Viktor Orban reibt sich in Budapest die Hände: Noch sind die Wirtschaftsdaten im Nachbarland nicht wirklich gut und vieles ist im vergangenen Jahr deutlich teurer geworden, aber:  Die Ungarn scheinen auf die Überholspur gewechselt zu sein, die Inflationsrate sinkt rapide. Im März meldeten die Statistiker noch eine Teuerung von 25,2 Prozent, am Ende des Jahres waren es “nur” noch 5,5. Damit haben sich die Ungarn an die Spitze der Visegrad-Länder gesetzt. Zum Dezember-Vergleich: Tschechien 7,6 Prozent, Slowakei 6,6, Polen 6,2.

Das ist umso erstaunlicher, als die Ungarn schon im September 2022 die Rote Laterne in Sachen Inflation in der EU übernommen hatten und diese ein Jahr nicht mehr abgaben. Orbans Anstrengungen führten jedoch zu einem gewaltigen Inflationsrückgang, der sich nun auch in der Jahresteuerung spiegelt. Sie liegt 2023 mit 17,6 Prozent immer noch hoch, aber die Tendenz ist klar.

Inflation im Euroraum bei 2,9 Prozent im Dezember, bei uns 5,7

Bei uns war der Trend zuletzt ein ganz anderer. Die Inflationsrate ist in Österreich von November auf Dezember sogar angestiegen, auf die besagten 5,7 Prozent. Eine Zunahme wie in anderen elf anderen EU-Ländern auch. In 15 ging sie jedoch zurück, in einem blieb sie konstant. Der Durchschnitt in der Eurozone betrug 2,9 Prozent.

Österreich “schaffte” 2023 eine Jahresteuerungsrate von 7,8 Prozent. Das ist zwar (noch) deutlicher besser als in Ungarn, aber alles andere als beruhigend. Beim Blick auf die erfolgreicheren Länder bei der Inflationsbekämpfung wird klar: Irgendwas stimmt bei uns nicht. Die staatlichen Lenkungsmaßnahmen brachten noch nicht den erwünschten Effekt. Anders als in Ungarn, wo laut Wirtschaftsminister Marton Nagy zuletzt die Preise für Lebensmittel, Haushaltsenergie und Kraftstoffe gesunken sind.