
Streit um Schulschließung: Am Freitag folgt die Lösung
Hinter den politischen Kulissen tobt gerade ein Machtkampf zwischen Bildungsminister Heinz Fassmann und seinen Regierungskollegen – allen voran Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein. Der Grund: die ab Montag geplanten Schulschließungen.
Wie der eXXpress erfahren hat, sorgt das Thema Schulschließungen aktuell für Reibereien zwischen den Regierungspartnern. Auf der einen Seite steht Bildungsminister Heinz Fassmann (ÖVP), der unbedingt die jetzige Lösung mit einem freiwilligen Schulbesuch aufrecht halten möchte. Auf der anderen Seite die anderen involvierten Regierungsmitglieder – allen voran Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein –, die darauf drängen, dass ab Montag der Schulbetrieb komplett eingestellt wird.
Für beide Seiten gibt es freilich gute Argumente, doch die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Demnach haben sich Kinder in den vergangenen Wochen zunehmend zu Super-Spreader entwickelt. Auch wenn ihre Infektion mit dem Corona-Virus meist wenig problematisch verläuft, so häufen sich doch Meldungen, wonach sie nach Schulschluss ihre Eltern und sogar ihre Großeltern angesteckt haben. So lange dieses Infektionsgeschehen nicht nachhaltig unterbunden wird, fürchten Experten, könnte sich die Lage nicht nachhaltig entspannen.
Corona-Lage hat sich anders entwickelt als erwartet
Fassmann jedenfalls will von seiner Position nicht abrücken und das hat zweierlei Gründe. Zum Einen weil es natürlich auch Studien gibt, wonach das Homeschooling Kinder auf Dauer psychisch belastet. Zum Anderen weil die Regierung im Sommer versprochen hatte, dass die Schulen offen bleiben. Allerdings war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht abzusehen, dass sich die Infektionslage im Herbst wieder derart zuspitzt: Mittlerweile sind Salzburg und Oberösterreich sogar gezwungen, ihre Intensiv-Fälle in andere Bundesländer zu verlegen, weil die Kapazitäten ausgeschöpft sind.
Von Laer: "Schulen werden schließen müssen"
Zuletzt hatte sich auch die bekannte Virologin Dorothee von Laer im “profil” für Schulschließungen ausgesprochen: Sie könne “als Bürgerin, nicht als Virologin, durchaus verstehen, dass man den Kindern keine weitere Schulschließung zumuten will”. Man müssen nun abwarten. “Die Maskenpflicht an den Schulen wurde gerade eingeführt, und einige Kinder bleiben doch zuhause. Aber wenn die Zahlen nicht fallen, werden auch die Schulen schließen müssen.”
Kommentare
Ich weiß eh, sowas darf man nicht machen, aber dieses Bild erweckt Angst.
was auch immer kommt, es wird demagogiert werden. Von unterschiedlichen Gruppen, das ist immanent.
Faßmann war immer auf der Seite der Neos – hat ja auch Strolz als Berater!!! S. Kurz hat sich durchgesetzt, jetzt fehlt leider der Leadership.
Man kann es nicht allen Recht machen – man muss entscheiden, was jetzt wichtiger ist und das sind die Infizierten in der Folge die Hospitalisierten und Intensivpatienten.
Im ersten Lockdown hat Sprenger vom Krisenstab gemeint, Kinder sind keine Spreader. Daran halten vor allem noch Neos fest. Außerdem ist für die Neos und SPÖ die psychische Gesundheit vorrangig. Halte ich für riskant.
Dass im Sommer sie Herbstspitze nicht vorherzusehen war, ist eine Glatte Lüge
Ein Schlaraffenland für Wettsüchtige! Wer gewinnt? Ich glaube, der Feudalherr wird wieder einmal mit seinen Raucherfreund ein Bündnis vereinbaren: Ich schließe für Dich und bekomme dafür eine Stange Tschik von Dir.
“… so häufen sich doch Meldungen, wonach sie nach Schulschluss ihre Eltern und sogar ihre Großeltern angesteckt haben.” So, wie war das noch Mal mit dem Zusammenhanghang von geregeltem Schulbetrieb und ausreichender Impfquote unter den Erwachsenen? Gratulation zu dieser Glanzleistung, liebes Österreich. Ein Vorbild an gesellschaftlicher Solidarität. 🤬
Eine schwierige Entscheidung. Man kann den vielen unterschiedlichen Familienkonstrukten nie gerecht werden.
Im Moment ist es leider so, dass viele Schulen diese zweigleisigkeit nicht mittragen. Eltern und Schüler, die zur Pandemiebekämpfung beitragen werden diskriminiert. Es gibt weder Lernpakete (zumindest in vielen Schulen), noch werden die Eltern in ihrem Bemühen unterstützt. Die Schüler werden als krank geführt und müssen sich um die Hausaufgaben bei den Mitschülern kümmern!!!!!! Das ist wohl nicht deren Aufgabe. Ich verstehe den Mehraufwand des Lehrpersonals, aber entweder wollen wir das Corona-Virus bekämpfen oder nicht. Es geht nur gemeinsam und jeder muss seinen Teil dazu beitragen.
Die Schulen sind verpflichtet, Lernpakete bereitzustellen; zumindest müssen die abwesenden Schüler über das in der Stunde Durchgemachte und die Hausübungen informiert werden – das kann man einfordern.
“Jene Schüler, die nicht am Präsenzunterricht teilnehmen, sind mit Lern-und Übungsaufgaben auszustatten.” (Erlass des Bildungsministeriums)
Morgen folgt die Lösung. Die gilt dann wahrscheinlich bis Montag 29.11.2021