
Streit um Islam-Landkarte eskaliert: Anti-Islam-Warnschilder in ganz Wien aufgetaucht
Inmitten der heißen Debatte um die Islam-Landkarte gießen Unbekannte in Wien Öl ins offene Feuer: In der ganzen Stadt tauchen selbstgebastelte Schilder mit der Aufschrift “Achtung! Politischer Islam in deiner Nähe” auf.

Die hitzige Debatte um die Islam-Landkarte hat einen neuen Höhepunkt erreicht: Nachdem Integrationsministerin Ministerin Susanne Raab vergangene Woche die (gar nicht so neue) Islam-Landkarte beworben hatte, ging alles Schlag auf Schlag: Die Muslimische Glaubensgemeinschaft zeigte sich erschüttert, die Muslimische Jugend kündigte rechtliche Schritte an. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig ortete eine “Spaltung der Gesellschaft”. Der Initiator der Karte, Ednan Aslan, bekam Morddrohungen und musste unter Polizeischutz gestellt werden. Ebensolche Drohungen wurden auch gegen den Islam-Experten Mouhanad Khorchide und Susanne Raab ausgesprochen.
Und jetzt wurde ganz Wien plötzlich quasi über Nacht mit mysteriösen gelben Warnschildern zugepflastert, die genau an Orten angebracht sind, die in der Islam-Landkarte markiert sind. Die Lage droht zu eskalieren.
@oalrawivienna schickt mir dieses Foto aus Meidling. Ich kann es nicht glauben und werde mich damit nie einverstanden erklären. Ich bin ehrlich gesagt entsetzt. #islamlandkarte pic.twitter.com/LN12mMbuWL
— Ewa Ernst-Dziedzic (@dziedzic_ewa) June 2, 2021
Ein Leserreporter ließ der “Krone” eine Reihe von Bildern der offensichtlich selbstgebastelten Warnschildern zukommen: “Achtung! Politischer Islam” steht auf den großen gelben Tafeln aus Karton und Klebeband zu lesen, die nicht offiziell sind aber offensichtlich provozieren sollen. Unbekannte brachten die Schilder in unmittelbarer Nähe zu islamischen Einrichtungen in der ganzen Stadt an: Gesichtet wurden sie etwa in der Praterstraße und in der Taborstraße in der Leopoldstadt, oder in der Murlingergasse in Meidling.
— Omar Al-Rawi (@oalrawivienna) June 2, 2021
Auch der Abgeordnete zum Wiener Landtag, Gemeinderat der Stadt Wien und Stadtentwicklungssprecher der SPÖ, Omar Al Rawi, machte auf seinem Twitter-Account auf die Schilder aufmerksam und fordert sowohl ein Statement von Ministerin Raab zu den Früchten, die der “Segen der Islam-Landkarte”, wie er es nennt, trägt. Al Rawi fordert zudem von Karl Nehammer, die mit den Warnschildern angeprangerten muslimischen Einrichtungen unter Polizeischutz zu stellen.
Der Segen der Islam-Landkarte hinterlässt auch schon Spuren in der Leopoldstadt. Vielen Dank Frau Minister für die Stigmatisierung und Hetze @susanneraab_at. @karlnehammer bitte die Einrichtungen beschützen. pic.twitter.com/JNFqZ8srXi
— Omar Al-Rawi (@oalrawivienna) June 2, 2021
Die Polizei ist in dieser Sache bereits aktiv, die Ermittlungen gegen Unbekannt laufen. Wer genau hinter der Aktion steckt, ist bis dato nämlich noch gänzlich unbekannt – einen Hinweis liefert allerdings der Twitter-Account “Widerstand in Bewegung”, der zwei Fotos von der Anbringung der Schilder gepostet hat. Die Bilder zeigen zwei Männer beim Montieren der Tafeln, ihre Gesichter sind hinter Wappen der Stadt Wien versteckt.
"Islamlandkarte sichtbar machen"
— Widerstand in Bewegung (@WiderstandB) June 2, 2021
"Die Islamlandkarte zeigte uns das Ausmaß der Islamisierung in Österreich. Wir klären nun auch die Menschen vor Ort über politischen Islam in ihrer Nachbarschaft auf. "
Islam-Landkarte: https://t.co/qcfs9Gntc3 pic.twitter.com/Mw1dQgJLGb
Kommentare
Die Moslemvereine freuen sich insgeheim, sie können wieder die Opferrolle spielen und im Gegensatz Forderungen stellen……das tun sie ja besonders gerne!
Und die islamophilen Linken sind entsetzt und zutiefst erschüttert. Hat sich eigentlich schon unser dauerbetroffener BP gemeldet, das wäre doch wieder was für ihn um seine zutiefste Erschüttertheit zu zeigen und sich an dunkle Zeiten erinnert zu fühlen! So sind wir nicht!
Walle, walle.
Wenn auf den Plakaten unten einen Hinweis auf die Islam-Landkarte steht und sich die Aktivisten “Widerstand in Bewegung” nennen …
…dann interpretiere ich das als einen Versuch, diese Landkarte ins Lächerliche zu ziehen.
Möglicherweise stecken Links-Extremisten dahinter. Es kann aber auch sein, dass Mitglieder der “Muslimischen Jugend” diese Schilder angebracht haben, weil die sogar eine Klage dagegen einbringen werden…
Ich finde, wenn sich der friedliche Teil der Muslime nicht selbst von Islamisten aktiv abgrenzt, dann ist so eine “Sichtbar-Machung” von islamischen Einrichtungen notwendig.
