
Von ÖBB enteignet: Salzburger (86) verliert sein Haus
Adolf Gründl muss mit 86 Jahren sein Haus räumen. Am Wochenende wurde offiziell bekannt, dass sein Heim für eine neue Bahnunterführung der ÖBB weichen muss. Erstmals seit mehr als 20 Jahren haben die Österreichischen Bundesbahnen damit einen Bürger enteignen lassen.
Jahrelang kämpfte er um sein Heim – am Ende vergeblich. Adolf Gründl muss nach 20 Jahren sein Haus räumen. Er lebte seit Jugendjahren in seinem Haus in Gölling (Salzburg). Nach einem Rechtsstreit, der seit 2017 andauert ist klar: Gründl muss ausziehen – für eine 27 Millionen Euro teure Bahnunterführung der ÖBB. Da die letzte Gnadenfrist am Samstag verstrichen ist, kann der Salzburger auch keinen Einspruch mehr erheben. Laut dem “Salzburger Nachrichten” liegt dem endgültigen Bescheid ein abgeschlossenes Enteignungsverfahren zugrunde. Das öffentliche Interesse überwiegt das Einzelinteresse des Hauseigentümers.
Das Haus von Gründl liegt direkt neben der ÖBB-Tauernstrecke. Genau dort ist nun ein neuer Bahnübergang geplant. Die Bauarbeiten haben bereits im August begonnen. Das Einfamilienhaus des Tennengauers stand bislang im Weg. Die ÖBB bot eine Entschädigung von 345.000 Euro ein, wobei ein Gutachter der ÖBB die Ablöse des Hauses auf 300.000 Euro geschätzt hat. Für den Hauseigentümer eindeutig zu wenig. Für den pensionierten Installateur steht das in keinem Vergleich zum emotionalen Wert. Projekt-Koordinator Christian Höss meinte in einem ORF-Interview, dass man sich der Tragik bewusst sei und an einer Lösung arbeitet. Laut dem Anwalt von Gründl wird über die Entschädigung noch vor Gericht verhandelt.
Kommentare
Im öffentlichen Interesse wird eine 86 jährige Person seiner im Arbeitsleben geschaffenen Immobilie ohne ausreichende Entschädigung enteignet. So etwas passiert normalerweise nur in China und ähnlichen Staaten. Der ÖBB gelingt dies auch in Österreich – eine Schande, dass keine akzeptable Lösung gefunden werden konnte.
Ein 86 jähriger!! Das nenne ich einen sozialen Härtefall!
Im öffentlichenn Interesse sehe ich ein, aber so einfach kanns nicht abgehen!
Dann soll ihm die ÖBB ein entsprechendes, kleines Haus mit Gärtchen zur Verfügung stellen und auch die Übersiedelung zu 100% übernehmen!
Öffentliches Interesse und minimale Ablöse einer über Jahrzehnte gepflegten Immobilie?
Öffentliches Interesse und der alte Mann steht vor den Scherben – für andere? Für die 300.000 bekommt er so schnell nichts Adäquates vor allem ein 86 Jähriger ist am Ende seines Lebens, seiner Kräfte, an Ende seines Interesses für derartig gravierende Änderung seiner Lebensumstände!!!!
Da solln die ÖBB ruhig ordentlich reinbeißen! Für Geringeres haben sie sicher schon mehr als genug ausgegeben!