
Einkommen, Ausbildung, Krankengeschichte: "Grüner Pass" macht uns alle zu "gläsernen Menschen"
Das Gesundheitsministerium hat eine Novelle des Epidemie- und des Covid-Maßnahmengesetzes in Begutachtung geschickt, mit der der Grüne Pass umgesetzt wird. Die Grundrechts-Plattform epicenter.works sieht darin ein großes Datenschutzproblem.

Das Gesetz sieht nämlich eine Verknüpfung von aktuellen und historischen Daten über das Erwerbsleben, das Einkommensniveau, etwaige Arbeitslosigkeiten, den Bildungsweg und Krankenstände aller geimpften oder genesenen Personen vor.
Geplant ist, dass die in der ELGA-Infrastruktur vorgenommene Impfungen in ein anderes Register, das Epidemiologische Meldesystem (EMS), kopiert werden. In dieser Datenbank werden Covid-19-Erkrankte mit geimpften Personen zusammengeführt, womit dort fast die gesamte österreichische Bevölkerung abgebildet sein wird. Dabei bleibt es aber nicht: In diesem Register soll eine Verbindung mit aktuellen und historischen Daten über das Erwerbsleben, das Einkommen, etwaige Arbeitslosigkeiten, den Bildungsweg, Reha-Aufenthalte und Krankenstände einer Person vollzogen werden. “Fast alle unserer Lebensbereiche werden in dieser Datenbank durchleuchtet werden”, warnt epicenter.works und droht mit einer Verfassungsklage, sollte dieses Gesetz beschlossen werden.
"Epidemologische Überwachung"
Im Gesetz heißt es wörtlich, dass der Gesundheitsminister “zum Zweck der epidemiologischen Überwachung sowie des Monitorings der Wirksamkeit” der Corona-Maßnahmen Daten in Bezug auf gesundheits-, sozial-, erwerbs- und bildungsstatistische Merkmale verarbeiten darf und die ihm von der ELGA GmbH übermittelten Daten mit dem Register verknüpfen kann und diese Daten zum “Zweck des Ausbruchs- und Krisenmanagements, wie etwa für die Ermittlung von Impfdurchbrüchen, von Ausbruchsclustern oder für die Kontaktpersonennachverfolgung” verarbeiten darf.
Diese Daten betreffen unter anderem Anzahl und durchschnittliche Dauer von Krankenständen, Rehabilitationsaufenthalte, die höchste abgeschlossene Ausbildung, Erwerbsverläufe, Arbeitsmarktstatus, Einkommen und Arbeitsort. Mit diesem Register entstehe praktisch eine Datenbank über annähernd die gesamte Bevölkerung, welche sensible Gesundheitsdaten mit “fast willkürlichen Lebensbereichen verknüpft”, kritisieren die Datenschützer in ihrer Stellungnahme zum Begutachtungsentwurf.
Angesichts dieser Datenfülle sei die vorgesehene Pseudonymisierung “gänzlich wirkungslos, da Menschen anhand der Kombination der Merkmale in dieser Datenbank eindeutig identifizierbar werden”. “Diese Datenverarbeitung ist weder durch den Zweck des Registers gedeckt, noch ist diese Verarbeitung verhältnismäßig. Sollte dies nicht korrigiert werden, überlegen wir, eine höchstgerichtliche Prüfung dieser Datenverarbeitung anzustreben.”
Minister kann weitere Daten-Zusammenführungen bestimmen
“Als wäre das nicht schon bedenklich genug, sollen die Daten dann zusätzlich im Statistik-Register gespeichert werden, was natürlich wiederum den Kreis der Zugriffsberechtigen immens erweitert. Dadurch entsteht ein großes Missbrauchspotenzial und vergrößert sich die Gefahr eines Datenskandals im Einflussbereich des Gesundheitsministeriums. Diese Bestimmung ist aus Datenschutzsicht keineswegs tragbar und sollte komplett gestrichen werden”, fordern die Datenschützer.
In der Novelle des Epidemiegesetzes finden sich zudem zahlreiche Verordnungsermächtigungen für den Gesundheitsminister. So kann der Minister per Verordnung weitere Register zur Zusammenführung mit den Daten des EMS bestimmen. “Der bereits erhebliche Datenberg soll also noch weiter anwachsen können”, so epicenter.works. Ein weiteres großes Versäumnis ist nach Ansicht der Experten, dass es keine Festschreibung der Unbeobachtbarkeit des Überprüfungsvorgangs von Zertifikaten gibt.
(APA/red)
Kommentare
Der Datenschutz muss bleiben! Ich kaufe kaum bei Amazon, habe kein Facebook-Profil und ein 3 G Handy und ich zahle meistens bar!
https://epicenter.works/content/sicherheitsluecken-im-gruenen-pass-gefaehrden-gesundheitsdaten-aller-sozialversicherten?fbclid=IwAR0U632Jz5sbnHB2_08dKVwN8Ye5DFlBDQP4lofx8JQjS4iOahdwT4d8gAQ
Sind hier eingentlich alle bescheuert???
