Vorsicht, wenn Sie in Wien nach einer Zigarette gefragt werden!
In den vergangenen Wochen haben sich Meldungen über brutale Überfälle durch Jugendbanden in der Wiener Innenstadt gehäuft. Sie laufen meistens nach dem gleichen Muster ab: Am Anfang steht die harmlose Frage nach einer Zigarette…
Zuletzt war ein junger CSU-Politiker (21) aus Bayern betroffen, der am Wiener Karlsplatz von einer Jugend-Gang überfallen worden ist (der eXXpress berichtete). Laut seinen Schilderungen haben die bislang noch unbekannten Täter ihn vor der Tat angesprochen und nach einer Zigarette gefragt. Kein Einzelfall! In den vergangenen Wochen und Monaten haben sich Meldungen gehäuft, wonach Banden aus drei bis fünf jungen Tätern auf offener Straße in Wien – meist zu später Stunde – Passanten überfallen und ihnen Handy und Portemonnaie geraubt haben. Nicht selten bitten die Täter ihr Opfer vor der Tat um eine Zigarette.
Täter gehen strategisch vor
Laut Experten hat diese Frage unterschiedliche Gründe: Zum Einen können die Täter durch die Reaktion des Opfers schneller seinen Zustand (alkoholisiert oder nüchtern) beurteilen und welcher Nationalität ihr Ziel angehört, zum Anderen können die Täter auf diese Weise beurteilen – sollte das Opfer nach Zigaretten suchen – wo am Körper (Hose, Jacke, Tasche) ihr Ziel mitgeführte Gegenstände aufbewahrt. Je nachdem laufen die Überfälle dann brutaler oder weniger brutal ab. Der Jungpolitiker hatte noch Glück: Er wurde von den Tätern lediglich von vorne und hinten festgehalten, während ein Dritter seine Taschen durchsucht hat.
Die Überfälle passieren meistens nachts
Weniger glimpflich verlief hingegen zwei Raubüberfälle in Wien-Leopoldstadt und Wien-Favoriten in diesem Jahr. In beiden Fällen wurden die Opfer nach der Zigaretten-Frage brutal zusammengeschlagen und mussten anschließend im Spital behandelt werden. Am Schubertring wurde im August ein Mann (38) von Unbekannten zu Boden getreten und ausgeraubt. Die Gruppe näherte sich ihm auf Fahrrädern und fragte ihn zuvor nach einer Zigarette.
Die Polizei rät übrigens dringend davon ab, in solchen Momenten den Helden spielen zu wollen, denn nicht selten sind die Täter mit Messern bewaffnet und stellen sich auf Widerstand ein. Die Statistik der vergangenen Monate hat gezeigt, dass solche Raubüberfälle in Wien vor allem spät nachts verübt werden, weswegen es sich empfiehlt, zu dieser Zeit besonders wachsam zu sein.
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