Die Vorwürfe über eine angebliche Falschaussage vor dem Ibiza-Untersuchungsausschuss sowie das raue Klima in der Politik durch wilde Anschuldigungen der Opposition, belasten Bundeskanzler Sebastian Kurz auch privat. Wie er jetzt in einem Interview mit der Kronenzeitung erzählt, leidet besonders seine Mutter unter der Situation: “Sie ist extrem traurig und besorgt. Sie sagt, sie hätte sich für mich etwas anderes gewünscht als die Politik und diesen Umgang.” Sein Vater sei hingegen gefasster: “Er ist ganz unbeschwert und sagt, das kann er alles nicht ernst nehmen.”

Sebastian Kurz mit seiner Freundin Susanne Thier und seinen Eltern Elisabeth und Josef Kurz APA/HANS PUNZ

Die Grüne üben sich hinsichtlich der Ermittlungen gegen Kurz wegen des Verdachts der Falschaussage im U-Ausschuss weiter in Zurückhaltung. Auch Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein enthielt sich am Samstag in der Ö1-Reihe “Im Journal zu Gast” jeglicher Kritik oder Forderung an den Koalitionspartner.

Spekulationen über Neuwahlen oder einen fliegenden Regierungswechsel gab es freilich schon – allerdings gilt es als äußerst unwahrscheinlich, dass es tatsächlich zu einer Anklage oder Verurteilung kommt, weil aus Sicht von Rechtsexperten hierfür ein Vorsatz notwenig gewesen wäre. Unabhängig davon ist noch nicht mal geklärt, ob der Kanzler überhaupt die Unwahrheit gesagt hat.

(APA/red)

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