Nach dem Terroranschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau ist die Zahl der Toten auf 140 gestiegen. Ein Verletzter sei im Krankenhaus gestorben, teilte die Gesundheitsbehörde des Gebietes Moskau am Mittwoch mit. “Die Ärzte haben alles Mögliche getan”, sagte Behördenleiter Michail Muraschko der Agentur Tass zufolge. Weitere 80 Opfer des Anschlags lägen in Kliniken in Moskau und im Umland, darunter sechs Kinder. Bei vier Patienten sei der Zustand sehr kritisch, so Muraschko.

Bei dem Anschlag vom vergangenen Freitag hatten vier Bewaffnete in der Konzerthalle Crocus City Hall um sich geschossen. Nach Angaben von Mittwoch wurden insgesamt 360 Menschen verletzt, 155 von ihnen mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) reklamierte diesen seit Jahren schlimmsten Anschlag in Russland für sich. Auch russische Politiker sprechen von islamistischen Terroristen. Sie unterstellen aber, diese könnten im Auftrag der Ukraine oder deren westlicher Unterstützer gehandelt haben. Beweise legen sie dafür nicht vor.

Ermittlungen laufen auf Hochtouren

Die Behörden ermitteln wegen Terrorismus und haben bisher elf Personen festgenommen, darunter die vier mutmaßlichen Schützen. Sie stammen den gefundenen Pässen nach aus der zentralasiatischen Republik Tadschikistan. Das ungehinderte Eindringen der Bewaffneten in das mit Tausenden Besuchern besetzte Veranstaltungszentrum gilt als schweres Versagen der russischen Sicherheitskräfte. Der Parlamentsvorsitzende Wjatscheslaw Wolodin forderte am Mittwoch die zuständigen Ausschüsse in der Staatsduma auf, die Sicherheitsregeln für Massenveranstaltungen zu verbessern.