Der Präsident der Weltbank, David Malpass (66), will zurücktreten. Er wird den Posten Ende Juni abgeben, teilte die internationale Finanzinstitution mit Sitz in Washington mit. Malpass wolle “neuen Herausforderungen” nachgehen, heißt es.

Der US-Ökonom ist seit April 2019 Chef der Weltbank, seine fünfjährige Amtszeit wäre bis ins nächste Jahr gegangen. Als Weltbankpräsident habe er sich für die Förderung des Wirtschaftswachstums, die Armutsbekämpfung, die Verbesserung des Lebensstandards und den Schuldenabbau von Staaten eingesetzt, teilte die Weltbank mit.

Ex-US-Präsident Donald Trump war ein Förderer von Malpass, der amtierende Präsident Joe Biden ist es nichtQuelle: Getty Images

Malpass arbeitete für die Präsidenten Reagan, Bush und Trump

Malpass war vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump (2017-2021) als Kandidat für den Posten an der Spitze der Weltbank nominiert worden. Traditionell stellen die USA den Präsidenten der Weltbank, während die Europäer den Chefposten des Internationalen Währungsfonds besetzen.

Zuvor war Malpass Staatssekretär im US-Finanzministerium und galt als Skeptiker von multilateralen Institutionen. In der Vergangenheit arbeitete er in unterschiedlichen Funktionen für die US-Präsidenten Ronald Reagan und George H. W. Bush sowie die Investmentbank Bear Stearns.

Klimaaktivisten protestierten am Sitz der Weltbank in Washington gegen "Klimaleugner" MalpassQuelle: APA/AFP/OLIVIER DOULIERY

Biden und US-Regierung haben Malpass unter Druck gesetzt

Im vergangenen Jahr sorgte er mit Äußerungen zur Erderwärmung für Aufmerksamkeit. Kritiker warfen ihm vor, den menschengemachten Klimawandel infrage zu stellen, als er die Frage, ob er die Klimakrise leugne, nicht verneinte, sondern mit “Ich bin kein Wissenschaftler” beantwortete. Zuvor war er von Ex-US-Vizepräsident Al Gore (1993-2001) als “Klimaleugner” kritisiert worden.

Der amtierende Präsident aus dem Lager der Demokraten, Joe Biden, und das Weiße Haus haben die klimaskeptische Haltung von Malpass in der Vergangenheit immer wieder kritisiert. Denn: Laut US-Regierung soll gerade die Weltbank ein „internationaler Motor für ehrgeizige Klimaziele“ werden.

„Das Finanzministerium, das unser Engagement bei internationalen Finanzinstitutionen beaufsichtigt, hat diese Erwartung gegenüber der Führung der Weltbank deutlich gemacht und wird dies auch weiterhin tun”, hieß es aus dem Weißen Haus. Womöglich dürfte der Dauerdruck von Seiten der US-Regierung Malpass dazu bewogen haben, sein Amt an der Spitze der Weltbank frühzeitig niederzulegen.