
Ruth Pauli: Zeitgeist-Kapital aus Morden?
Jetzt wird sogar schon aus Mord Zeitgeist-Kapital geschlagen. Jeder Mord ist eine Tragödie. Jeder Mord ist einer zu viel. Aber warum muss, ja warum darf er für abstruse Ziele der Gesellschafts-Umerziehung missbraucht werden? – fragt eXXpress Kolumnistin Ruth Pauli.
Die Frauenmorde der ersten Monate des Jahres haben eine Lawine der Unehrlichkeit in der politischen Diskussion ausgelöst, die schon fast blasphemisch erscheint, wenn man an die Opfer denkt. Das beginnt bei der Terminologie: Aus Frauenmorden sind Femizide geworden. „Frauenmord“ weckt wohl in jedem, der es hört, Entsetzen und Mitgefühl. „Femizid“ dagegen ist der internationale Kampfbegriff eines aggressiven Feminismus, der auf eine Gesellschaftsrevolution aus ist. Da soll ganz bewusst der „Genozid“ mitschwingen, um die Dringlichkeit von Radikalität im Kampf gegen die „toxische Männlichkeit“ zu unterstreichen, die unentrinnbar und schicksalshaft den „Femizid“ verursacht. Alle Männer, wird suggeriert, sind im Grund Mörder, solange sie nicht zu einer „neuen, mitfühlenden“ Männlichkeit gezwungen werden. Gleichberechtigung? Das war einmal das Ziel. Jetzt geht es um Umerziehung. Und wie noch jede Ideologie vorher wird auch diese dabei scheitern, eine wirklich ideale, „gute“ und unter anderem auch mordfreie Gesellschaft zu schaffen.
Es kann nichts gesamtgesellschaftlich Besseres entstehen, wenn man (wie die grünen Studentinnen) dekretiert, dass auf Verlangen von nur einer Anwesenden, Männer den Raum verlassen müssen, damit ein „Safe Space“ entsteht. Nach dem Motto: Wir armen Opfer männlicher Machtstrukturen wollen ungestört sein und uns nicht mit Y-Chromosom-Trägern auseinandersetzen müssen.
Entwicklungen zeigen direkten Zusammenhang
Aber zurück zu den Frauenmorden – und ihrer unehrlichen polit-medialen Aufarbeitung.
Ausgebrochen ist der große Reformwille bei dem Mord durch den „Bierwirt“, der davor durch sexistische Beleidigungen der grünen Klubobfrau auffällig geworden war. Dieser Mord ließ die grüne Ministerin Gewessler öffentlich in Tränen ausbrechen und die Politik aktiv werden. Keiner der Morde davor – denn da hätte man jenes Wort verwenden müssen, das tunlichst in jeder Debatte besonders im ORF vermieden wird: das Wort Integration. Denn davor waren die Mörder großteils Migranten aus Ländern, deren frauenverachtendes System sie mitgebracht haben.
Auch die Entwicklung der Zahlen zeigt einen direkten Zusammenhang: 2015 verzeichnete man 17 Frauenmorde in Österreich. Das ist das Jahr, in dem die Grenzen aufgingen. Und seither hat sich die Zahl der Frauenmorde verdoppelt: 2016 – 28, 2017 – 36, 2018 – 41, 2019 – 39, 2020 – 31. Auch heuer ist der migrantische Beitrag zu der tragischen Zwischenbilanz schon beachtlich und traurig.
Es muss ehrlich argumentiert werden
Trotzdem wird nicht über eine Verbesserung der Integrationspolitik gesprochen – und das, obwohl die Frauenministerin Integrationsministerin ist – oder deswegen? Denn alles statistisch Ehrliche, inklusive der Erwähnung, dass es jetzt sogar schon bei uns „Ehrenmorde“ an Frauen gibt, gilt mittlerweile als „rassistisch“.
Also fordert man lieber eine Verschärfung des Waffengesetzes, weil „ein Drittel der Femizide“ durch Schusswaffen geschah. Das hätte der Frau auch nichts geholfen, die heuer angezündet wurde, auch nicht jener, der zwanzigmal „aus Versehen“ in den Hals gestochen wurde.
Gewalt in der Familie ist auch ein autochthones, ein ganz österreichisches Problem. Und dagegen muss etwas geschehen. Darum ist es gut, dass eine bessere Zusammenarbeit von Opferschutzeinrichtungen (die allerdings dringend ent-parteipolitisiert gehören), Polizei und medizinischen Einrichtungen forciert werden soll. Aber für die Täter, die einer Gesellschaft entstammen, in der Gewalt gegen Frauen ein ganz normales, legitimes, auch religiös begründetes Verhalten ist, wird das nicht reichen.
