Moskau und Kiew werfen sich gegenseitig vor, einen Anschlag auf das größte Atomkraftwerk Europas im Süden der Ukraine vorzubereiten. Der ukrainische Generalstab schrieb über angebliche Sprengkörper auf dem Dach des AKW. Dagegen behauptet Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau, die Gefahr einer “Sabotage vonseiten des Kiewer Regimes ist groß”. Viele Medien schlagen Alarm, die Bevölkerung – auch im 1300 Kilometer entfernten Österreich – ist verunsichert, ist verängstigt. Grundlos, wie US-Experten jetzt klarstellen.

Reaktoren erzeugen nicht mehr genug Wärme

Die Experten haben sorgfältig “Worst-Case-Szenarien” in Betracht gezogen, einschließlich Bombardierung und vorsätzlicher Sabotage der Reaktoren und Lagerbehälter für abgebrannte Brennelemente. Sie können keine Situation vorhersehen, die zu strahlenbedingten gesundheitlichen Folgen für die Bevölkerung führen würde, heißt es aus der American Nuclear Society.

Die sechs Reaktoren des AKW seien seit mehr als zehn Monaten abgeschaltet und erzeugen nicht mehr genug Wärme, um eine sofortige Freisetzung von Strahlung zu verursachen. Die Reaktorkerne sind durch dicke, stahlverstärkte Betoncontainment-Gebäude geschützt, die so konzipiert sind, dass radioaktives Material von der Umwelt isoliert bleibt.

Beruhigendes Fazit der Experten

In dem unwahrscheinlichen Fall, dass die Containment-Strukturen durchbrochen würden, wäre eine mögliche Freisetzung von radioaktivem Material auf die unmittelbare Umgebung der Reaktoren beschränkt. Und so fällt das Fazit der Experten recht eindeutig aus: Jeder Vergleich zwischen Saporoschschja und Tschernobyl oder Fukushima sei sowohl unzutreffend als auch irreführend.

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