“Heute habe ich entschieden, nicht weiter aufzusteigen. Unter diesen Bedingungen weiterzugehen, macht wenig Sinn.” Das gab der 29-jährige Jost Kobusch am Montagabend auf Facebook bekannt. Der junge Deutsche hatte über Monate hinweg seine Follower auf den sozialen Medien auf seinen geplanten Weltrekord am Mount Everest eingeschworen. Diesen wollte er im Winter, alleine und ohne Sauerstoff Übereine als besonders schwierig geltende Route besteigen.

"Das Wetter ist nunmal das Wetter"

Kobusch benannte das Wetter als ausschlaggebenden Punkt für seinen Abbruch. Unter anderem schreibt er in einem Posting: “Als ich auf diese Expedition aufgebrochen bin, war mir klar, dass der Jet Stream mit 250 km/h auf den Berg treffen kann. Mir war klar, dass die Wetterbedingungen durchaus sehr schlecht sein können. Dementsprechend war die Expedition, wie ich sie erwartet habe. Na gut, unter uns, es war schon sehr stürmisch und vielleicht einen Hauch schlechter, als ich gehofft hatte. ” Er habe “getan, was möglich war”, das “Wetter ist eben das Wetter, da kann man nichts machen. Ich bereue absolut nichts.”

Messner: "Kobusch ist Weltmeister der Ankündigungen"

Messner kritisierte die sprunghaften Ankündigungen des jungen Deutschen.

Kritik kam schon vergangenen Sommer vom Alpinisten-Urgestein Reinhold Messner (79). Dieser hatte in einem Interview gesagt, dass Kobusch „der Weltmeister der Ankündigungen” sei. Der junge Mann habe einen starken Öffentlichkeitsdrang und sei ein alpinistisches Leichtgewicht. Messner bestieg 1978  als erster Mensch den Everest ohne zusätzlichen Sauerstoff – allerdings in der Sommersaison und mit einem Kameraden.”Es ist halb so angsterfüllend, einen Berg zu zweit zu erklimmen, als alleine,” sagte er damals gegenüber dem Fachmagazin lacrux.  Zwei Jahre später erklomm er den höchsten Berg der Welt dann aber doch alleine.