
Tausende Kunden zittern: Wer von den 30 Stromanbietern sperrt noch zu?
Österreichs Stromanbieter stecken in der Krise: Während manche Energieunternehmen aufgrund fixierter Verträge keine Erlöse mehr erzielen können, haben die anderen mit den Zahlungsproblemen ihrer Kunden zu kämpfen. Der erste Anbieter gab bereits auf, kündigte die Verträge tausender Kunden.
Immer mehr kleine Energieunternehmen können durch die stark gestiegenen Preise am Markt keine Erlöse mehr erzielen. Oft sind die Verträge auf eine Dauer von bis zu 24 Monaten gebunden und nicht im Nachhinein veränderbar. Dazu gehört unter anderem “Lidl Energie”. Der Energieanbieter der Schwarz GmbH garantiert auf seiner Homepage einen fixen Energiepreis bis Ende Juni 2023. Da die Schwankungen am Markt so unvorhersehbar sind, haben in solchen Fällen entweder Energieanbieter aufgrund extrem hoher Verluste oder die Kunden aufgrund hoher Nachzahlungen das Nachsehen.

Horror-Rechnungen für Kunden von "Floating"-Anbietern
Zittern müssen auch Kunden, die sogenannte “Floating-Tarife” abgeschlossen haben. Diese Art von Stromverträgen, bei denen die Marktschwankungen an den Kunden weitergegeben werden, wurde in den vergangenen Jahren zur Goldgrube für kleinere Anbieter. Sie profitierten von den billigen Preisen am Strommarkt und gaben diese mit wenig Aufschlag an die Kunden weiter – damals eine Win-Win-Situation. Vertragsinhaber solcher Tarife sind von den aktuell explodierenden Strompreisen am Markt jedoch besonders stark betroffen.

Die österreichische Arbeiterkammer (AK) berichtet von einem besonders heftigen Fall. So bot der oberösterreichische Stromanbieter “Schlaustrom” bisher sogenannte “Spot-Tarife” an, bei denen sich der Strompreis stündlich ändern konnte. Vielen Kunden waren die massiven Auswirkungen einer fehlenden vertraglichen Preis-Obergrenze nicht bewusst – nun wurden ihnen bis zu 1200 Euro pro Monat für Strom in Rechnung gestellt.
Wie der eXXpress bereits berichtete, gab Schlaustrom jetzt bekannt, die Belieferung aller Kunden mit Gas und Strom ab Ende Oktober einzustellen. Das große Problem: Seit 15 (!) Monaten hätten sich die Zahlungsschwierigkeiten der Kunden so zugespitzt, dass eine finanzielle Lücke entstanden sei. Die finanziellen Verluste könne man in der momentanen Energie- und Wirtschaftskrise nicht mehr ausgleichen.
Zu befürchten ist, dass auch andere Floating-Anbieter wie “Spotty” oder “Felix Energie” nun unter die Räder kommen könnten.
Energie-Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) hat sich zu diesem akuten Problem am österreichischen Strommarkt noch nicht geäußert.
Kommentare
Bei Wien Energie hatte man mir vor einiger Zeit deren Flex-Cap-Tarif empfohlen. Also Änderung nach Marktbedingungen, aber mit Obergrenze. Bei der letzten Erneuerung war zwar die Obergrenze schon recht hoch, aber heute ein Segen. In ein paar Monaten läuft das allerdings aus und neu gibt es diesen Tarif schon seit längerer Zeit nicht mehr.
Ich bin dann jetzt hier weg. Diese Captchas mit Bilderklicken gehen mir zu sehr auf die Nerven.
Wir haben unsere einst sicher funktionierende Energieversorgung mit Wasserkraft, Kohle und Öl zerstört, weil wir auf sinnlose “Erneuerbare” umgestellt haben.
Wer hätte vor fünf Jahren gedacht, dass so viele Ereignisse eintreten???
Unsere heile Welt❤️ so schnell kann’s gehen und es ist noch nicht vorbei 😞
Gott sei dank war ich meiner Kelag immer treu und werde auch immer treu leiben! Waren zwar nicht immer die billigsten, aber immer ein sicherer Lieferant und vor allem bei Problemen sofort da! Wenn ich zurück denke wie Werbung gemacht wurde um zu wechseln und ich sogar vom VKI benachrichtigt wurde, das man Strom viel billiger bekommt, habe ich mich nie dazu verleiten lassen! Jetzt bin ich richtig froh und werde Kelag sicher treu bleiben!
ich halte meinem Stromanbieter schon seit Jahrzehnten die Treue. War zwar manchmal vielleicht etwas teurer als die Stromdiskonter, aber ich bin sicher, in Zeiten wie diesen macht es sich bezahlt.
Sie werden bei EnergieAG oder dergleichen auch noch sehr tief in die Tasche greifen müssen. Ist nur zeitverzögert da die grossen Konzerne den Strom bis zu 2 Jahre im voraus ordern. Die kleinen können das nicht…