Tirol-Wahlen: Verluste für die ÖVP, MFG kostet FPÖ stimmen
Tirol-Wahlen gehen ohne klaren Trend zu Ende. Die NEOS verloren ihren Bürgermeister in Mils bei Imst, verzeichneten dafür große Erfolge in Kufstein und Telfs. Die Partei MFG zieht in 47 der 50 Gemeindestuben ein, für die sie kandidierten. Eine Stichwahl steht in 31 Gemeinden bevor.
Die Tiroler Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen sind geschlagen – ohne eindeutigen politischen Trend. Die auf Landesebene regierende ÖVP muss einige herber Enttäuschungen einstecken. Andererseits kann sie sich als “Bürgermeisterpartei” großteils behaupten. Die impf- und maßnahmenkritischen MFG zieht stark in die Ortsparlamente ein, andererseits wurde es auch kein berauschendes Ergebnis. Die Wahlbeteiligung betrug 66,33 Prozent und war damit um knapp fünf Prozent niedriger als 2016.
Besonders auf der Habenseite hat die Volkspartei wohl die Unterländer Stadt Wörgl, in der man SPÖ-Amtsinhaberin Hedi Wechner dezimierte und mit einem Kandidaten als Favorit in die Stichwahl geht. Auch Mils bei Hall steht wohl als Pluspunkt da – hier konnte man den NEOS den Bürgermeister abjagen. Doch gleichzeitig gibt es auch schwarze Schlappen wie in der zweitgrößten Stadt des Landes, Kufstein, in der man erneut unter ferner liefen blieb.
Misserfolge für ÖVP in großen Städten, Dominanz am Land
Grundsätzlich bleiben die größeren Städten weiterhin eine Problemzone für die Volkspartei, auch wenn man in Telfs, Kitzbühel und Landeck die jeweiligen Amtsinhaber bereits im ersten Anlauf über die Ziellinie brachte. Schmerzhaft ist wohl auch der Verlust des schwarzen Bürgermeisters ausgerechnet in der Günther Platter-Heimatgemeinde Zams an die SPÖ, wenngleich dort schon einmal ein roter Bürgermeister regiert hatte. Dominant blieb die Volkspartei im weiten Land – weshalb sie wohl wieder annähernd auf die Zahl der ihr zuzurechnenden Bürgermeister kommen wird.
Auch für die SPÖ ist es eine gemischte Bilanz. Neben Highlights wie in Schwaz, wo man eine nahestehend Kandidatin in die Stichwahl brachte, Zams, Lienz oder Zirl, setzte es auch Enttäuschungen wie in Wörgl und Kirchberg.
Gemischte Bilanz auch für die FPÖ
NEOS-Erfolge waren indes nicht nur in der zweitgrößten Stadt Tirols, Kufstein – wo die pinke Kandidatin Birgit Obermüller in die Stichwahl zieht, sondern auch in Telfs zu verzeichnen: In der drittgrößten Stadt Tirols erzielte die Partei auf Anhieb knapp 20 Prozent der Stimmen. Dass dem einzigen pinken Bürgermeister Markus Moser in Mils bei Imst nur wenige Stimmen zum Wahlsieg fehlten, und er den Bürgermeistersessel an den ÖVP-nahen Bernhard Schöpf abtreten musste, trübte aber den Wahlsonntag aus pinker Sicht.
Auch die FPÖ blickte wohl mit einem freudigen und einem weinenden Auge auf die Wahlergebnisse. Obwohl das Ziel von hundert Gemeinderäten wohl gehalten wurde, mussten die Freiheitlichen Verluste vor allem in Städten und Gemeinden von mehr als 5000 Einwohnern und Ortschaften, in denen die MFG kandidierte, verzeichnen. Auch in der einstigen Hochburg Kufstein blieb man chancenlos. In Reutte wird man indes erstmals in den Gemeinderat einziehen.
Starke Zugewinne für Grüne
Die Grünen legten in vielen Gemeinden zu, konnten teilweise eine Verdoppelung der Mandate verzeichnen. Ein grüner Bürgermeister (außerhalb Innsbrucks) lässt aber weiter auf sich warten. Das grüne Scheinwerferlicht war auf Fieberbrunn (Bezirk Kitzbühel) gerichtet, wo die Partei aus dem Stand zur stimmenstärksten Partei wurde.
