Viele Kunden von EVN sind erbost, denn EVN hat eine sogenannte stille Preiserhöhung durchgesetzt, wie Konsumentenschützer und Jurist Peter Kolba auf Twitter verlauten lässt. Der Stromanbieter erhöht demnach den Preis des „Optima Flex“ Tarifs pro Kilowattstunde von 24,81 Cent auf 71, 34 Cent. Das bedeutet eine Preissteigerung um den Faktor 2,8 – obwohl die Strompreise eigentlich fallen.

Dass Kunden über diese Preiserhöhung zudem gar nicht erst informiert wurden lässt zusätzlich Unmut aufkommen. Peter Kolba klärte in einem weiteren Post über eine Bestimmung aus dem Elektrizitätswirtschafts- und Elektrizitätsorganisationsgesetz 2010 auf. Diese schreibt vor, dass Kunden einen Monat vorab über die Veränderungen und die Möglichkeit der Kündigung informiert werden müssen.

Die EVN meint, andere Tarife wie „Optima Smart“ seien momentan attraktiver: „In einer Kundengruppe mit einem derzeit günstigen Tarif würde der Strompreis auf Basis einer vertraglich vereinbarten Indexbindung in den nächsten Wochen deutlich ansteigen. Die EVN hat deshalb diese Kundinnen und Kunden darüber informiert und ihnen den Umstieg auf deutlich attraktivere Tarife empfohlen“. Stefan Zach, Sprecher der EVN, meint dazu: „Eine automatische Umstellung auf günstigere Tarife ist ohne aktive Zustimmung der Kundinnen und Kunden aus konsumentenschutzrechtlichen Gründen problematisch. Eine erhebliche Anzahl dieser Kundengruppe hat sich in den letzten Tagen bereits für günstigere Tarife entschieden“