Nicht wenige Experten sahen am Samstag zumindest die Möglichkeit, dass Putin gestürzt werden könnte. Angesichts zehntausender Wagner-Söldner, die in einem Konvoi bis kurz vor die Tore der russischen Hauptstadt fuhren, schien der Kreml-Boss auch tatsächlich in Gefahr. Das überraschende Ende, der Deal zwischen Wagner-Boss Prigoschin und dem Kreml, will man in Kiew so scheinbar noch nicht hinnehmen.

Selenskyj gibt sich erneut siegessicher

Angesichts des Aufbegehrens der russischen Söldnertruppe Wagner hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zum Sturz von Präsident Wladimir Putin aufgerufen. “Je länger dieser Mensch im Kreml ist, desto größer wird die Katastrophe”, sagte Selenskyj am Samstag in seiner täglichen Videobotschaft – diesmal aber auf Russisch und an die Russen gerichtet.

Je länger die russischen Truppen in der Ukraine seien, desto mehr Verwüstung würden sie später nach Russland bringen. Der Sieg der Ukraine nach dem russischen Einmarsch vor 16 Monaten sei dabei “gewiss”, zeigte Selenskyj sich erneut zuversichtlich

Aufnahme in die NATO gefordert

Gleichzeitig forderte Selenskyj den Westen auf, ohne Rücksicht auf Moskau der Ukraine jetzt F-16-Kampfjets und Raketen mit größerer Reichweite zu liefern. Sein Land schütze Europa vor dem “russischen Chaos”. Die NATO solle die Ukraine aufnehmen, forderte er. “Das Gipfeltreffen in Vilnius im Juli ist eine historische Chance für echte Lösungen, ohne auf Russland zu schauen”, unterstrich der ukrainische Staatschef.