Tiroler ÖVP erstmals unter 30 % – LH Platter hinterlässt einen Scherbenhaufen
Der Tiroler Volkspartei droht bei der Landtagswahl im September ein historisch beispielloses Fiasko. Schon bei den Wahlen 2008 und 2013 – mit Landeshauptmann Platter – hat die ÖVP in Tirol kräftig verloren. Einzig 2018, mit Kurz als Bundeskanzler, konnte sie zulegen.
Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hat seinen Rückzug aus der Politik angekündigt, Tirol steuert auf vorgezogene Tiroler Landtagswahlen (25. September) zu – und die Tiroler ÖVP auf ein beispielloses Debakel. Gemäß der jüngsten Umfrage kommt die ÖVP auf gerade einmal 29,1 Prozent – das ist in Minus von 15 Prozentpunkten gegenüber 2018 und eine schallende Ohrfeige für den scheidenden Landehauptmann. Gleichzeitig kämpfen FPÖ (15,7 Prozent) und SPÖ (15,3 Prozent) um Platz zwei, dahinter folgen ihnen Grüne (12,6 Prozent) und NEOS (12,3 Prozent) mit knappem Abstand.
MFG und KPÖ chancenlos
Die ebenso im Landtag vertretene Liste Fritz liegt bei 10,2 Prozent Stimmenanteil, wohl keine Hoffnungen auf einen Einzug in das Tiroler Parlament dürfen sich MFG (2,5 Prozent) und KPÖ (2,3 Prozent) machen.
Die Umfrage wurde vom Innsbrucker Institut für Marktforschung und Datenanalysen (IMAD) durchgeführt, im Auftrag der Tirol-Ausgabe der “Kronen Zeitung”. Die Schwankungsbreite liegt bei +/- 3,9 Prozent.
Seit Jahresbeginn liegt ÖVP kräftig im Minus
Mit 29,1 Prozent Stimmenanteil würde die Tiroler ÖVP das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte einfahren. Ihren bisherigen Tiefpunkt erreicht die Tiroler ÖVP ebenfalls unter Landeshauptmann Platter im Jahr 2013 mit 39,35 Prozent. Bei der Landtagswahl 2018, während der Kanzlerschaft von Sebastian Kurz, konnte sie dann nochmals auf 44,26 Prozent zulegen. Nun aber droht der Absturz: Zu Beginn des Jahres landete die Volkspartei in einer Umfrage bereits auf nur mehr 32 Prozent. Wenig später kündigte Platter seinen Rückzug an. Der Wirtschaftslandesrat Anton Mattle wurde als sein Nachfolger für die Wahl am 25. September in Stellung gebracht.
NEOS legen am kräftigsten zu
Weder SPÖ noch FPÖ können laut jüngster Umfrage zulegen, eher im Gegenteil: Die FPÖ liegt mit 15,7 Prozent de facto glauch auf gegenüber 2018 (15,53 Prozent). Die SPÖ befindet sich mit 15,3 Prozent sogar unter ihrem Ergebnis von 2018 (17,25 Prozent). 12,6 Prozent würden für die Grünen einen Zuwachs von rund zwei Prozentpunkten bedeuten (2018: 10,67 Prozent). Zu den großen Gewinnern würden NEOS und die Liste Fritz zählen. Bei ihrem ersten Antreten waren die NEOS 2018 auf 5,21 Prozent Stimmenanteil gekommen, die Liste Fritz auf 5,46 Prozent.
Bewahrheitet sich die Umfrage am Wahltag, stünde Tirol vor einer Dreier-Koalition, weil zwei Parteien nicht mehr auf die dafür nötige Mehrheit von über 50 Prozent kämen.
Kommentare
ÖVP? das gilt nicht nur für Tirol, daher versucht sie als Regierungspartei bis zum nächsten NR Wahltermin durchzutauchen, auch wenn ihr schon die Luft ausgeht.
Inzwischen kann man in Österreich Kommunisten direkt Wahlen. Wer braucht da noch die P (das Ö und V scheint verloren gegangen zu sein).
Aufgabe der Neutralität, staatliche Umverteilung, Planwirtschaft, ein Ende der Freiheit, Zentralismus, Absage an die Marktwirtschaft, Preisregelung, Frühsexualisierung unserer Kinder, Genderei, Panikmache auf allen Ebenen, Absage an eine rechte Mehrheitsregierung, …
Ja, doch, Kommunisten kann man auch direkt Wahlen.
Grundlos wird Platter nicht hingeworfen haben. Er wird gewusst haben was ihm bevorsteht – nämlich eine gehörige Watschn. Ein großer Fehler war auch, das er den völlig unbekannten Mattle quasi über Nacht als Nachfolger präsentiert hat, obwohl eigentlich der Tiroler Wirtschaftskammerpräsident Walser seit Jahren als Nachfolger vorgesehen war.
Zwei ehemals namhafte Tiroler (Politiker) hatten damals schon versucht, Platter als Tiroler LH zu verhindern. Leider konnten sie es nur verzögern. Das Ergebnis sehen wir jetzt!
Die ÖVP – ganz besonders die Platter-ÖVP in Tirol – glaubte viel jahrzehntelang, ohne sie geht es nicht. Die Selbstverliebtheit und Arroganz dieser alten schwarzen Politiker (die jetzt reihenweise davonlaufen) ist kaum noch zu überbieten.
Wer von denen nicht freiwillig verschwindet, wird nach den nächsten NR-Wahlen unfreiwillig den Hut nehmen müssen.
LH Platter war einer der ersten, die S. Kurz in den Rücken gefallen sind.
Die letzte Wahl in Tirol hat in Wirklichkeit Kurz gewonnen und nicht Platter.
Tja, jetzt bekommen die Landeskaiser die Rechnung für ihren Meuchelmord aus dem Hinterhalt an Kurz!