“Wird hier etwas vertuscht?”, fragen sich viele eXXpress-Leser: Ein Lehrer soll in Wien über Jahre hinweg Schüler sexuell missbraucht und von den Taten kinderpornographisches Bildmaterial (!) angefertigt haben. Laut Wiener Polizei soll es 25 Fälle geben. Es soll sich der Wiener Bildungsdirektion zufolge ausschließlich um Buben handeln – zwischen elf und 14 Jahren sollen die Opfer alt gewesen sein.

Erste Anzeige bereits im Jahr 2019

Unfassbar: Die erste Anzeige soll laut “Standard”-Bericht bereits im Jahr 2019 eingegangen sein. Ermittlungen hätten daraufhin zu einer Hausdurchsuchung bei dem Betroffenen geführt. Wenig später nahm sich der Lehrer das Leben – vor der geplanten Einvernahme.

Der Pädagoge soll ein “ausgesprochen beliebter Kollege” gewesen sein. Nach dem Ableben des Pädagogen erfolgte eine Krisenintervention samt schulpsychologischer Betreuung. Laut Bildungsdirektion gab es “zum damaligen Zeitpunkt keinerlei Informationen über die Straftaten des verstorbenen Kollegen”.

Um den Fall aufzuarbeiten und Versäumnisse zu analysieren, wurde im Jahr 2020 zwischen einer (kurz zuvor eingerichteten) Ombudsstelle und der Bildungsdirektion eine Untersuchungskommission vereinbart. Ein Bericht über die unfassbaren Vorgänge liegt jedoch noch nicht vor.

Wiederkehr feuerte die zuständige Direktion der SchuleAPA

Die Ermittler konnten mittlerweile eine Vielzahl an an pornografischer Bildern sicherstellen. Diese dürfte der Lehrer jedoch ohne Wissen seiner Schüler aufgenommen haben. “Die tragischen Umstände erzeugen bei allen Beteiligten Erschütterung und ein hohes Maß an Unsicherheit”, schreibt die Kinder- und Jugendanwaltschaft. Betroffene bekommen Hilfe vom Kinderschutzzentrum Möwe.

Die Kija übt trotz der eingeleitenden Schritte Kritik. Dass diese Taten an Kindern an einem Ort, an dem sie eigentlich geschützt sein sollten verübt wurden, macht fassungslos. Trotz regelmäßiger Qualitätskontrollen der Schulleitung “hat das System hier vollständig versagt”, konstatiert die Staatsanwaltschaft – der eXXpress berichtete.

Wiederkehr fordert "Sofort"-Maßnahmen

Der zuständige Bildungsstadtrat,Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr kündigte gestern Sofortmaßnahmen an. Im ersten Schritt soll der Direktor der Schule ausgetauscht werden – der eXXpress berichtete.