Das Mordopfer aus der stark umkämpften Region Qamishli im Nordosten Syriens lebte mit den Kindern (3,6,10) bereits seit über zwei Jahren in Österreich. Nach bisherigen Ermittlungen reiste der Vater erstmals vor einem Monat ein, hielt sich die vergangenen Wochen in Wien auf. Ob er eigens kam, weil sich die Lebensgefährtin von ihm trennen wollte oder ob er dies möglicherweise erst nach seiner Ankunft erfuhr, ist noch unklar.

Opfer wollte nicht ihr altes Leben zurück

Die beiden sollen sich am Montag zu einer Aussprache verabredet haben. Die Mutter bat extra eine Verwandte, mit den drei Kindern spazieren zu gehen. Was diese auch tat. Während der Tragödie am Brunnenmarkt befanden sich das Mädchen (3) und die beiden Buben (6, 10) in der Obhut einer Tante in einem nahegelegenen Park.

In diesen Minuten spitzte sich die Situation in der Wohnung der dreifachen Mutter dramatisch zu. Es soll um eine geplante Trennung gegangen sein. Der Syrer konnte nicht verstehen, dass die junge Frau nicht in ihr altes Leben mit den überholten Werten zurück wollte. Plötzlich griff der Syrer zu einem Messer, stach mehrfach auf sein Opfer ein. In ihrem Todeskampf soll die junge Frau noch verzweifelt bei ihren Eltern angerufen und um Hilfe gefleht haben: “Kommt schnell, er hat ein Messer.”

Doch jede Hilfe kam zu spät, die junge Syrerin verblutete. In seiner aussichtslosen Lage sah der Täter offenbar keinen anderen Ausweg mehr, als Suizid zu begehen. Er stürzte sich aus dem dritten Stock in die Tiefe, Passanten entdeckten ihn. Er liegt mit lebensgefährlichen Verletzungen auf einer Intensivstation.