An der Veterinärmedizinischen Universität Wien werden aktuell 40 Prozent mehr Tiere mit Parvovirose behandelt als vor der Pandemie. Die betroffenen Hunde stammen meist aus dem östlichen Ausland. „Sie riskieren damit nicht nur großes Leid bei Ihrem Tier und Ihnen, sondern gefährden auch die Gesundheit anderer Hunde und Katzen“, betonen Eva Persy, Wiener Tierschutzombudsfrau, und Iwan Burgener, Leiter der Kleintierklinik an der Vetmeduni Vienna. Zusätzlich entstehen den Haltern hohe Kosten für die Behandlung der Tiere. 

Hohe Kosten für die Halter

Bei der Parvovirose, auch als „Hundeseuche“ bekannt, handelt es sich um eine Infektionskrankheit mit starkem Durchfall und Erbrechen, die für junge Hunde schnell lebensbedrohlich wird. Über den Kot wird das Virus an andere Tiere – sowohl Hunde als auch Katzen – übertragen. „Es reicht aus, wenn Hund oder Mensch zum Beispiel in der Hundezone mit den infektiösen Ausscheidungen in Kontakt kommen. Über die Schuhe bzw. über Pfoten, Fell oder Schnauzen der Hunde werden die Viren überall verteilt“, erläutert Iwan Burgener. Je nach Umweltbedingungen können diese bis zu einem Jahr überleben. „Mit einem Gramm infektiösem Kot könnte man so Hunderte Hunde infizieren.“

Hunde-Boom seit Corona

Wie sehr das Interesse der Österreicher an einem vierbeinigen Begleiter seit der Pandemie zugenommen hat, zeigen folgende Zahlen: Die Google-Suchanafragen zum Thema „Welpen kaufen“ haben sich seit dem ersten Lockdown im März 2020 in Österreich mehr als verdoppelt (+ 120 Prozent), wie eine Auswertung der Tierschutzombudsstelle Wien zeigt. Die Teilnahmezahlen am Kurs zum Wiener Sachkundenachweis für neue Hundehalter sind um 70 Prozent gestiegen. Und: Im „Corona-Winter“ 2020/21 wurden ein Viertel mehr Hunde in Wien für die Hundeabgabe angemeldet als im Vorjahr.