sich als Elite fühlenden Plapermäulchen.
Wobei man bei näherer Betrachtung feststellen kann das es sich in den meisten Fällen um sehr einfach gestrickte Neurotiker handelt die auf, mit Steuergeld oder Zwangsgebühren finanzierten Palmen sitzend, die Kokosnüsse auf uns werfen.
@Johannes….die Dekadenz der Uebersatten,vergessend,dass diese Sattheit dem Fleiß der #Altspatzen# geschuldet ist…..volle Zustimmung für deine Worte! 👍
Frau Pauli,
haben sie nicht einst in seriösen Blättern geschrieben ?
Danke Frau Pauli!!!
Das ist alles sowas von unnötig. Man lebt in der Vergangenheit. Kein Fallschirmsprung oder Überflug und dergleichen kann heutzutage noch jemanden hinter dem Ofen hervorlocken.
Die pauschalen Reden des BP sind leere Hülsen und die Medien plappern das alles weiter. Ich werde das Gefühl nicht los, dass man uns schon so behandelt, als wären wir in Nordkorea.
Das trifft genau so zu was unsere Grund- u. Freiheitsrechte betrifft. Praktisch werden wir wie in einer Diktatur behandelt, siehe 3G und Impfvorschrift. Da ist eine andere Gangart längst überfällig.
Weg mit dem Mist, den wir auf Anforderung der “Obrigkeit” fressen sollen!
WIR FORDERN FREIHEIT !
“… Othello darf nicht mehr geschminkt sein.”
Aber die Frau Markle darf sich weiß bleichen …