“Das Denkmal erinnert an Opfer der Diktatur und Herr Nawalny ist ein offensichtliches Opfer der Diktatur”, sagte Maximillian Schaffgotsch von der Fürstlich Schwarzenberg’schen Familienstiftung. Die Anregung sei in einem Gespräch mit der NEOS-Vorsitzenden Beate Meinl-Reisinger, dem Journalisten Hans Rauscher und dem Oberhaupt der Familie, Johannes Schwarzenberg, entstanden, sagte Schaffgotsch. Die Darstellungen Nawalnys seien sicher auch im Sinne des kürzlich verstorbenen Familienoberhaupts Karel Schwarzenberg, der sich im Unterschied zu vielen anderen in seiner Einschätzung über den jetzigen russischen Machthaber nicht vertan habe, betonte Schaffgotsch.

Bereits 2022 hatte der ehemalige tschechische Außenminister gemeinsam mit seinem Sohn Johannes dafür gesorgt, dass die zum Palais der Familie gehörende Mauer am Rande des Schwarzenbergplatzes als Ausdruck der Solidarität mit der Ukraine und als Erinnerung an die Beteiligung von Ukrainern bei der Befreiung von Wien 1945 blau-gelb bemalt wurde. Auf diesen Hintergrund sprayte nun das österreichische Graffitikünstlerduo Joel Gamnou im Auftrag der Stiftung zwei Porträts des russischen Oppositionsführers, die jeweils auf medialen Vorlagen beruhen: Hinter den Säulen des sowjetischen Heldendenkmals sind nun ein Sujet mit Nawalny, das ihn mit Anzug und Krawatte bei einer historischen Gerichtsverhandlung vor knapp zehn  Jahren zeigt, sowie ein bekanntes Motiv des Politikers mit Händen in Herzform zu sehen.

Nawalny-Gedenkstätte schon zweimal zerstört

Wie vom eXXpress berichtet, wurde eine improvisierte Nawalny-Gedenkstätte gegenüber der russischen Botschaft in Wien am Wochenende bereits zum zweiten Mal zerstört wurde, haben indes Aktivistinnen und Aktivisten der Initiative von “Russians against war” in den vergangenen Tagen erneut Blumen in die Wiener Reisnerstraße gebracht und auch Plakate an einem Bauzaun montiert. Auf Russisch ist etwa “Hallo, hier ist (wieder) Nawalny” zu lesen. Die aktuelle Gedenkstätte ist jedoch deutlich bescheidener als ihre Vorläuferinnen.