Innerhalb kürzester Zeit tricksten in Summe drei Häftlinge in Niederösterreich die Justizwache aus. Zunächst gelang einem Afghanen (16) und einem Tschetschenen (35) die Flucht – der eXXpress berichtete. Wie nun nachträglich (!) bekannt wurde, nahm in der Vorwoche überdies eine Gefängnisinsassin Reißaus. Das Justizministerium bestätigte dazu einen entsprechenden Bericht des „Kurier“.

Seither herrscht allgemeine Verwunderung: Nicht nur die Leichtigkeit, mit der drei Häftlinge – immer beim Spitalsbesuch – abhauen konnten, überrascht. Wo bleibt die Öffentlichkeitsfahndung, fragen sich nun viele. Obwohl zumindest einer der drei Häftlinge als brandgefährlich gilt, liegen nach wie vor keine Fahndungsbilder vor. Insider der Exekutive schütteln den Kopf über die chaotischen Zustände im Justizministerium.

FPÖ kritisiert Narrenfreiheit für Häftlinge und Kuschelvollzug

Scharfe Kritik übt FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz: „Es braucht wieder einen echten Strafvollzug für echte Verbrecher, statt Narrenfreiheit und einen Kuschelvollzug, der dann zu solchen Auswüchsen führt.“ Justizministerin Alma Zadic (Grüne) – und mit ihr die gesamte Bundesregierung – sei „einfach rücktrittsreif“.

FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz hält die Justizministerin nach dieser Pannen-Serie für rücktrittsreif.APA/ALEX HALADA

Besonders brisant ist der Fall des Tschetschenen, der am Dienstagabend bei einem Spitalsaufenthalt entkommen ist. Er sitzt eine mehrjährige Haftstrafe wegen schweren Raubüberfalls und islamistischer Tendenzen ab. Der Migrant war unter anderem wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verurteilt worden, berichtet die Exekutive.

Brisant: Flüchtiger Tschetschene ausgebildet in Mixed Martial Arts

Der verurteilte Schwerverbrecher war in der Justizanstalt Krems-Stein in der Abteilung für erhöhte Sicherheit untergebracht worden. Wie die Landespolizei Niederösterreich gegenüber dem eXXpress bestätigt, befindet sich der Mann weiterhin auf der Flucht. Vor seiner Inhaftierung nahm er auch an Mixed-Martial-Arts-Kämpfen teil, was die Fahndung umso gefährlicher macht. Der Tschetschene war für ein Knie-MRT ins nahe Universitätsklinikum ausgeführt worden. Doch allzu schlimm scheint seine Verletzung nicht gewesen sein. In einem Moment der Unachtsamkeit rannte er vor seinem Bewacher davon.

Afghane narrt seit Flucht den Rechtsstaat

Einer Insassin des Frauengefängnisses Schwarzau war ebenfalls im Krankenhaus die Flucht gelungen. Sie war am Landesklinikum Wiener Neustadt wegen einer schweren Erkrankung stationär behandelt worden. Die Wache soll deshalb abgezogen worden sein. Doch ganz so krank war die Frau dann doch nicht: Umgehend konnte sie abhauen.

Genau aus dieser Klinik konnte wenig später auch ein Afghane fliehen, der die Justiz überdies mit Bildern von seiner Flucht auf Instagram narrte.

Schnedlitz: Ministerin kann nicht einmal ein Mobil-Telefon-Verbot exekutieren

Von einem „linken Kuschelvollzug“ unter Justizministerin Zadic in Österreichs Gefängnissen spricht Schnedlitz. „Nicht nur, dass Islamisten sich in den Haftanstalten ungehindert per Telefon verständigen und ihr terroristisches Treiben organisieren können, dürfte es ein Leichtes sein, einfach so auszubüxen und auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden.“

Justizministerin Zadic solle auch dazu Stellung nehmen, wie so viele Handy-Videos aus Gefängnissen auf Social-Media-Plattformen im Umlauf sein können. Der Fall des Afghanen sein „ein beredtes Zeugnis davon, dass die Ministerin nichts im Griff hat und nicht einmal einfache Regeln wie ein Mobiltelefonverbot in Gefängnissen exekutieren kann.“

Das Justizministerium reagierte hat unterdessen angewiesen, „medizinische Eskorten bis auf weiteres nur unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen durchzuführen“, hieß es in einer Stellungnahme. Die Fluchten würden „laufend evaluiert“

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Kommentare

  • Martin Maurer sagt:

    Da kann doch die arme Zadic nix dafür, das hat ihr doch noch niemand gesagt.

  • Brutus sagt:

    3 Ausbrüche innerhalb von ein paar Tagen sind ans Tageslicht gelangt. Man muss sich fragen, was im Laufe der Legislaturperiode alles verheimlicht worden ist. Den Häftlingen dürfens keine Fussfesseln anlegen…
    Diese Zadic fügt sich nahtlos in die Riege der grünen Pannenminister ein. Rücktrittsforderungen sind zwecklos, diese Regierung wird uns noch bis zum Ende der Legislaturperiode erhalten bleiben, wenn wir nicht ausserordentliches Glück haben. Weitere Wuchteln sind daher zu befürchten.

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  • henry sagt:

    seit dem Plagiatsvorwurf ist diese Ministerin rücktrittsreif.Doch die Grünen können anscheinend machen was sie wollen.

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  • Chris73 sagt:

    Die ist schon seit dem Plagiats Vorwurf rücktrittsreif…abgesehen davon, dass sie grün ist…und grün muss dringend weg von der Macht..

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  • Wurschtkasszenario sagt:

    Gott sei Dank haben wir bald ein Remigrations- Ministerium……………..

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  • Dagobert sagt:

    Egal welcher Bereich: Überall wo eine Grüne was zu sagen hat, geht ein funktionierendes System unweigerlich kaputt.

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  • Bello sagt:

    Wann fordert der oberste Hüter des Rechtsstaates dass Fahndungsfotos aus dem Strafakten verwendet werden? Oder zeitnah aus Überwachungskameras?
    Sein Schweigen zu zahnlosen Fahndungen von Entflohenen ist für den indigenen Staatsbürger unerträglich.

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    1. Wurschtkasszenario sagt:

      Wenn die FPÖ in der Regierung ist wird sich alles ändern. Die Linken werden sich wundern was alles möglich ist.

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  • Z30i sagt:

    Es dauert etwas länger wenn man mit Lastenrädern nach den Entflohenen sucht und biologisch abbaubare Gitter sind genauso nachhaltig wie die Politik der Grünen.

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  • zimbo sagt:

    Wieso bekommt sowas überhaupt eine MRT ?

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  • Andreas sagt:

    Ich gebe Ihr in diesem Fall nicht unmittelbar Schuld, wohl aber im Fall TM und seinesgleichen, weil die möglich zu verhängenden Strafen ein Witz sind.
    Ob ummittelbarer Täter oder Konsument, ohne Nachfrage geht gar nichts.

    Dass die 3 entkommen konnten, ist wohl eher eine Sache die zunächst abgeklärt werden muss, denn ich denke diese 3 hatten Helfer und das vermutlich auch im Krankenhaus. Erst danach müssen jene inkopetenten Stellen und Personen die unmittelbar mit den 3 Personen an jenem Tag zu hatten ihren Hut nehmen.

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