Helmut Marko ist jemand, der sich nicht den Mund verbieten lässt. Dennoch hat er sich beim Großen Preis von Singapur rar gemacht, hat auf Interviews verzichtet. Doch ganz von Anfang: Der Red-Bull-Berater sorgte mit einer Aussage bei ServusTV im “Sport und Talk aus dem Hangar 7” für Wirbel, als dieser auf Sergio Perez angesprochen wurde. Dessen unkonstanten Leistungen kommentierte der Steirer (80) wie folgt: “Er ist Südamerikaner, und er ist halt im Kopf nicht so völlig fokussiert, wie es beispielsweise der Max (Verstappen) oder wie es der Sebastian (Vettel) war.”

Diese Aussage sorgte für Empörung. Der Satz wurde von vielen Formel-1-Fans, allen voran in Mexiko, als rassistisch empfunden. Zudem war die Empörung über die mangelnden Geographiekenntnisse des Steirers groß, da dieser Mexiko von Nord-nach Südamerika verlagerte. “Es ist nicht nur das, was gesagt wurde, sondern es ist die Einstellung, dass man so etwas überhaupt sagen kann, und das hat keinen Platz in der Formel 1”, bezog auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff in Singapur klar Stellung

Helmut Marko entschuldigte sich später in einer Stellungnahme des Senders – und auch bei Sergio Perez persönlich. “Bezugnehmend auf mein Interview in der Sendung Sport und Talk, bei ServusTV am Montag den 4. September, möchte ich klarstellen, dass ich felsenfest davon überzeugt bin, dass man Menschen, egal welcher Kultur, welcher Nationalität oder ethnischer Herkunft nicht generalisieren kann,” ließ Marko damals ausrichten.

Darüber hinaus wollte Marko unterstreichen, “dass die Leistungen von Checo, obwohl er ein tolles Rennen in Monza gefahren ist, dieses Jahr großen Schwankungen ausgesetzt sind. Es war falsch einen Bezug zu seiner Herkunft herzustellen. Dafür möchte ich mich in aller Form entschuldigen.“ Denoch wurde der Österreicher von der FIA verwarnt.

Nun hat sich Ralf Schumacher zu dieser Causa geäußert. Der ehemalige Formel-1-Fahrer nahm Marko in Schutz. Der ehemalige Formel-1-Fahrer kritisierte die Tatsache, dass Marko trotz seiner Entschuldigung sowohl in der Öffentlichkeit als auch bei Perez persönlich von verschiedenen Personen “nochmal und nochmal durch den Kakao gezogen” wird.

“Man darf auch verzeihen. Für mich war diese Entschuldigung absolut glaubwürdig. Vor allem, weil ich Helmut kenne,” stellte der Bruder der Formel-1-Legende Michael Schumacher in einem Interview auf dem Youtube-Kanal von “formel1.de” klar. “Wir haben früher kaum ein Wort miteinander gewechselt. Aber ich kenne ihn, seit ich 16, 17, 18 bin. Und ich muss sagen, eins ist er sicher nicht: Er ist nicht rechts oder irgendwas, sondern er ist ein Mensch, der eine klare Kante hat,” betonte Ralf Schumacher weiter.