Der sechsjährige Arian aus Bremervölde-Elm bleibt eine Woche nach seinem Verschwinden weiter wie vom Erdboden verschluckt. Auch bei der bisher größten Suchaktion am Sonntag, bei der 1200 Einsatzkräfte die Region durchkämmten, konnte das Kind nicht gefunden werden. Der Bub hatte sein Elternhaus unbemerkt verlassen. Eine Überwachungskamera filmte ihn dabei, als er in einen benachbarten Wald lief. Da Arian Autist ist, könnte er – laut Experten – auf Rufe nicht reagieren.

Was der Polizei nun Hoffnung gibt, den Buben lebend zu finden, sind neue Spuren. „Wir haben jetzt auch übers Wochenende wieder einige Fußspuren gefunden“, bestätigte ein Sprecher der Polizei. Diese könnten laut Ermittlern von Arian stammen, wie es heißt. Die entscheidende Frage sei jedoch, wie alt die entdeckten Spuren sind. Spürhunde haben die Fährte aufgenommen, konnten den Sechsjährigen bislang allerdings nicht finden.

Eigene Ermittlungsgruppe eingerichtet

Mehrere Trupps der Bereitschaftspolizei sollen weiter die Region nach dem autistischen Jungen durchkämmen, wie der Polizeisprecher ankündigte. Die Einsatzkräfte möchten punktuell vorgehen und gezielt Hinweisen nachgehen: “Alle Informationen nehmen wir ernst. Wir betreiben hier extrem viel Aufwand.” Die Polizei richtete inzwischen auch eine Ermittlungsgruppe ein. Die Bundeswehr sei nicht mehr an der Suche beteiligt.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich bei den Einsatzkräften bedankt. „Dies ist auch für sie ein schwieriger Einsatz – dessen bin ich mir bewusst.” Die Suchaktion sei ein eindrucksvolles Beispiel für Mitgefühl und Zusammenhalt. „Es geht mir wohl so wie vielen Menschen, ich hoffe wirklich sehr, dass Arian jetzt schnell und hoffentlich lebend gefunden wird. Mein Mitgefühl gilt besonders Arians Eltern, die sich in einer unerträglichen Situation zwischen Bangen und Hoffen befinden”, so der Politiker.