Wieviele Muslime haben das Vorgehen bei der Demo denn als schlecht und gefährlich bezeichnet, als 2.000 Islamisten Juden-Hass-Parolen gebrüllt haben? Sogar der IG-Präsident hat sich davon nicht abgegrenzt… sondern sich heimlich hämisch freuend ins Fäustchen gelacht.
Aus diesen Gründen haben sie sich diese Landkarte auch “verdient”. Wenn man überall alles transparent machen will, dann muss das beim Islam auch gelten! -und wenn man die Gefahr für die Demokratie betachtet, dann um so mehr!
Es gibt keinen unpolitischen Islam, genausowenig wie es keinen unpolitischen Katholizismus gibt, genausowenig wie es keine unpolitisch BLM Bewegung gibt, oder eine unpolitische Friday for Future Bewegung usw. Jede Religion, jeder Weltanschauung ist per Definition politisch.
Sobald eine Religion einen Wert definiert ist sie politisch. Es gibt keine Religionen, die keine Werte definieren. Im Gegenteil, die Religionen sind und waren immer die wichtigsten Wertestifter in der Gesellschaft. Wir leben in einer christlich jüdisch geprägten Gesellschaft, d.h. christliche und jüdische Wertvorstellungen haben diese Gesellschaft geprägt. Das Christentum und das Judentum waren also die wichtigsten politisch wirkenden Organisationen in der Geschichte Europas.
Die Idee, dass der Staat die einzige politisch wirkende Organisation wäre, ist ein fataler Irrtum. Tatsächlich vereint der Staat sehr wichtige Funktionen: Er hat das Gewaltmonopol, das Geldmonopol, das Monopol auf Gesetzgebung und auf Rechtssprechung. Aber politisch wirksam ist der Staat eigentlich nicht. Er vollzieht politische Veränderungen indem er sie mit einiger zeitlicher Verzögerung in Gesetzestexte giesst. Auslösen tut der Staat fast keine politischen Veränderungen. Das passiert immer anderswo.
Wo passieren politische Veränderungen: Immer dort, wo es zu Werteänderungen in einer Gesellschaft kommt. Der Staat ist als Wertestifter völlig unbrauchbar. Weltsichtgemeinschaften, wie z.B. die Klimabewegung, die Friday for Future Bewegung, die Friedensbewegung, die Anti-Atombewegung, die 68er Bewegung usw.
Die christlichen Religionen spielen als Wertestifter eine immer kleiner werdende Rolle. An ihre Stelle sind weltliche Gesinnungsgemeinschaften getreten. Unsere Kids haben Greta Thunberg als Vorbild und nicht Jesus Christus.
Im Islam ist das tatsächlich noch anders. Der Islam spielt als Wertestifter innerhalb der islamischen Welt eine zentrale, eigentlich die zentralste Rolle. Er ist die politisch wirksamste Organisation in diesen Ländern.
Die gesamte Diskussion scheitert, weil es niemanden gibt, der fähig wäre, den Begriff des Politischen zu erklären. Politik umfasst alles, was fähig und willens ist, die Gesellschaft als Gesamtes zu beeinflussen.
Ich habe keine Ahnung, woher die Gewissheit kommt, dass Politik das Monopol des Staates wäre. Es ist eine völlig falsche Einschätzung.
Der Unterschied zu säkularen Werten ist halt, dass die drei monotheistischen Religionen absolute Treue verlangt und Gewalt als Mittel für die Einhaltung der Treue legitimiert haben. Der Islam ist im Vergleich mit Juden und Christen diesbezüglich bis heute nicht domestiziert, was ihn absolut gefährlich macht! Die ersten Gotteskrieger waren ja die Leviten (die Leviten lesen), die jene die vom Treuen abgefallen sind, grausam bestraft haben. Ursprung der drei Religionen ist übrigens Ober (Islam)- und Unterägypten (Christentum), bzw. der Auszug aus Ägypten (Juden, sie haben Gott in ihrer Mitte mitgenommen), vermutlich zur Zeit Echnatons. Die damaligen Gotteskonzepte Ägyptens (direkte Theokratie, indirekte Theokratie, Eingottkonzept) finden sie dann in den Religionen, die sich hier konzeptionell in der Interpretation wie Gott wirkt (Prophet, Vertreter, Direkt) unterscheiden. Die Gewalt kann man in der Bekämpfung der Ureusschlange (Übernahme der Gewaltsymbolik wie Kopfabhacken in die Realität) und dem assyrischen Vasallentum erkennen. Die christlichen Werte finden sie übrigens im sozialen Konzept Ägyptens, die man “Maat” nennt.
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Wo bleibt da der Aufschrei?
Der Islam ist eine gefährliche Politreligion, die Andersgläubige qua Legitimation von ihren autoritativen Schriften her diskriminiert und unterdrückt. Man braucht sich nur sämtliche Länder mit muslimischer Mehrheit anzuschauen, wo die Scharia mehr oder weniger Teil der Verfassung und Gesetzgebung ist. Daher kann gar nicht genug davor gewarnt werden! Übrigens: Die SPÖ sollte sich demnächst in Scharia Partei Österreichs umbenennen, das wäre passender.
Das nennt man mal Zivilcourage!