Keine sonnigen Aussichten von der sonst stets gut gelaunten und sympathischen ORF-Wetterexpertin Christa Kummer. Nur wenige Stunden nachdem eine gewaltige Sturmfront mit bis zu 139 km/h über Österreich gefegt war und in Kärnten zwei kleine Mädchen (4 und 8) durch umstürzende Bäume getötet worden waren, redete die Top-Klimatologin in der ZIB2 bei Martin Thür Tacheles.

Italientief war „wie eine Zündschnur"

Angesprochen auf den Klimawandel als möglicher Auslöser für so schwere Unwetter erklärte Kummer: “Summa summarum stimmt es, dass Extremwetterereignisse intensiver werden, bedingt durch die Erderwärmung“. Laut Kummer sei eine der Ursachen dieses heftigen Unwetters die fortlaufende Erwärmung des Mittelmeeres in den letzten Monaten . “Das Mittelmeer hat ordentlich Energie tanken können. Es ist sehr heiß. Das bedeutet: es ist sehr viel Luftfeuchtigkeit vorhanden und damit eine irre Dynamik in der Luft.” Das nun aufgetretene Italientief sei “wie eine Zündschnur” und ein “massiver Auslöser“ gewesen.

„Wir behandeln die Natur so, als ob wir sie wie eine Michelangelo-Figur zurecht schnitzen wollen“

Doch abgesehen vom Klimawandel gebe es noch eine Reihe anderer Faktoren für Wetterereignisse dieser Art. Dazu Kummer: “Was machen wir Menschen? Wir versiegeln die Böden, wir betonieren zu, wir asphaltieren, wir begradigen, wir greifen in die Natur ein, wir behandeln die Natur so, als ob wir sie wie eine Michelangelo-Figur zurecht schnitzen wollen.“ Und: “Die Natur schlägt jetzt einfach zurück! Der Mensch wird in seine Schranken gewiesen!“ Wir alle müssten wieder lernen, zurückzustecken, die Natur zu lesen und unseren Lebensstil ändern. Nicht nur in Österreich, sondern global. “Und da sind wir alle gefordert, alle Länder dieser Erde … Sonst kriegen wir das nicht hin!“, warnt die beliebte ORF-Wetterlady zum Abschluss.