Das gibt’s nicht? Gibt’s doch, wie ein Ehepaar samt Kindern und Familienhund jetzt erleben musste. Ihre Reise mit den ÖBB über Neujahr von Zürich aus mit einem Nightjet nach Graz wurde zum Fiasko. Es begann schon vor der Abfahrt. Den gebuchten Wagen gab es zwar, doch nicht als Schlafwagen, sondern mit Sitzgarnituren. Aus der erholsamen Reise wurde nichts, die Familie kam nach über zehn Stunden gerädert in der Steiermark an. Eine Erklärung für den fehlenden Schlafwagen gab es von den ÖBB nicht. Achselzucken.

Es sollte noch schlimmer kommen. Trotz der Pleite vertraut die Familie auch für ihren Rückweg in die Schweiz den großspurigen Versprechen der Österreichischen Bundesbahnen und der hierfür zuständigen Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne), die bei jeder Gelegenheit den Komfort der blauen Nightjets betonen.

ÖBB "bedauern" die beiden Ausfälle

Unvorstellbar: Auch eine Woche später hatten die ÖBB bei der Verbindung Graz-Zürich den gebuchten Schlafwagen vergessen. “Es waren nur Sitzabteile frei. Wir haben den vollen Preis für den Liegewagen bezahlt, sind aber stattdessen über zehn Stunden gesessen”, erzählten die Grazer der Kleinen Zeitung. Auch diesmal habe das Zugpersonal keine Erklärung für den Buchungsfehler gehabt. Und am Schalter im Grazer Hauptbahnhof: wieder das vertraute Achselzucken.

Bei den ÖBB bedauerte man die beiden Vorfälle. Durch unvorhersehbare Störungen könne es zu Ausfällen einzelner Wagen kommen. So sei es auch bei den beiden Nightjets der Grazer Familie gewesen. Ein schwacher Trost.