Wenn ich das Wort “Datenschutz” nur höre, wird mir schlecht! Auf Amazon einkaufen, auf Facebook Schwachsinn schreiben, das Handy mit dem Fingerabruck entsperrren, aber gegen eine Elga und den Impfpass sein!
Willkommen in der Wohnstandsverwahrlosung!
Kaufe ich nie bei Amazon und zahle überall bar – also ist das meine Entscheidung, und das soll es bleiben!
Nun wenn man bei Amazon einkauft kann keiner meine Krankheiten oder Operationen die ich hatte sehen. Und ob jemand sieht was ich bei Amazon bestelle kann nur Terroristen zb oder anderen Verbrechern stören. Wer sich nix zu Schulden kommen lässt, hat ja nix zu verbergen. Es sollte auf jeden Fall dagegen geklagt werden. Außerdem darf nach der Verfassung keiner schlechtergestellt werden der sich nicht impfen lassen will. Jeder hat das Recht selber zu entscheiden was er gespritzt bekommt oder nicht und darf keinen Nachteil dadurch erleiden. Das wa die sch…. Regierung da macht ist Verfassungswiedrig.
Ich danke wem auch immer jeden Tag für die Gnade der früheren Geburt um vieles nicht mehr erleben zu müssen.
Eigentlich sieht die DSGVO respektive das österreichische DSG vor, dass Betroffene der Verarbeitung ihrer sensiblen Daten ausdrücklich zustimmen müssen. Die Einwilligung galt somit als Kernstück für den Datenschutz in der EU. Dieses Recht wird nun u.a. mit der Begründung des “… aus Gründen des öffentlichen Interesses” (Art. 9 Abs. 2 lit. i DSGVO) ausgehebelt. Doch die Frage ist, wer entscheidet, was im öffentlichen Interesse ist und was nicht? Die WHO, die EU, der Gesundheitsminister, Herr Kurz?
Wir sind eh schon sehr weit. Die Sorge um den gläsernen Menschen gab es zuerst mit der Einführung von Familiennamen, dann mit der Einführung von Fotos auf Ausweispapieren, wobei die Fotos dann dem Staat zur Verfügung gestanden sind um die Menschen identifizieren zu können. Das ist schon sehr lange her.
Vor einigen Jahrzehnten wurde die Sozialversicherungsnummer eingeführt. Verschwörungstheoretiker sagten dann, jeder Mensch bekommt damit eine Nummer. Das war lt. Propaganda völlig unbegründet und verrückt, denn die Sozialversicherungsnummer würde ausschließlich für die Sozialversicherung verwendet werden und sonst nichts.
Mittlerweile ist es schon ganz normal, dass man überall seine Sozialversicherungsnummer angeben muss.
Vor 20 Jahren gab es noch ein Verbot für Amtshilfe. Also beispielsweise die Steuernummer war streng geheim. Das Finanzamt für Körperschaften – z.B. zuständig für GmbHs – hatte keine Möglichkeit, die persönliche Steuernummer eines Geschäftsführers zu erfahren; höchstens durch richterlichen Beschluss. Heute sind Steuernummern quasi öffentlich.
Die Nazis hatten seinerzeit mit der Kehrordnung die Möglichkeit geschaffen, dass ein Rauchfangkehrer jederzeit in die Privatwohnung kommen kann – und dort zufällig feststellen kann ob jemand wo versteckt ist oder subversive Bilder herumhängen etc.
Heute genügt der Verdacht auf eine Corona-Party, dass die Polizei in auf Privatgelände oder Wohnung eindringen darf.
Es wird mit kleinen Schritten unter immer neuen Vorwänden nach und nach der Bürger zum Sklaven des Staates gemacht. Die Einwände werden als verrückt hingestellt – es ist ja immer nur im Sinne einer guten Sache – und man macht weiter – so wie Juncker das richtig beschrieben hat.
Geniessen wir noch die Freiheit, uns direkt am Würscht’lstand “a Eitrige mit an Bug’l” zu gönnen!
Völlig anonym und selbstvertändlich gegen Barzahlung.
Solange es noch geht.
Früher war die Zukunft besser!
Willkommen in der Gesundheitsapartheit! Als Mensch gesund zu sein ist der Normalzustand. Doch ab heute muss die Gesundheit nachgewiesen werden um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu dürfen. Einst musste man seine Abstammung nachweisen, um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu dürfen.
Diese Regierung ist intellektuell im Jahr 1933 angekommen!
Sie haben vollkommen recht. Was hier abgeht ist ein Wahnsinn und der direkte Weg in G. Orwells 1984, der hätte sich gar nicht erträumen können, was heute möglich ist. Und das Traurige dazu ist, dass viele Leute gar nicht mitbekommen, was der Zweck dahinter ist.