
Ukraine: "Keine Panzer zu liefern ist zynisch" – Ex-Nato-General kritisiert Berlin
Gerade jetzt, wo die russischen Truppen eine Offensive in der Ostukraine planen, bräuchte die Ukraine dringender denn je Panzer. Dass Deutschland bisher zögert, seine Kampfpanzer zu liefern, kann Ex-Nato-General Hans-Lothar Domröse nicht verstehen.

Hart ins Gericht mit der deutschen Regierung geht der Ex-Nato-General Hans-Lothar Domröse. Er rechnet mit einer brutalen Offensive Putins, die vor allem die Republiken Donezk und Luhansk treffen soll. Gerade jetzt bräuchte die Ukraine dringend Panzer von Berlin. Eine Nicht-Lieferung sei angesichts der bevorstehenden Offensive Russlands fatal.
"Wenn man das will, dann geht es"
“Wo ist das Feuer? In Berlin oder in Kiew?”, fragt der Ex-General auf SpiegelTV rhetorisch. “Das Feuer muss vorne gelöscht werden. Wenn wir sagen, wir können das nicht, dann ist das doch schon fast zynisch.” Deutschland solle der Ukraine seine Schützenpanzer zuschicken.
Wenn die ukrainischen Soldaten alte Sowjet-Fahrzeuge bedienen könnten, dann seien auch neuere Panzer aus Deutschland kein Problem. “Das ist wie Opel oder Golf.” Deshalb solle Berlin endlich aufhören zu zaudern: “Nicht liefern finde ich zynisch, in dieser Situation.” Von den offiziellen Begründungen hält er nichts: “Wenn man das will, dann geht es.”
Bald dürfte sich der Krieg in der Ukraine zuspitzen. Putin werde zum einen versuchen, von Donezk aus die Küste zur Krim zu verbinden. Andererseits könnte er von Donezk aus vorstoßen auf die Stadt Dnipro und auf Charkiw, die zweitgrößte Stadt der Ukraine. So entstehe ein Dreieck. Das sei vermutlich Putins Ziel bis zum 8. Mai.
Ukrainische Armee vor schweren Wochen
Damit verlagere sich die Schlacht aufs freie Feld. “Für die Ukraine geht es nicht darum, die Russen zu besiegen, sondern so viel Land und Leute zu verteidigen wie möglich.” Dafür bräuchten sie nun gepanzerte Fahrzeuge. Es gelte schnell zu sein und sich sicher auf dem Feld zu bewegen. “Am schlimmsten wäre es, wenn die ukrainische Armee eingeschlossen wird. Dann wäre sie geschlagen.”

Unerfreulich: Alexander Dwornikow, der “Schlächter von Syrien”, ist der neue Oberbefehlshaber für den Ukraine-Krieg. Er werde vermutlich versuchen, die Luft-, Land-, Cyber- und Seestreitkräfte zu koordinieren, vermutet Hans-Lothar Domröse. “Dann stehen grausame Wochen bevor”. Der Ex-Nato-General verweist auf das, was in den beiden Städten Grosny in Tschetschenien und Aleppo in Syrien geschehen ist, die mehr oder weniger dem Erdboden gleich gemacht wurden. “Die Russen walzen sich da durch, egal was es kostet.”
Putin wird voraussichtliche keine Ruhe geben
Die ukrainische Armee müsse schnell sein und gleichzeitig die Bevölkerung über Korridore retten. “Das ist eine Mammutaufgabe.”
Selbst wenn Putin sein Ziel im Osten erreichen sollte, werde er danach nicht Ruhe geben. Immerhin will der russische Präsident ja, dass die Nato ihre Truppen hinter die Grenzen von 1997 zurückzieht.
Kommentare
Das nennt man DEESKALATION ? 🤔🙄…
Nur mehr eine Frage der Ueit , bis Atomwsffen zum Einsatz kommen
Jede Einmischung eines anderen Landes, egal ob Waffenlieferung oder sonstige Spenden, sind ein Affront gegen Russland und das wird man sehr bald bemerken.
So einfach ist das 👍
Genauso denke ich auch!
Das ist das Problem, man weiß nicht was Putin wirklich will.
Wäre es ihm wirklich um die von mehrheitlich von Russen bewohnten Gebiete gegangen hätte er dieses Ziel vom Osten her leichter und ohne diese Gräultaten in davon weit entfernten ukrainischen Gebieten erreichen können.
Er hätte die Seperatistengebiete mit seinem Militär, ähnlich wie die Ukraine im Handstreich nehmen können.
Diese Eskalation war ein großer Fehler Russlands. Man sollte alles versuchen Putin da rauskommen zu lassen, wenn er denn will.
Das zu erkunden wäre in vertraulichen Gesprächen zu erkunden um es,ohne an die Öffentlichkeit zu hängen, voranzutreiben.
Die Ekalation ist gefährlich weil sie zu einer Spirale führt aus der man, ab einem bestimmten Zeitpunkt, nicht mehr entrinnen kann, selbst wenn man es wollte.
was kann man mit einem Kranken wohl machen!
Die Russen im Osten der Ukraine wollen aber allem Anschein nach auch nicht “befreit” werden. Kein Jubel, kein Winken, als die Panzer auffuhren. Auslöser für diesen ganzen Wahnsinn sind machtbesessene Separatisten, wie es sie in vielen Ländern gibt.
Korr. ähnlich wie die Krim war gemeint.
Seltsam. Frau Baerbock, grüne Aussenministerin Deutschlands, zeigt überraschende Anzeichen von Wirklichkeitssinn. Unlängst noch Befürworterin einer “feministische Aussenpolitik” – was immer das sein mag- ist sie nun dafür Panzer in die Ukraine zu liefern.
Das ist zwar super und hat meine volle Zustimmung, verwirrt mich aber auch total: Grün bedeutet für mich – nach langjähriger Beobachtung der österreichischen grünen Partei – den kompletten Ersatz von Denken durch linke Ideologie und entsprechende Realitätsverweigerung (allerdings sind sie gut im Intrigieren).
Schade, dass doch keine Panzer geliefert werden. Scholz springt ein.
die Deutschen sind mit ihrer Doppelzüngigkeit näher an Russland wie an Europa. Ich habe mein Lebtag nie Vertrauen zu Germanen gehabt.