Die impf- und maßnahmenkritische MFG wird indes in die meisten Gemeindestuben einziehen, für die die Partei eine Liste aufstellte – konkret in 47 von 50. Man scheiterte lediglich in den drei Schwazer Gemeinden Eben am Achensee, Fügen und Mayrhofen. In Kufstein wurde die Liste drittstärkste Kraft. Weniger erfolgreich schnitten am Wahlsonntag indes die 22 MFG-Bürgermeisterkandidatinnen und -kandidaten ab. Keiner von ihnen erzielte eine Mehrheit oder zog in eine Stichwahl.
Kommentare
Die Folgen des Impfpflicht(zwangs)gesetzes sollte man nicht ignorieren.Dieses ungückselige Gesetz wird weiterhin bei den nachfolgenden Urnengängen wahlentscheidend sein.
Lustig ist das immer, dass die Gegner von Kickl vom Rücktritt reden. Also ist er der Mann der gebraucht wird!!!
War mit dem Rauswurf von Sebastian Kurz zu erwarten gewesen.
Kickl ist der Garant für zukünftige Wahlverluste der FPÖ. Und das ist gut
Nicht einmal beim einzigen Thema, das Herr FPÖ Kickl hat, Impfpflicht und Corona Maßnahmen, kann er noch Punkten. Eine vor kurzem noch vollkommen unbekannte Partei schießt die FPÖ ab. Ich würde mal sagen: Kickl muss weg und das schnell!
Hmmm , und was glauben Sie, was die Mainstream – Meute aus Politik (ÖVPSPÖGRÜNENEOS) , NGOs und Medien (ORF+alle geschmierten Blätter) mit dem nächsten Parteivorsitzenden macht ???? Haider – Strache – Kickl – ??? ….
Ich kann es Ihnen sagen : es werden wieder alle “Susi”s”, “Sarah’s” , Karli’s und Rudi’s behaupten , die FPÖ müßte sich einen neuen Vorsitzenden suchen – wegen der Wählerstimmen ! Nein, nein – es ist die geplante, breite Front der Parteien-Einheit, die ihre Fördergelder u. Abgeordneten weiter haben wollen ! So läuft eben die Freunderlwirtschaft in AUT ! Auch gut…. 🙂 🙂
Was hat MFG ausser dass sie Coronagegner sind sonst in ihrem Regierungsprogramm? Müssen sehr einfache Menschen sein die so einer Partei eine Stimme geben.
Nicht einfach – verzweifelt. Sie wissen nicht wohin mit ihrer Unzufriedenheit, das ist Protest. Allerdings kann das nach hinten losgehen, denn bis jetzt habe ich von den MFG´ler noch nichts wirklich schlaues gehört, die reden dann aber überall in der Gemeinde mit und bestimmen mit, was gemacht wird und was nicht.
Haben sich die Grünen eigentlich schon bei Nehammer bedankt, dass er ihnen massiv zu Wahlgewinnen geholfen hat, obwohl sie mit den drei Katastrophen-Ministern (Gewessler – Zadic – Mückstein/Anschober) eigentlich total am Boden sein müssten, was Nehammer anscheinend in keinem einzigen Fall thematisiert, wodurch er selbst den Schaden abbekommt?
Die Grünen haben auch ordentliche “Watschen” bekommen (Schwaz – von 3 auf 1 Mandat und damit den Verlust des Stadtrates, Hall von 3 auf 1 Mandat und damit den Verlust des Stadtrates, in Völs von 2 auf 1 Mandat und damit den Verlust des Gemeindesvorstandes, in Zirl von 2 auf 1 Mandat und damit den Verlust des Gemeindevorstandes). Wo MFG und FPÖ kandidierten zogen die Blauen den Kürzeren.
“Auch Mils bei Hall steht wohl als Pluspunkt da – hier konnte man den NEOS den Bürgermeister abjagen”. In Mils bei Hall gab es keinen Neos Bürgermeister. Ihr verwechselt das mit Mils bei Imst. Sind 2 unterschiedliche Gemeinden.
Dazu hab ich nur eines zu vermelden:
JEDES VOLK BEKOMMT DIE POLITIKER , DIE ES VERDIENT !🤦♂️🤦♂️🤦♂️🤦♂️🤦♂️
Kratos , trifft in nagl afn kopf
Erschreckend die Zugewinne der Grünen angesichts der Performance ihrer Spitzen in der Regierung.
Und trotz der letzten 2 Jahre Chaosregierung und LH-Hinterfotzigkeit wird – wie in Waidhofen – auch in Tiroler Gemeinden immer noch schwarz gewählt.
