Seit den aufgeflogenen Anschlagsplänen sitzen auch in Wien drei Terrorverdächtige in U-Haft. Sie wurden in einer Asylunterkunft in Ottakring festgenommen, sollen zum Umfeld der Terror-Miliz “Islamischer Staat in der afghanischen Provinz Kohrasan ” (ISPK) gehören – der eXXpress berichtete. Einer von ihnen soll eigens nach Köln gereist sein, um mit einem Komplizen die Sicherheitsvorkehrungen des weltberühmten Doms auszukundschaften.

Die ISPK, die sich aus Mitgliedern aus Zentralasien und hier vor allem aus Tadschikistan zusammen setzt, wird nach Erkenntnissen von Terrorfahndern von einem Sheikh in den Niederlanden geführt. Er dirigiert ein internationales Netzwerk militanter und offenbar gewaltbereiter Islamisten. Im vergangenen Sommer wurden bei Razzien neun Verdächtige festgenommen.

Netzwerk segnete auch Anschlagspläne auf Wiener Pride-Parade ab

Seitdem dringen immer mehr Details über den ISPK an die Öffentlichkeit. Vor allem auch, was die engen Verflechtungen in die radikal-islamische Szene in Österreich anbelangt. Wie gut die Kontakte der deutschen Tadschiken-Gruppe in heimische Kreise waren, erfuhr das Bundeskriminalamt in Wiesbaden durch die Aussage eines führenden ISPK-Terrorverdächtigen gegenüber einem V-Mann. Der habe ihm erzählt, dass drei Brüder in Österreich verhaftet worden seien. Einer sei Tschetschene, die anderen stammten aus Südosteuropa.

Die Burschen sollten den Angaben zufolge eine LGBTQ-Parade in Österreich attackieren. Der Auftrag sei in Deutschland abgesegnet worden, behauptete der ISPK-Anführer. Bewusst seien jüngere Dschihadisten ausgewählt worden, da sie geringere Strafen zu erwarten hätten. Das deckt sich mit den späteren Ereignissen um die Wiener Pride-Parade.

Da dem ISPK-Mitglied im Sommer die Abschiebung in seine Heimat drohte, wollte er sich nach Österreich absetzen, weil er dort viele “Brüder” kenne.  Seine Ausreise war für den 7. Juli geplant. Doch einen Tag vorher wurde er festgenommen.

US-Flugabwehrrakete sollte in Ukraine 5000 Dollar kosten

Derselbe turkmenische Informant soll gegenüber dem Polizeispitzel auch behauptet haben, dass es Überlegungen des Terror-Netzwerks gab, für Anschläge eine Rakete aus ukrainischen Beständen zu kaufen. Ein Kontaktmann, der in der Armee im Donezk-Becken kämpfen soll, habe eine “Stinger” für 5000 Dollar angeboten. Die “FIM-92 Stinger” ist eine infrarotgelenkte Flugabwehrrakete des US-Herstellers Raytheon, die gegen Luftziele eingesetzt wird. Sie kann von der Schulter aus oder von Land-, Luft- oder Wasserfahrzeugen abgefeuert werden.

Der Ukrainer reise oft nach Deutschland, um dort Waffen zum Kauf anzubieten.