Der mittlerweile ehemalige Chef des Textilherstellers Trigema erzählt dem „Spiegel“, dass er selbst einmal von einem Insolvenzberater den Rat erhalten hat, sein Unternehmen in Konkurs zu schicken – um persönlich reicher zu werden. An René Benko lässt der bekannte Unternehmer kein gutes Haar: „Wenn ich sehe, dass die Insolvenzen im vergangenen Jahr um 26 Prozent gestiegen sind und ein Benko 14 Milliarden an Krediten kriegt und eine Insolvenz nach der anderen macht, dann habe ich Verständnis, dass man auf den Reichen rumhämmert”, so Grupp.

"Müssen für Recht und Orndung sorgen"

Konkret kritisiert er: „Es kann nicht sein, dass die Leute kassieren, solange es gut geht, und dann hinschmeißen, und dann der Steuerzahler einspringen muss”. Grupp fordert die Rückkehr von Verantwortung und Haftung im Wirtschaftsleben.

Dass ihm selbst einmal gerade wurde, sein Unternehmen in die Insolvenz zu führen, um das System zu nutzen, kommentiert Grupp mit klaren Worten: „Wenn sowas in einem Rechtsstaat möglich ist und diese Insolvenzkanzlei nicht sofort aufgelöst wird, dann tut es mir leid! Wir müssen für Recht und Ordnung sorgen.”

Der 81 Jahre alte alleinige Geschäftsführer und Inhaber überträgt die Leitung seiner Tochter Bonita und seinen Sohn Wolfgang Grupp junior.

Wolf sieht Medien und Politik in der Pflicht

Ein bisschen anders, zumindest was die Schuldfrage betrifft, sieht das Top-Manager Siegfried „Sigi“ Wolf hält seinem Freund René Benko die Treue. Er erklärte in einem Puls4-Interview, dass den Sigma-Gründer keine Schuld an der größten Insolvenz der österreichischen Geschichte treffe. „Mein Freund schläft gut, weil mein Freund nichts falsch gemacht hat“, so Wolf. Viel mehr ortet der Unternehmer eine Schuld bei den Medien, da Benko für die Bauindustrie in Österreich viel gemacht und investiert hätte.

Nimmt seinen Freund René Benko in Schutz: Top-Unternehmer Wolf