
Sicher durchs Netz? 72 Prozent aller VPN-Anbieter verstoßen gegen Datenschutz
Um nicht mit der eigenen IP durchs Netz zu surfen, bedienen sich Internet-User gerne VPN-Adressen. Auch beliebt, um bei Auslandsaufenthalten heimische Seiten besuchen zu können. Allerdings hat eine Studie von „PrivacyTutor“ nun aufgedeckt, dass 72 Prozent der Anbeiter gegen die Datenschutzverordnung verstoßen.
Diese Seite ist aus dem Land in dem du dich befindest nicht erreichbar – derartige Infos kennen Reisende, die versuchen, von anderen Ländern, oder gar Kontinenten aus, auf heimische Internetseiten zuzugreifen. Über einen VPN-Anbieter, mit dem man sich über ein beliebiges Land einwählt, geht’s dann aber ganz einfach. Der Zugriff kommt zum Beispiel vermeintlich aus Deutschland, und nicht aus dem anderen Land. VPN-Adressen sind auch für jene User interessant, die – aus welchen Gründen auch immer – nicht mit ihrer eigenen IP-Adresse durchs World Wide Web surfen möchten.
Nur acht Prozent verzichten ganz auf Tracking
Wie „PrivacyTutor“ nun in einer Studie aber herausgefunden hat, verstoßen gleich 104 der untersuchten 144 Anbieter gegen das Datenschutzgesetz. Sie haben Tracking-Dienste auf ihren Websites eingesetzt, ohne vorher ein Opt-in der Besucher einzuholen. Auf Anfrage von „PrivacyTutor“ erklärte dazu Rechtsanwalt Phil Salewski der IT-Recht-Kanzlei München: „Setzen diese VPN-Anbieter Cookie-basierte Tracking- und Webanalysedienste wie Google Analytics ein, ist dies nach eindeutiger Anordnung des § 25 Abs. 1 TTDSG nur bei vorheriger ausdrücklicher und freiwilliger Nutzereinwilligung zulässig. Wird die Einwilligung vor Einsatz derartiger Dienste nicht eingeholt oder ist ihre Erteilung nicht freiwillig, liegt ein Verstoß gegen geltendes Datenschutzrecht vor.“
Das sind immerhin 72 Prozent, die sich dieser Methoden bedienen. Wer also eine VPN-Adresse wählt, um seine Privatsphäre zu schützen, kann eben diese an den VPN-Anbieter verlieren. Vom User überprüfbar ist das kaum bis gar nicht. Nur 12, also acht Prozent der überprüften VPN-Anbieter sind trackingfrei.
Kommentare
Wer kennt einen VPN Anbieter, bei dem meine IP wirklich sicher ist?
Ok: ProtonVPN, Mullvad, PIA
Vermeiden: Surfshark, Nord, ExpressVPN und alle ganz kostenlosen in App Stores.
@Leo, vor wem möchten sie denn gerne ihre IP verbergen, was bezwecken Sie damit ? Wenn es ihnen nur darum geht vom Ausland aus gesperrte Seiten von zuhause aufzurufen wie bei den meisten, so müssen sie ggf. gar nichts bezahlen wenn sie einen einigermaßen vernünftigen router oder eine NAS zuhause haben, dort können sie jederzeit einen vpn endpunkt einrichten solange sie eine offizielle IP zugewiesen haben und nicht an irgendeinem carrier grid router hängen (ginge anders zwar auch, aber reverse ist ein bisschen komplizierter). Wenn sie vor staatlichen Institutionen oder multinationalen Konzernen angst haben, weil sie was wirklich abgedrehtes vorhaben wird ihnen der beste vpn nicht helfen, denn mit Zugriff auf die Knoten vor dem vpn Endpunkt kann man Paketsymmetrien erschnüffeln, das dauert nicht lang. Wenn Sie nur ihre ähm…Praktiken und Vorlieben verschleiern wollen, stellt sich die Frage vor wem, niemand hat Zeit sich dafür zu interessieren außer diversen automatisierten data-minern die sie sich aber meist über cookies einziehen, da würde ein sicherer browser besser helfen (die sind allerdings auch gerne ein wenig nervig, sie müssen immer eingreifen wenn sie eine webseite zu einer ausnahme zwingt). Die eigene Variante hat den charme, dass sie nicht ihre Internetgewohnheiten an x-beliebige Unternehmen die sie in Wirklichkeit nicht kennen weitergeben, sonst könnte es sein, sie zahlen für einen vpn dienst, damit dieser dann ihre Nutzungsdaten verkauft, win-win nur leider nicht für sie. Allerdings werden sie vermutlich jemanden brauchen der das korrekt für sie einrichtet, die meisten haben aber einen ITler im Bekanntenkreis.
Da müssten die Datenschutzbehörden eigentlich schon aktiv werden und Strafen verhängen.
und wer trackt nicht ???
Was ist eigentlich mit der post geworden die kundendaten einfach verkauft hat …. wegem dem datenschutz warads gewesen
wertvoller artikel.