
ORF brachte "Skandal" um einen Insolvenzantrag - den es nie gegeben hat
Peinlich für den ORF, der eine abenteuerliche Story von einem Online-Blog übernommen hat: Von einem verschleppten Insolvenzantrag und Einmischung durch Thomas Schmid, damals noch Generalsekretär im Finanzministerium, war die Rede. Schmid hätte im Juni 2018 einen Insolvenzantrag für das Möbelhaus Kika/Leiner gestoppt. Nur: Es gab nie einen Insolvenzantrag . . .

Im Juni 2018 wurden Gerüchte laut, Kika/Leiner hätte Insolvenz angemeldet. Der damalige Noch-Eigentümer Steinhoff hatte zu diesem Zeitpunkt einem Verkauf an Signa längst zugestimmt, die Letztentscheidung trafen allerdings schon die Gläubiger. Es wurde intensiv gerechnet, ob das Benko-Angebot tatsächlich sinnvoller sei, als eine Insolvenz. Zu dem Zeitpunkt gehörte das Unternehmensflagschiff auf der Wiener Mariahilferstraße bereits dem Investor.
Hätten die Gläubiger der Übernahme durch die Signa Gruppe nicht zugestimmt, hätte dies für den Investor Verhandlungen mit dem Masseverwalter um einzelne Immobilien bedeutet. Wirtschaftlich betrachtet ein Nachteil, wäre es dadurch naturgemäß zu einem Anstieg der Kosten gekommen.
Schmid konnte nichts stoppen, was es nie gegeben hat
Auch orf.at berichtet – in Berufung auf die Online-Plattform – Thomas Schmid hätte, diese Information habe man den Chats entnommen, die auf Schmids Handys gefunden wurden, im Juni 2018 einen Insolvenzantrag für das Möbelhaus Kika/Leiner gestoppt, wodurch Benko massiv profitiert habe. Um 500 Millionen Euro konnte er das Möbelhaus erwerben, hätte es einen Insolvenzantrag gegeben, wäre es weit teurer gekommen.
Wie Recherchen des Kurier und des eXXpress ergeben haben, gab es allerdings nie einen Insolvenzantrag, folglich gab es auch nichts, was hätte gestoppt werden können. Ein Anruf des ORF bei der Konkurs-Anwältin hätte das geklärt – und die “Intrige” wäre als Ente enttarnt gewesen.
Gegenüber dem Kurier heißt es von Seiten Benkos Signa Gruppe wie folgt: „Die Prämisse, es wäre ein Insolvenzantrag gegen Kika/Leiner gestellt worden, ist unrichtig. Die Gläubiger von Kika/Leiner haben bzw. Kika/Leiner hat daher eben keinen Insolvenzantrag gestellt.”
Auch die damalige Kika/Leiner-Rechtsvertreterin, Anwältin Ulla Reisch, bestätigt gegenüber dem Kurier: dass sie damals (Juni 2018) mit der insolvenzrechtlichen Beratung und Vertretung der operativen Kika/Leiner- Gesellschaften beauftragt war von den Kika/Leiner Gesellschaften kein Insolvenzantrag gestellt wurde, soweit ihr bekannt auch von Gläubigern der Gesellschaften kein Insolvenzantrag gestellt wurde und der Umstand, dass kein Insolvenzantrag gestellt wurde auch umfasst, dass kein solcher elektronisch an das Bundesrechenzentrum übermittelt worden ist.
Über das Bundesrechenzentrum laufen sämtliche Eingaben im Elektronischen Rechtsverkehr (ERV), Anwälte können so Insolvenzanträge bei Gericht einbringen. Das Bundesrechenzentrum selbst betont auch, nichts von Eingriffen zu wissen.
Kommentare
Hauptsache, der ORF konnte einmal mehr Gerüchte und Propaganda verbreiten. Mehr schafft dieser Staatsfunk nicht mehr.
Genau das ist hier die Frage: hat/hätte es einen Insolvenzantrag gegeben oder nicht?
