Es ist die wohl entscheidende Wende in der Causa Chrupalla. Nachdem der AfD-Chef selbst die Initiative ergriffen und sich nach seiner Verletzung während eines Wahlkampfauftritts in Ingolstadt noch einmal in ärztliche Behandlung in Dresden begeben hat, schloss sich die Staatsanwaltschaft jetzt den Ausführungen der sächsischen Ärzte an und bestätigte: “Es hat eine Einstichverletzung gegeben.”

Wie berichtet, klagte Chrupalla kurz vor seiner geplanten Rede vor den bayerischen Landtagswahlen plötzlich über Schmerzen im Oberarm und der Schulter. Ihm wurde übel, der Politiker landete auf der Intensivstation des Klinikums Ingolstadt. Er und die AfD sprachen bereits unmittelbar nach dem Vorfall von einem Einstich, Bayerns Innenminister Herrmann von der CSU aber wiegelte ab: “Keine Beweise.” Gleichzeitig unterstellte er dem politischen Gegner, aus einer angeblichen Attacke so kurz vor der Wahl nur politisches Kapital schlagen zu wollen.

Einstich hinterließ Chrupallas Blut auf Kleidung

Dem bayerischen Politiker spielten die Aussagen des oberbayerischen Klinikums Ingolstadt in die Karten. Analog zur medizinischen Diagnose machte die der Befund einer “oberflächlichen Rötung bzw. Schwellung” die Runde. Chrupalla wurde in die Nähe eines Wichtigtuers gerückt.

Doch damit dürfte nun Schluss sein. Am städtischen Klinikum in Dresden wurde der Politiker noch einmal intensiv untersucht. Die Verletzung begutachtet, Blutproben ausgewertet, Feingewebe-Proben entnommen. Danach steht wohl zweifelsfrei fest, dass der AfD-Chef attackiert wurde.

Die Staatsanwaltschaft räumte dies inzwischen ein: “Es hat eine Einstichverletzung gegeben. Diese Verletzung wird im Arztbericht als Diagnose, nicht nur als Anamnese genannt.” Und: “Die Einstichverletzung hat Blut auf Tino Chrupallas Kleidung hinterlassen.

Der Spitzenpolitiker spricht inzwischen von einem “Anschlag”. Unklar ist jedoch weiterhin, wie und von wem die Attacke ausgeführt wurde. Möglicherweise war eine Spritze im Spiel, die ein Unbekannter während des Anfertigens von Selfies vor dem Wahlkampfauftritt einsetzte.