In einem Monat erfolgt der Startschuss zur neuen Weltcup-Saison. Eigentlich sollte bei allen Beteiligten Vorfreude herrschen. Stattdessen herrscht nun Streit. Grund ist die Werbung auf Helmen der Athleten. Konkret geht es um Red Bull. Der Energy-Drink-Hersteller ist dem internationalen Skiverband ein Dorn im Auge. Die Helme jener Athleten, die von Red Bull gesponsert werden verstoßen laut dem britisch-schwedischen Unternehmer gegen die Regeln, da der gesamte Helm in den Farben von Red Bull gefärbt ist.

In Zukunft müssen also Ski-Asse wie Marco Odermatt, Alexis Pinturault oder Sofia Goggia ein neues Design auf ihrem Helm tragen. Ansonsten droht den Athleten eine Strafe oder gar eine Disqualifikation.

Am Freitag berichteten mehrere internationale Medien zudem, dass auch Marcel Hirscher mit seiner Marke “Van Deer” das Logo überkleben muss. Red Bull stieg in der letzten Saison mit 50 Prozent Beteiligung bei Hirscher´s neuem Ski-Projekt ein. So wurde der Bulle in das Markenzeichen implementiert. Doch das hatte ein Anwaltsschreiben zur Folge. So mussten Henrik Kristoffersen, Timon Haugan und Charlie Raposo (alle bei Van Deer unter Vertrag, Anmerkung) mit abgedeckten Helmen und Skiern an den Start gehen.

Kritik von Harti Weirather

Van Deer wollte in dieser Weltcup-Saison mit einem neuen Logo und einem neuen Namen starten. So wurde aus “Van Deer – Red Bull Sports” “Van Deer Racing”. Dennoch stellte sich die FIS quer. Der rote Bulle stört den internationalen Skiverband. So wird dieser auch in der kommenden Weltcup-Saison nicht zu sehen sein.  Wie die “Blick” berichtet, war Präsident Johan Eliasch derart erbost, dass dieser auf die reglementierte Helm-Logogrösse von 50 Quadratzentimetern gepocht habe. Für Red Bull ist das ein Rückschlag. Schließlich designt man seit Jahren den kompletten Helm von Stars wie Marco Odermatt im typischen silber-grauen Muster.

Diego Züger, der Swiss-Ski-Direktor meinte: “Es gibt ein Reglement, das natürlich eingehalten werden muss. Und nach unserem Kenntnisstand hat Red Bull auch mehrfach und glaubhaft kommuniziert, dies zu tun. Unabhängig davon sollte man mit Firmen, die in den Skisport investieren wollen, grundsätzlich einen konstruktiven Dialog führen. Der hat meines Wissens bisher nicht oder zumindest zu wenig stattgefunden. Wir hoffen, dass sich das nun ändert.”

Die österreichische Ski-Legende Harti Weirather hat ebenfalls eine klare Meinung: “Wir sollten diese Nebenkriegsschauplätze endlich beenden und uns aufs Wesentliche konzentrieren.” Weirather kritisierte die kleinkarierten Regularien: “Skirennfahrer haben kaum Möglichkeiten, sich selbst zu vermarkten. Es ist deshalb kleinkariert, auf Regularien herumzureiten. Im Gegenteil, man müsste Firmen wie Red Bull hofieren.”