Hat/hätte es einen gegeben, wäre nicht an entsprechender Stelle jemand gesessen und hätte die Hand darüber gehlten? Da war doch was ……
Ibiza-Untersuchungsausschuss 18. Juli 2021 / 17:58
Intervenierte die „ÖVP-Familie“ beim Bundesrechenzentrum für Immobilien-Tycoon Rene Benko?
Mich würde in diesem Zusammenhang auch sehr interessieren, welche Journalisten am Umtrunk nach dem U-Ausschuss teilgenommen hatten, da diese vielleicht auch mit dieser Fake-News des ORF befasst hätten sein können. Beim Rotfunk wundert mich nämlich inzwischen nichts mehr.
EXXPRESS für Selbstdenker —- ich denke mir mein Teil. Und ich kenne die bekanntgewordenen Chats des Herrn Schmid, die ja nicht dementiert wurden.
Und ich denke, meine Vermutung die ich bezüglich “Exxpress” hatte als ich ergründete WER finanziell hinter diesem neuen Medium steht, bewahrheitet sich immer mehr. So bin ich sicherlich nicht enttäuscht. Nach meiner bescheidenen Meinung so objektiv wie seinerzeit die AZ – nur aus anderen Blickwinkeln betrachtet……
Leider haben Sie vollkommen recht!
Ich bin sehr froh, dass es jetzt Exxpress für Selberdenker gibt, welche noch Bericht erstatten und nicht Fake News verbreiten!
Sind Sie es, Herr Leichtfried???
Bekanntwerdung der Chats des Herrn Schmid im Rahmen der “Anonym-Anzeige” war Amtsmissbrauch !!!
@Lobau, @Hugo: Ins Schwarze getroffen – das war jemandem bei der Sitzung fad, oder noch müde von einem Umtrunk!
Sowohl der ORF als auch zac zac von P. Pilz stürzen sich auf “ÖVP Skandale”. P. Pilz verbreitet nicht das erste Mal fake news über die Kanzlerpartei nur um Kurz zu diffamieren. P. Pilz hat im letzten Interview auf oe24 Kurz als ungebildeten Rotzbuam bezeichnet. Wann wird er endlich für seine Behauptungen angeklagt!!!
Pilz hat sich mit Brandstätter, Hafenecker, Krainer, Krisper …. zur Kurz muss weg Truppe verschworen.
Über Herrn Schmid und seine “Kameraden” haben sich wohl dank der bekanntgewordenen Chats viele ihre Meinung gebildet.
Auch wenn der Artikel im ORF vielleicht nicht den Tatsachen entsprochen hat. Ich würde mir von dem Herrn nicht einmal Erste Hilfe leisten lassen, da sterbe ich lieber!
Feel free!
Tun Sie das!
Wenn es nicht der Wahrheit entsprochen hat und nur dazu diente, jemanden zu diffamieren, dann sollte das rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Ich hab nur gefragt, ob die Sache nicht doch einen bitteren Nachgeschmack hat, wenn man die Öffnung des Gerichts zwecks Grundbucheintrag während der Feiertage im Jahre 2017 betrachtet, wo angeblich ein anderer Anbieter um ca. 30 Millionen mehr für das Leiner Haus in der Mahü geboten hat. Ist das jetzt publizierbar?
Fakten tun weh! Und was Sie schreiben, sind nach meiner Information Fakten!
Gegendarstellung verlangen.
Ein weiterer “Einzelfall”, aber bei dem ORF keine Überraschung ist doch die Fabrik der Skandale.
Bei “Ibiza” auch nicht besser…
Die Zack Media GmbH hat übrigens EUR 100.000 von der “Wirtschaftsagentur Wien” als Förderung erhalten. Diese Art der Förderung erhalten interessanterweise nicht alle Medien. Aber das hat sicher nichts mit gar nichts zu tun.
Finanzierung der Verschwoerungsmedien lässt sich die Stadt Wien etwas kosten.
Abgesehen davon das anscheinend kaum einer den ORF-Artikel gelesen hat, da werden diese Behauptungen nämlich nicht ohne befragung der Gegenseite wiedergegeben und auch die Anschuldigungen vom Pilz sind im Konjunktiv.
