Mehr als 20 Meter war die Gondel am Sonntag in die Tiefe gerauscht, bevor sie sich mehrfach überschlagen hat. Bei dem tragischen Unglück kamen fast alle 14 Insassen ums Leben kamen – nur ein kleiner Bub (5) überlebte schwer verletzt. Dass die Sicherungssysteme versagt haben, führen die italienischen Ermittler nach jetzigem Stand auf eine Manipulation des Notbremssystems zurück. Dort war eine Metallgabel angebracht worden, offenbar um wiederholte Unterbrechungen des Betriebes zu unterbinden. Allerdings ist die Anwendung dieser Gabeln strengstens verboten.

Drei Personen waren deswegen in der Nacht auf Mittwoch festgenommen worden. Dabei handelt es sich um den Eigentümer der Betreibergesellschaft der Seilbahn “Ferrovie del Mottarone”, den Direktor sowie den Cheftechniker, berichteten italienische Medien.

Festnahmen

Die drei Festgenommenen werden beschuldigt, die Notbremse der Seilbahn außer Betrieb gesetzt zu haben, nachdem es am Samstag – einen Tag vor dem Unglück – zu einer Dienstunterbrechung gekommen war. Laut den Ermittlern wurde der Spreizer der Notbremse, die die Kabinen im Falle eines Bruchs eines Seils blockieren sollte, nicht entfernt, um “eine Störung und Blockierung” der Seilbahnanlage zu vermeiden. Damit funktionierte die Notbremse nicht.

Das System wies Anomalien auf und hätte einen radikaleren Eingriff mit einer Dienstunterbrechung erfordert. “Bei der abgestürzten Kabine wurde das Notbremssystem manipuliert, um Ineffizienzen und Blockaden der Seilbahn zu vermeiden”, die seit der Wiederaufnahme des Betriebs “Anomalien” aufwies, so die Staatsanwältin. Die Notbremse sei in dem Glauben außer Betrieb gesetzt worden, dass ein Kabelbruch niemals hätte eintreten können.

Bub (5) kämpft noch immer um sein Leben

Die Seilbahn-Kabine mit 15 Personen an Bord war kurz vor Erreichen der Gipfelstation am Berg Mottarone abgestürzt, nachdem das Seilbahn-Kabel gerissen war. Nur ein Insasse, ein fünfjähriger Bub, überlebte schwer verletzt. Er kämpft in einem Krankenhaus in Turin um sein Leben. (APA/red)