Legt der Ex-ÖVP-Kanzler hier den Grundstein für sein Comeback auf der großen politischen Bühne? Konservative stehen vor einer Richtungsentscheidung, konstatiert Sebastian Kurz in einem Gastbeitrag in “Welt”. Gemeint ist damit nicht zuletzt der Umgang mit der Asylkrise. So führt der Ex-Kanzler an, dass Deutsch in Wiener Schulen für mehr als die Hälfte aller nicht Umgangssprache ist. “Egal ob in Wien, Berlin, Paris, Brüssel oder Stockholm, die Fälle von Bandenkriminalität, Gewaltexzessen oder sexuellen Übergriffen und Vergewaltigungen durch männliche Migranten oder Asylwerber haben in vielen europäischen Metropolen zugenommen”, so Kurz.

Ruf nach konservativem Wandel

Dass es den Willen nach Veränderung gibt, macht Kurz am Beispiel Berlin deutlich. “Obwohl die linke Mehrheit weiterhin ungebrochen ist, zeigte das Wahlergebnis einen deutlichen Trend zugunsten der Konservativen. Die Berliner CDU konnte mit ihrem Chef Kai Wegner rund 10 Prozentpunkte dazugewinnen und wurde mit fast 28 Prozent stimmenstärkste Partei in der Bundeshauptstadt”. Verantwortlich dafür ist vor allem der strenge “Law & Order”-Kurs mit dem Schwerpunkt Migration und Integration.

Laut vielen Insidern steht sein politisches Comeback bevor: Alt-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP)

Wer kein "Guter" ist, ist ein "Rassist"

“Für konservative Parteien in ganz Europa ist dieses Wahlergebnis aus meiner Sicht ein Lichtblick, denn es zeigt, dass es sehr wohl möglich ist, trotz widriger Ausgangssituationen Wahlen zu gewinnen”, so Kurz. Nicht wenige Insider rechnen damit, dass der erfolgreiche Jungunternehmer Kurz selbst spätestens 2024 wieder Wahlen gewinnen werden wird.
Den Schlüssel für künftige Wahlsiege nennt er seiner “Welt”-Kolumne:  “Mut zu haben, für die eigenen Werte und Positionen einzustehen, und nicht zu versuchen, einem medialen Mainstream zu gefallen oder andere Parteien links zu überholen”.

Es brauche aber auch die Entschlossenheit, konservative Positionen gegen den Widerstand eines Mainstreams aus linken Parteien und Medien durchzusetzen. “Auch ich habe erlebt, dass im polit-medialen Komplex die Kritik an unkontrollierter Migration auf viel Widerstand stößt, während das umgekehrt weniger der Fall ist”, erinnert er sich. Nur wer für offene Grenzen ist, gehöre zu den „Guten“. Welche Folgen sich aus den Forderungen der „Guten“ ableiten, werde im Regelfall nicht hinterfragt. Wer hingegen für eine geordnete Zuwanderungspolitik anstatt willkürlichem Moralismus eintritt, wird, schreibt Kurz, als „unmenschlich“, „kalt“ oder gar „rassistisch“ diskreditiert. “Anstelle der Vernunft regiert gerade beim Thema Migration oft die Emotion; statt der Verantwortung gegenüber der Bevölkerung ist oft die Gesinnungsethik Motiv des Handelns”, schreibt der Ex-ÖVP-Chef Asyl-Romantikern ins Stammbuch.

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