Im Pamphlet der linksextremen Antifa Frankfurt wurde dazu aufgerufen, den AfD-Politikern “das Leben zur Hölle zu machen” – der eXXpress berichtete. Wenige Wochen vor der Landtagswahl in Hessen am 8. Oktober veröffentlichten die Autonomen die Porträts der AfD-Kandidaten mit deren privaten Wohnadressen und forderte ihre linken Sympathisanten dazu auf, den Kandidaten einen “antifaschistischen Hausbesuch” abzustatten oder deren Wahlkampfstände zu zerstören. Auch von einer “klassischen Konfrontation” mit den Politikern ist die Rede.

Der indirekte Aufruf zur Gewalt gegen AfD-Kandidaten hat zur Empörung in allen politischen Lagern geführt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser, selbst für ihre SPD Spitzenkandidatin für das Amt der Ministerpräsidentin in Hessen verurteilte die Antifa-Aktion scharf. Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU): “Das Vorgehen der Antifa verstößt gegen die Prinzipien unserer friedlichen Demokratie. Die Auseinandersetzung mit der AfD muss mit politischen und friedlichen Mitteln geführt werden.” Justizminister Roman Poseck (CDU) kündigte an: “Die Antifa muss mit der Konsequenz des Rechtsstaates rechnen, wenn sie das Recht bricht.”

AfD-Chef: "Wer Familie hat, macht sich große Sorgen"

AfD-Landeschef Andreas Lichert bezeichnete den Aufruf als “brandgefährlich”, es fühle sich an, als wenn man für vogelfrei erklärt würde: “Wer Familie hat und sich für die AfD engagiert, macht sich große Sorgen, wenn eine solche interaktive Karte mit einem Aufruf zur Bekämpfung veröffentlicht wird”, sagte er.

Inzwischen wurde das hessische Landeskriminalamt angewiesen, sich mit den einzelnen Kandidaten der Partei in Verbindung zu setzen und die Kandidaten gegebenenfalls zu beschützen. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat ein Ermittlungsverfahren gegen Aktivisten der Antifa eingeleitet.

Die Antifaschistische Aktion besteht aus zahlreichen Gruppen, die zwar untereinander vernetzt, aber nicht zentral geführt sind. Knapp 50 Antifa-Gruppen werden vom Verfassungsschutz beobachtet und als extremistisch eingestuft.