Ukraine-Update: Airport zerstört, Journalist getötet, Mariupol nicht evakuierbar
Der Flughafen Winnyzja wurde offenbar durch acht Raketen völlig zerstört, der zweite Versuch, die Bewohner der von russischen Truppen belagerten Hafenstadt Mariupol in Sicherheit zu bringen, ist erneut gescheitert und der berühmte Journalist Victor Dudar aus Lviv kam bei Kämpfen in Mykolajiw ums Leben.
Im Krieg gibt es weder Feiertage noch Wochenende – selbst wenn die Kampfhandlungen zwischen zwei so religiösen Ländern wie Russland und der Ukraine stattfinden. Diese traurige Wahrheit unterstreichen auch die aktuellsten Nachrichten vom Sonntag aus der Ukraine: Die Russen greifen weiterhin an allen Fronten an, Putins Order ist klar: Keine Kompromisse, aufgehört wird erst, wenn der Kremlchef hat, was er will – das betonte er zuletzt auch in einem Gespräch mit seinem türkischen Kollegen Erdogan einmal mehr (der eXXpress berichtete).
Kompromisslos stellen sich auch die wichtigsten Updates für die Kriegsgeschehnisse von Sonntag dar: Jüngsten Meldungen zufolge wurde ein Flughafen durch Raketenbeschuss völlig zerstört, der zweite Versuch, Menschen aus Mariupol durch den in den Friedensverhandlungen von beiden Seiten zugesicherten humanitären Korridor in Sicherheit zu bringen, ist ebenfalls gescheitert und ein bekannter Journalist aus Lviv verlor in den Kämpfen um Mikolajiw sein Leben.
Flughafen und Warenhaus durch Raketenangriff in Trümmern
Am frühen Nachmittag erreichten den Westen Bilder und Informationen über einen verheerenden Raketenanschlag, in dessen Folge der Flughafen Winnyzja völlig zerstört wurde. Das ukrainische Parlament meldete auf Twitter, dass der Airport durch acht Raketen “komplett zerstört” worden sei, Videos und Fotos zeigen mehrere massive Feuerherde und Rauchschwaden über dem Flughafengelände.
Flughafen #Winnyzja #Ukraine️ pic.twitter.com/h9CvwGstd4
— Dirk Jansen (@Dirkwersten) March 6, 2022
Die Evakuierung von Mariupol wurde erneut unterbrochen. Das erklärte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) heute, Sonntag: “Inmitten verheerender Szenen menschlichen Leids in Mariupol ist heute ein zweiter Versuch, mit der Evakuierung von rund 200.000 Menschen aus der Stadt zu beginnen, gestoppt worden.”
“Die gescheiterten Versuche gestern und heute” zeigten, dass es keine detaillierte und funktionierende Vereinbarung zwischen den Konfliktparteien gebe, hieß es in der Erklärung weiter. Russland und die Ukraine hatten nach mehr als einer Woche Krieg schon am Samstag eine zeitweilige Waffenruhe für die südukrainische Hafenstadt Mariupol vereinbart. Damit wollte man den Menschen die Möglichkeit zur Flucht geben. Die Feuerpause wurde allerdings auch beim ersten Mal gebrochen, die Evakuierung scheiterte. Der Bürgermeister von Mariupol Wadym Boitschenko sprach danach im ukrainischen Fernsehen von einer “humanitären Blockade” durch russische Einheiten. Er flehe um die Errichtung eines Korridors, um Ältere, Frauen und Kinder aus der Stadt mit rund 440.000 Einwohnern zu bringen.
Russische Einheiten versuchten in Kiew einzudringen
Der ukrainische Generalstab sieht allerdings nicht nur Mariupol im Fokus. Russische Angreifer wollen darüber hinaus weiter Hauptstadt Kiew, der Millionenmetropole Charkiw im Osten und der Stadt Mykolajiw im Süden umzingeln. Außerdem versuchten russische Einheiten in die südwestlichen Außenbezirke von Kiew einzudringen und näherten sich der Autobahn nach Boryspil. Dort befindet sich der internationale Flughafen von Kiew. Zudem plane Russland die Einnahme des Wasserkraftwerks Kaniw rund 150 Kilometer südlich von Kiew am Fluss Dnipro.
Das Verteidigungsministerium in Moskau meldete den Vormarsch der russischen Armee und der von ihr unterstützten Separatisten im Osten der Ukraine. Russische Streitkräfte und prorussische Separatisten brachten demnach mehr als ein Dutzend Ortschaften unter ihre Kontrolle. Zugleich meldete die russische Seite ukrainische Angriffe auf die selbst erklärten Volksrepubliken Luhansk und Donezk. Doch die Angaben beider Seiten können nicht unabhängig überprüft werden.
Bekannter russischer Journalist ums Leben gekommen
Laut Informationen der “Kyiv Post” ist der bekannte Journalist Victor Dudar bei Kämpfen in Mykolajiw ums Leben gekommen. Dudar war ein investigativer Journalist und starb bei den Kämpfen in Mykolaiv. Bereits 2014 war er in Donbass an vorderster Front – und das obwohl ihm eine Stelle im Pressedienst der Militärabteilungen angeboten wurde. Während des derzeit herrschenden Krieges in der Ukraine zog er ebenfalls in den Kampf. In seiner Heimatstadt Zhovkva wurden vom 6. bis 8. März Trauertage ausgerufen, blau-gelbe Flaggen wurden auf Halbmast gehisst. Er hinterlässt eine Frau sowie eine Tochter.
A famous Lviv journalist, Victor Dudar has been murdered in the battle at Mykolaiv during #UkraineRussiaWar. pic.twitter.com/U5AXxWFwRX
— KyivPost (@KyivPost) March 6, 2022
Kommentare
wer lügt am besten von den zwei staaten
Jetzt kommt, was kommen musste: die Ukraine will russisches Gas für Europa “konfiszieren“:
Dmytro Razumkov, leader of the Reasonable Politics inter-factional association, is in favor of confiscating part of Russian gas transported through Ukraine and pumping it into Ukrainian gas storage facilities.
Quelle: Interfax
Vielleicht erklärt das Korruptions-Ranking von Transparency International einiges.
Ukraine scored 32 points out of 100 possible in the Corruption Perceptions Index (CPI) for 2021. Our scorehas decreased by one point, and now Ukraine ranks 122nd out of 180 countries in CPI. The African state of Eswatini (Swaziland) is next to Ukraine, also having scored 32 points. Zambia, Nepal, Egypt, the Philippines, and Algeria are one point ahead — all with 33 points each.
Mittlerweile wurden 3 Unterhändler der Ukraine vom Inlandsgeheimdienst SBU erschossen – während der Militärgeheimdienst GRU sie laut Interfax als Helden feiert.