Erschreckend!
es gibt naturgesetze!
die wahrheit siegt!
danke!
peter fiori
MFG ist keine Impfgegner-Partei sondern gegen Zwangsimpfungen in diesem Fall.
LH Platter war einer der ersten, die S. Kurz in den Rücken gefallen sind.
Man soll eigentlich klagen! Gegner der ZWANG nicht Impfungen allgemein.
Landeshauptmann Platter und seine ÖVP stehen etwa für die brutalen polizeilichen Massnahmen gegen das Hotel/Restaurant Kronthaler am Achensee, das sich nicht zum Kontrolleur der unsinnigen Corona–Massnahmen machen und seine Gäste in behördlichem Auftrag sekkieren wollte, dafür wurde es brutal bestraft. Wie man heute sehen kann, ernten Herr Platter und seine Kumpane, was sie gesät haben.
Offensichtlich auch die FPÖ.
Bitte was sollte denn die FPÖ mit den perversen Dauer-Zwangsmaßnahmen des Regimes auch nur ansatzweise zu tun gehabt haben? Lernen sie Geschichte guter Mann bzw. in ihrem Falle würde es ja sogar schon genügen, wenn sie die Zeitungsartikel der letzten 2 Jahre nachlesen. 🙂
@ WehrtEuchEndlich : lassen Sie nur – der Gute hat NULL Ahnung vom Weltgeschehen, er ist da , um zu provozieren . Da hilft Inoranz…. 🙂 🙂
Alles wird gut!
Ich habe noch nie verstanden was diese minimalen Verschiebungen der Machtverhältnisse bringen sollen, wo doch das Gesamtbild = Missstände, Probleme, Fehlentscheidungen und die Tatsache, dass am laufenden Band falsche Versprechungen gemacht werden, auch nach einer Wahl unverändert gleich bleibt. Viele Wähler hüpfen von Wahltermin zu Wahltermin verzweifelt von einer Partei zu anderen. Immer im Kreis rum in der Hoffnung, dass sich etwas verändert. Dabei begeben sie sich wiederholt auf der Suche nach dem oft zitierten geringeren Übel, das zumindest den Ist-Zustand (= Schieflagen) weiterhin aufrecht erhält. Ich interpretiere deren Entscheidung das “geringere Übel” zu wählen als den Wunsch großer Teile der Bevölkerung jene Parteien zu Volksvertreter zu ernennen, die “nicht viel anstellen” können. Was viele dabei vergessen: Wer nichts anstellen kann, kann nichts bewegen und wird daher auch nichts verändern.
Die Ungarn hatten den Mut, Urban mit 2/3 auszustatten, die Briten, aus der EU auszutreten und bei der EU-Wahl die Torys vernichtend zu schlagen und die Austritts Partei zu wählen.
Wer nicht den Mut hat, massiv die FPÖ zu wählen und die ÖVP vernichtend zu schlagen, wird logischerweise keine Änderung herbeiführen.
Endlich kriegen sie einen deutlichen Klatscher, nach OÖ und NÖ Gemeinde auch in den Tiroler Gemeinden. Lernen sie draus? Sicher nicht, da kommt der Ukrainekrieg gerade recht, kann man sein Versagen gut hinter verstecken. Und es ist nicht die Partei der “Impfgegner”, sondern Impfzwanggegner!
Eine Stimme für die MFG ist auf längere Sicht leider eine verlorene Stimme. Ich kann aber verstehen, warum manch Wähler dieser Partei zurzeit den Vorzug vor zB der FPÖ gibt.
Hmmm , und WARUM ??? Die FPÖ steht für Bewahrung der höchstmöglichen Freiheit des Individuums, der Sicherung der verfassungsgemäßen Grundrechte der Bürger und für viele Dinge (s.Programm), für die sich dereinst die Großparteien,besonders SPÖ, stark gemacht haben !? 🙁
Viele Tiroler sind offensichtlich Masochisten. Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber.
In China war ein nagelneuer 250 PS SUV in einen kleinen Unfall verwickelt.
Die ORF-live-Berichterstattung war eigenartig, oder? Indem man die Bürgermeister fokussierte, vermied man das Wort “mfg” fast eine Stunde lang. Habe mir mehr erwartet. Die VP-nahen Listen waren womöglich Taktik, aber ich bin nicht aus Tirol. Ich weiß nur, dass den alten, wohlorganisierten Zecken alles zuzutrauen ist und gehe wie ein Kriminalist vom schlimmsten aus. Seitdem ist die Trefferquote gestiegen und es entsteht allmählich ein Gesamtbild.