Wenn jemandem vorgeworfen wird er hätte einen Insolvenzantrag verhindert ist es kein starkes Argument zu sagen das es keinen Insolvenzantrag gegeben hat.
@ eLeft : “kein starkes Argument zu sagen das es keinen Insolvenzantrag gegeben hat.”
Das können Sie leicht ausbessern, her mit dem Beweis! Konjunktiv hat nicht einmal Nostradamus als Beweis verwendet.
Den wievielten “leider doch kein Skandal” hat die Pilztruppe hier wieder mal “aufgedeckt”?
Diese ORF- Manipulation der Berichterstattung und der Nachrichten ist ein Skandal.
Die komplette Mannschaft am Küniglberg muss ausgetauscht werden, sofort!
Was sich dieser Oppositions-Rund-Funk erlaubt, ist Österreich unwürdig.
Krainer, Krisper, Pilz etc. schaffen es, dass der ORF ihren Hass auf die türkise Regierung als aktuelle Nachrichten verkauft…stehen die als Provisionsempfänger auf den ORF-Spesenlisten?
Was ist los in diesem Land, dass die linken Medien ungestraft jede Lüge verbreiten können, um so das Volk zu manipulieren?
Blümel hat es als damals dafür zuständiger Minister leider verabsäumt, am ersten Tag der türkis/blauen Regierung diese linken Berichterstatter im ORF zum Teufel zu schicken und den ORF grundlegend zu reformieren!
Kennen Sie die bekanntgewordenen Chats des “feinen” Herrn Schmid?
Offensichtlich nicht. Oder “ticken” Sie auch so wie diese Herrn……..!
@MMTU
Siind Sie es Herr Leichtfried???
Der ORF hat erneut Fake-News verbreitet!
Wie weit “rechts” steht der ORF?
Der ORF gesetzlich verpflichtet, vor einem Bericht über eine Sache, die Gegenseite zu befragen.
An sich gibt es ja ein Gesetz, dass Falschnachrichten unter Strafe stellt.
Ich schätze aber, die Verantwortlichen werden dafür für einen Journalistenpreis vorgeschlagen. Die wären bei Goebbels auf die Liste der Gottbegnadeten gekommen.
Widerlich ist das.
Auf Grund Ihres Verweises auf Goebbels empfehle ich Ihnen dringend fachärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Oder sich Kreiskys Ausspruch “Lernen Sie Geschichte, junger Mann” zu verinnerlichen……
Wenn sich der Sozialismus nicht an Demokratie (wie Kraisky) beruft und gründet, ist die Richtung an Sozialistische Diktaturen offen. d.h. auch zu Goebbels, Stalin, NK…
Diese Tür wurde nach Kreisky im ORF geöffnet.
Und, wie reagiert der angeblich unabhängige ORF?
Es gab vermutlich keinen Insolvenzantrag, weil sich die Parteien einig waren und der Antrag ein Damoklesschwert war.
Quasi, wenn du keine Insolvenz stellst, kaufe ich dir die scheisse ab – ansonsten kannst schauen wo du damit landest!
Das bedeutet aber nicht, das alles mit rechten Dingen abging!
Das mit dem Selberdenken ist aber nicht so deine Stärke. Es wäre eventuell Klug sich einmal das Insolvenzrecht usw. durchzulesen und dann eine Meinung Bilden und nicht überall sofort einen Skandal Wittern. Es ist nicht alles ein Skandal was in bestimmten Foren geschrieben wird. Sorry das musste jetzt sein.
Danke, Sunitsch für die Aufklärung. Kein Gläubiger mit Hirn lässt eine Firma in Konkurs gehen, solange es ein Übernahmeangebot gibt. Von wegen selbst denken … naja. Er war halt noch nicht wirtschaftlich geschult.
Hach ja, das selber denken als Totschlagargument. Wenn andere das machen seien sie angeblich zu deppert, wenn man selbst “selber denkt” darf man aber jede Faktenlage ignorieren.
@Gerhard: Aber jeder Gläubiger mit Hirn wird hellhörig, wenn eine Immobilie weit unter deren Wert verkauft wird!