Gerade, wenn es um Leben und Tod geht, muss ehrlich argumentiert werden. Keinem Opfer hilft die ideologische Verbiegung der Tatsachen.
Unbeeindruckt von dystopischen Meinungstrends und spitzzüngig gegen Nonsense-Gerede artikuliert sich auch Ruth Pauli (70). „Erst denken, dann twittern“, warnte die Autorin und langjährige ehemalige Innenpolitik-Redakteurin einmal. Schon früh blickte die gebürtige Wienerin über den österreichischen Tellerrand, ihre Studien- und Forschungsjahre führten sie in die USA, die Sowjetunion und nach Frankreich. Nach der Promotion über russische Literatur arbeitete sie unter anderem bei der „Wochenpresse“, der „Presse“ und dem „Kurier“. Sie brachte mehrere Bücher heraus, ob als Übersetzerin, Autorin oder als Herausgeberin.
Kommentare
Frauenmorde und Gewalt in der Familie gab es immer schon auch bei uns und in allen Gesellschaftsschichten.
Aber da gibt es Kulturen und Völker, wo es schwarz auf weiß geschrieben steht, dass die Frau weniger wert ist als der Mann und dem Manne untertan sein soll.
Wir sollten uns von Menschen fernhalten, die nicht Teil unserer europäischen Wertegesellschaft sein wollen/können, die Frauen wie Untertanen behandeln, wie Menschen zweiter Klasse …
(ganz fern wäre am besten!)
Die Frauenindustrie (stark Lesben dominiert) versucht ja jetzt schon ein ganzes Jahr in der Pandemie uns zu erklären, dass die Gewalt in den Familien durch Männer eskaliere! Nachweise gabs nicht, es ging wie immer nur um mehr, sehr viel mehr Geld! Die Frauenhäuser sind wahrscheinlich mehr Teil des Problems als der Lösung!
Hier gibt es nur den Mann als Täter, was sich sonst noch in den Familien abspielt zählt nicht zum Interesse. ZB Kinder erleiden öfter durch die Mutter Gewalt, ältere Pfleglinge ebenfalls, Gewalt zwischen den Geschlechtern ist eher 50:50 verteilt als alles andere. Die Gewaltdynamik interessiert nicht, da sind ja zumeist beide involviert! Auch sind Frauen nicht das Friedliche Geschlecht, lesbische Paare sind ebenso oft wie normale Beziehungen gewalttätig! Also das ganze ist extremer Sexismus, es gibt kein Interesse das vorhandene Problem brauchbaren Lösungen zu zu führen!
Kurz gesagt, die unzähligen Vereine wittern Geld, sie leben sehr gut vom Leid der Opfer!
“Aber für die Täter, die einer Gesellschaft entstammen, in der Gewalt gegen Frauen ein ganz normales, legitimes, auch religiös begründetes Verhalten ist, wird das nicht reichen.”
Auch in Österreich ist die Ehe noch sehr religiös geprägt. Die Auflösung einer Ehe ist auch im Jahre 2021 nicht einseitig möglich. Nur durch das Verschulden eines Partnern am Scheitern einer Ehe ist eine Scheidung möglich, der ein monetären Ausgleich für ehebedingte finanzielle Nachteile durch mehr Versorgungsarbeit ermöglicht. Dieses macht die Ehe zu einem schuldrechtliche Vertrag der auch in den höchstpersönlichen Bereich der Sexualität eingreift, da Treue und eheliche sexuelle Kontakte zu den rechtlich verankerten ehelichen Pflichten gehören.
Wenn Frauen dann auch noch mehr Versorgungsarbeit als ihre Partner ausüben, wie es auch 2021 in Österreich noch üblich ist, entsteht ein finanzielles, sowie sexuelles Abhängigkeitsverhältnis. Ganz legitim. Da Gesetze ein Rechtsempfinden einer Gesellschaft immer beeinflussen, fördert dies auch in Österreich einen toxischen religiös und legalen, normalem “Besitzanspruch” von dem Ernährer an seine die Kinder versorgende Frau.
Immer schön brav und reflexartig relativieren wenns um die Goldstücke geht!
Liebe Frau Pauli,
sehr gut geschrieben! Es wäre aber schön, wenn auch die Exxpress-Redaktion das beherzigen würde und nicht einen tragischen Vorfall mit derzeit noch unbekanntem Hintergrund sofort mit “Femizid” übertitelte.
Auf den Punkt gebracht! Dankeschön für diesen ausgezeichneten Beitrag, Frau Pauli!
Chapeau! Erfrischend geradeheraus!
Ein ausgezeichneter Artikel!
aber, aber. frau pauli.
was fällt ihnen ein, die wahrheit zu schreiben…ts ts ts