Marius Gersbeck erhält nach seinem Prügel-Eklat in Zell am See eine zweite Chance bei Hertha. Der Torhüter kehrt in der Länderspielpause in die Profimannschaft zurück. Der Schlussmann darf somit wieder mit der Mannschaft trainieren. Das gab der deutsche Zweitligist am Montag bekannt. Allerdings gelten für Gersbeck strenge Verhaltensregeln. “Für unseren Schlussmann gelten fortan jedoch strenge Verhaltensregeln in Öffentlichkeit und Privatleben und er wird hart sanktioniert,” hieß es in einer Mitteilung des Clubs.

“Seine Suspendierung wird aufgehoben, er erhält vom Verein jedoch eine Abmahnung und eine empfindliche Geldstrafe. Darüber hinaus hat sich Marius dazu verpflichtet, sich fortan sozial zu engagieren, um seine Erfahrungen aus dieser Verfehlung weiterzugeben,” stellte Hertha-Geschäftsführer Tom Herrich in der Aussendung klar.

Wilde Prügelei im Juli

Gersbeck hat im Juli im Rahmen eines Trainingslagers in Zell am See einen Österreicher krankenhausreif geschlagen. Der Schlussmann des Bundesliga-Absteigers wurde daraufhin am Sonntagmorgen im Teamhotel von der Polizei in Gewahrsam genommen und verhört.

Während des Vorfalls in einer Bar, der sich laut Informationen des deutschen Mediums zwischen zwei und vier Uhr morgens ereignet haben soll, war Gersbeck mit einer Ultras-Szene unterwegs. Der Einheimische verlor nach der Außeinandersetzung einen Zahn und erlitt darüber hinaus einen Nasenbeinbruch.

Der Torhüter stand daraufhin vor Gericht. Das Verfahren endete mit einer Diversion. Nach einem Schuldeingeständnis sowie einer Entschuldigung beim Opfer wurde er vom Landesgericht Salzburg zu einer Geldstrafe in der Höhe von 40.000 Euro verurteilt. “Ich bin kein schlechter Mensch und vor allem bin ich nicht der unreflektierte Prügel-Torwart, der sich nicht um sein Umfeld und seine Mitmenschen sorgt,” betonte Gersbeck.

Mitte Oktober will der Hertha-Keeper bei der Mitgliederversammlung höchstpersönlich erscheinen und das Gespräch mit den Fans suchen. Gersbeck ist bewusst, dass er einen riesigen Fehler gemacht habe. Allerdings wird Gersbeck zunächst die Reservistenrolle annehmen. Tjark Ernst gilt derzeit als die Nummer eins. “Natürlich kann ich auch meine sportliche Situation aktuell sehr gut einschätzen. Mein Blick geht nun aber auch nach vorne und ich bin dankbar und demütig zugleich, dass ich ins Mannschaftstraining als Herthaner zurückkehren darf. An diesen Worten könnt ihr mich in Zukunft messen und ich hoffe, ihr gebt mir die Chance dazu,” meinte Gersbeck weiter.